Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
mich an —
auch wenn ich es vielleicht nicht so ausdrücken würde.<<
>>Wenn das so ist — OK,
versuchen wir es.<<
Es wurde Zeit für mich zu gehen und
so packte ich meine Sachen zusammen und verabschiedete mich.
Zu Hause stellte ich zum Glück fest,
dass Ricardo schon wieder weg war und auch die Schweinerei im Flur war
weggewischt. Corinna lag jedoch noch in ihrem Bett, futterte Erdnussflips und
sah fern.
>>Nächste Woche komme ich auch mal
wieder mit zum Strand<<, rief sie. >>Gegen dich sehe ich ja sonst
wie die Milch zum Kaffee aus!<<
>>War wohl wieder `ne heiße
Nacht<<, bemerkte ich und Corinna verdrehte die Augen.
>>Mein Gott — mein Rücken tut
jedenfalls jetzt noch weh!<<
Sie kicherte.
>>Ich glaube, wir waren auch
ziemlich laut. Jedenfalls gut, dass du gar nicht da warst!<<
Ich stand in ihrer Zimmertür und hatte
die Hände in die Hüften gestemmt.
>>Aber du weißt schon noch,
dass du nicht den Türsteher aus dem Revo abgeschleppt hast?<<
Corinna kicherte wieder.
>>Doch, doch. Aber der Türsteher
war auch nur Mittel zum Zweck, um Ricardo ein bisschen in Wallung zu
bringen!<<
Ich seufzte.
>>Was findest du bloß an
dem?<<
Corinna zuckte mit den Schultern.
>>Es vögelt eben keiner
besser!<<
>>Was denn — der
Knirps?!<<
Corinna nickte mit seligem Gesicht.
>>Na, dann ist ja alles OK<<,
seufzte ich.
Corinna knüllte die leere Tüte Erdnussflips
zusammen und stand auf.
>>Und wie war’s bei
dir?<<
>>Aufschlussreich! Rate mal,
wen ich im El Reno getroffen habe und wer mit Xaví zusammenwohnt?<<
Corinna zuckte wieder mit den
Schultern und warf die leere Tüte in einen Mülleimer, der schon überquoll.
>>Hm, wahrscheinlich ist der
dicke Detlef von seiner Kur zurück und frisst sich jetzt morgens im El Reno
wieder mit Lichtgeschwindigkeit eine neue Wampe an.<<
>>Nah dran. Ich hab‘ Maurice
getroffen. Wie es aussieht, hat er sich in Calella gut eingelebt. Jedenfalls
machte er einen ziemlich zufriedenen Eindruck.<<
Corinna hatte angefangen, sich
suchend in ihrem Zimmer umzusehen.
>>Weißt du, wo meine
Plüschslippers sind?<<, fragte sie mich.
>>Keine Ahnung, aber hörst du
mir überhaupt zu?<<
Corinna hörte auf zu suchen und sah
mich an.
>>Ja, du hast Maurice
getroffen. Aber ich glaube, dass er dir, was seine Zufriedenheit angeht, bloß
was vorgespielt hat!<<
>>Und wie kommst du da drauf?<<
>>Hast du nicht gesagt, dass er
eine Frau geheiratet hat, die wesentlich älter ist, als er?<<
Ich nickte.
>>Na und?<<
>>Nicht na und <<,
machte Corinna. >>Glaub‘ mir, seit Titus‘ Angebot, kann ich mir ganz gut
vorstellen, wie Scheiße man sich damit fühlt! Egal wie nett die Person ist,
oder wie viel Geld — oder was auch immer — man dafür bekommt!<<
Corinna warf einen neuerlichen Blick
in die Runde. Hob dann ihren achtlos auf den Boden geworfenen, alten
Frotteebademantel hoch und entdeckte darunter ihre Slipper.
>>Puh, ich bin ehrlich gesagt
noch ganz schön geschlaucht! Glaubst du, dass es wirklich eine gute Idee war,
im Japόn anzuheuern?<<, fragte sie.
>>Willst du jetzt
kneifen?<<
Corinna schüttelte den Kopf.
>>Nein, aber ich habe mich in
den letzten Wochen ehrlich gesagt daran gewöhnt, abends ganz einfach einen auf
lau zu machen. Mir ist echt nicht nach arbeiten zumute!<<
>>Mir auch nicht, aber von
irgendetwas müssen wir ja schließlich leben<<, antwortet ich und Corinna
nickte.
>>Du sagst es, und angesichts
meiner dramatisch schlechten Finanzen, ist es wirklich höchste
Eisenbahn!<<
Sie zog ihre Slipper an und reckte
die Brust nach vorne.
>>Ich werde jetzt zuallererst
einmal ein Bad nehmen<<, bekundete sie.
>>Dann lass mich aber vorher
duschen — du brauchst immer so schrecklich lange<<, sagte ich schnell und
war schon auf dem Weg ins Bad.
>>Wollest du mir nicht noch
etwas anderes sagen?<<, rief Corinna hinter mir her.
>>Ja, dreimal darfst du raten,
mit wem sich Xaví sein piso teilt!<<
>>Keine Ahnung. Ist es jemand
den ich kenne?<<
>>Ja. Er wohnt mit Renée
zusammen<<, rief ich durch die geschlossene Badezimmertür.
>>Krass — wie abgefahren ist
das denn?<<
Ich hörte, wie Corinna wieder
kicherte. Mittlerweile war mir jedoch auch wieder eingefallen, wie Renée mir voriges
Jahr wie beiläufig erzählt hatte, dass er sich seine Wohnung mit einem Kumpel
namens Xaví teile, der aber schon nach Miami abgereist wäre. Von daher wusste
ich, dass sich die beiden auch im letzten Jahr ein piso geteilt hatten.
>>Warum hast du mir nicht
gesagt, dass du mal was mit
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