Special Edition: Alarmstufe Blond & Vor Liebe wird gewarnt (German Edition)
waren, klatschen die beiden Frauen in die Hände.
»Das war wunderschön«, sagte Nikita. »Für wen ist das Lied denn bestimmt?«
Lenny sah für einen Moment lächelnd zu seiner Frau, dann stand er abrupt auf und zuckte mit den Schultern. »Es ist nur ein Auftragswerk.«
»Aber ein sehr gelungenes«, erwiderte Nikita. »Ich denke, das nächste Album werde ich auch kaufen.«
»Nur zu«, grinste Lenny. »Es kommt in ein paar Wochen heraus.«
Katharina räusperte sich dezent. »Soll ich Ihnen eigentlich das Haus zeigen?«, fragte sie. »Sie können unsere getrennten Zimmer sehen.«
»Auch das wäre fantastisch«, sagte Nikita und erhob sich.
Das Haus besaß zwei Etagen. In der unteren befanden sich Küche, Gästebad, Wohnzimmer und ein Arbeitszimmer. Im oberen mehrere Schlafzimmer und ein großes Badezimmer. Der Blick in die Schlafzimmer offenbarte keine Geheimnisse, nicht einmal Unregelmäßigkeiten. In einem Zimmer lag ein Nachthemd für eine Frau auf dem Bett, in einem anderen ein Männer-Schlafanzug. Im Badezimmer gab es zwei Waschbecken, zwei Zahnbürsten, mehrere Handtücher, eine Badewanne und eine Dusche und sogar zwei Wäschekörbe.
»Wie Sie sehen, leben wir schon so gut wie getrennt, nur dass wir das Dach über dem Kopf teilen«, erklärte Katharina.
»Ja, das sehe ich«, entgegnete Nikita und steuerte den Weg zurück nach unten an. »In welchem Musical singen Sie eigentlich?«, wollte sie wissen, um Konservation zu machen, sobald sich alle wieder unten befanden und um einen großen Tisch in der Küche bei einer Tasse Kaffee saßen.
»Wir stecken noch mitten in den Proben, deshalb darf ich noch nicht so viel dazu sagen, aber es handelt sich um eine große deutsche Schauspielerin und Sängerin, die ich porträtiere.«
»Wer soll das sein?«
»Das darf ich nicht verraten. Was ich eben gesagt habe, muss erst einmal an Informationen genügen.« Katharina zwinkerte strahlend.
»Interessant«, log Nikita. »Wann wird es starten?«
»Im Herbst vermutlich.«
»Aha.«
Nikita sah Katharina an, die lächelnd in die Runde blickte, dann Lenny, der nachdenklich einen Salzstreuer hin und her schob.
»Und Sie komponieren den ganzen Tag?«, wollte Nikita von Lenny wissen, um das Gespräch in Gang zu halten.
»Nicht den ganzen Tag, aber ziemlich viel.«
»Aha. Und warum haben Sie sich bei ›Er sagt, sie sagt‹ beworben?«
Katharina zog eine Augenbraue nach oben. »Es ist eine großartige Sendung. Wir wollen getrennte Wege gehen, und auf diese Weise wissen unsere Fans gleich Bescheid.«
»Aha.«
Lenny nickte. »Das schien uns der einzig logische Weg.« Er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. Es stand ihm jedoch nicht sonderlich gut.
Nikita gähnte.
Lenny rieb sich die Nase.
Werbepause.
Katharina und Lenny lachten, als Nikita von ihrem Sohn erzählte, der seiner Kindergärtnerin auf die Nase binden wollte, dass er bereits Auto fahren könne, bloß weil er mal bei seinem Vater auf dem Schoß sitzen und das Lenkrad halten durfte.
»Ist das nicht verboten?«, fragte der Kameramann dazwischen. Die Kamera machte einen kleinen Schlenker dabei. Er gehörte zu den Männern, die nicht zwei Dinge gleichzeitig erledigen konnten.
»Natürlich ist das verboten«, erklärte Nikita, »aber es hat ja niemand gesehen.«
Der Kameramann wollte etwas erwidern, doch leider fiel ihm bei dieser Anstrengung der Lichtmesser aus den Händen. Mit einem unangenehmen Poltern landete das Gerät auf dem Boden.
Leider gehörte er auch zu der Sorte Männer, die ungern etwas aus der Hand gaben, deshalb hielt er die Kamera fest, als er sich bückte, um das Gerät aufzuheben. Und da sah er es. Alle Welt sah es mit ihm. Katharinas Fuß spielte verträumt mit dem Schienbein von Lenny.
Verblüfft tauchte er wieder auf und setzte sich zurück an den Tisch, wobei er verzweifelt versuchte, mit Nikita Kontakt aufzunehmen. Aber erst als er ihr selbst vor das Schienbein trat, begriff sie endlich.
»Dann wollen wir Sie nicht länger stören«, sagte Nikita und stand auf.
»Ach, Sie haben nicht gestört«, erwiderte Katharina und strahlte wieder.
»Dürfen wir noch auf dem Grundstück drehen?«
»Na klar, fühlen Sie sich wie zu Hause.« Dieses Mal strahlte sogar Lenny.
»Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft«, verabschiedete sich Nikita, »und für den tollen Song.«
»Kein Problem. Alles gern geschehen«, antworteten die beiden wie aus einem Mund.
Dann komplimentierten sie die Besucher zur Türe
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