Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
belegtes Brötchen mit Käse im Angebot hast, dann würde
ich dazu nicht nein sagen<<, erklärte ich Henry und er meinte, er würde
mal sehen, was sich da machen ließe.
>>Lange nicht gesehen<<,
sagte Markus, als Henry wieder fort war.
>>Ja<<, antwortete ich
und rang mir ein Lächeln ab.
>>Und, was machst du so? Ich
hatte eben ehrlich gesagt das Gefühl, als sei dir eine riesige Monsterlaus über
die Leber gelaufen.<<
Der Vergleich ließ mich dann wirklich
lachen und ich gab ihm Recht.
>>Ja, so was in der
Art!<<
>>Willst du mir davon erzählen?<<
Ein wenig skeptisch schaute ich
Markus an.
>>Nein, ich denke, ich weiß was
zu tun ist<<, sagte ich und wechselte das Thema.
>>Wie geht es Detlef und was
machten die Lammfelldecken?<<
Markus seufzte.
>>Detlef geht es so weit ganz
gut, aber er wird sicherlich noch für ein paar Monate ausfallen.<<
Er sah mein überraschtes Gesicht und
fuhr fort: >>Seine Pumpe war doch schon ganz schön in Mitleidenschaft
gezogen und deshalb hat man ihm gleich zwei Bypässe gelegt! Danach hat er dann
leider einen leichten Schlaganfall erlitten und ist immer noch dabei, sich
davon zu erholen.<<
Ich hatte Detlef nie sonderlich
gemocht, aber davon hatte ich nichts gewusst und obwohl ich ihn nicht mochte,
tat es mir leid für ihn.
>>Davon wusste ich ehrlich
gesagt nichts. Ich hoffe, dass er wieder gesund wird<<, sagte ich. Markus
nickte.
>>Wer weiß, wofür es gut ist.
Immerhin hat er schon über zwanzig Kilo abgenommen und bis er wiederkommt, will
er sein Gewicht nochmal um mindestens zwanzig Kilo reduzieren.<<
Henry kam mit einem Käsebrötchen für
mich und einem Bier und einer doppelten Currywurst für Markus.
>>Und wie läuft der Verkauf von
Detlefs Lammfelldecken jetzt so, wo die Nächte doch eher tropisch sind?<<,
fragte ich und Markus winkte ab.
>>Die Leute sind echt verrückt.
Mit der richtigen Verkaufsstrategie kaufen sie einfach alles und das, als ob
ihr Leben davon abhinge! Dieser Oliver ist ein echtes Verkaufsgenie. Der würde
einem Beduinen selbst noch Sand verkaufen und die würden ihm als Bezahlung den
Sand auch noch mit Gold aufwiegen!<<, sagte er und schüttelte
gleichzeitig den Kopf, so als könnte er dies selbst kaum verstehen.
Wir unterhielten uns noch eine Weile
über allgemeine Dinge und schließlich bezahlten wir und gingen den Weg zurück
bis zum „Plaza Canaletas“ gemeinsam, wo sich unsere Wege wieder trennten. Kaum
zu glauben, dass Markus Detlefs älterer Bruder war. Nicht nur, dass die beiden
sich äußerlich überhaupt nicht ähnlich sahen, auch charakterlich waren sie ganz
offensichtlich so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Markus strahlte eine
unglaubliche Ruhe aus, das war mir gleich bei unserer ersten Begegnung im
„Picasso“ aufgefallen und heute wieder. Aber vielleicht kam mir dies auch nur
so vor, weil er mir beide Male in Ausnahmesituationen begegnet war und ich mich
beide Male danach wesentlich besser gefühlt hatte. Markus hatte mir am Canaletas zum Abschied ganz förmlich die Hand gegeben — und daraufhin war die schwarze
Wolke plötzlich weg, und meine Stimmung gleich merklich besser! Als ich den Platz
dann überquerte, sah ich Hannibal, der mich mal wieder anschmachtete. Doch ich
beachtete ihn einfach nicht. Stattdessen überlegte ich, wie ich das mit Alonso wieder
würde einrenken können! Außerdem war ich immer noch schrecklich müde und wollte
eigentlich nur noch duschen und dann gleich ins Bett.
Zu Hause wartete jedoch Corinna und
war total aus dem Häuschen.
>>Rate mal, wer eben hier
war!<<, rief sie, gleich nachdem ich die Wohnungstür geöffnet hatte. Sie
stand im Flur, so als ob sie schon auf mich gewartet hätte und hüpfte vor
Aufregung. Sie wartete auch nicht darauf, dass ich antwortete, sondern rief:
>>Du glaubst es kaum, aber eben hat doch tatsächlich Titus hier vor der
Tür gestanden!<<
Corinna hatte mit dem Gehüpfe aufgehört
und hielt sich stattdessen nun eine Hand vor den Mund und lachte verholen.
>>Titus?<<, machte ich
überrascht. >>Was wollte der denn hier?<<
Plötzlich war Corinna ganz still und
nur ihr Atem war wie ein Seufzen zu hören. So als ob ihr gerade ein schwerer
Stein vom Herzen gefallen wäre. Sie hatte ihre Hände sinken gelassen und sah
mich irgendwie erleichtert an.
>>Er hat sich dafür
entschuldigt, dass er so wenig Vertrauen in mich gehabt hat und mich hat
überwachen lassen<<, antwortete Corinna leise. Ich stellte meine Tasche
in mein Zimmer und Corinna schlug vor, dass wir
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