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Special - Zeig dein wahres Gesicht

Special - Zeig dein wahres Gesicht

Titel: Special - Zeig dein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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schwerfälliger als die von David - Smokey Nr. 5 versuchte ein weiteres Schlitzer-Brett zu finden.
    Zeit, einzugreifen. Sie öffnete die Augen ...
    Ein unangenehmes Dröhnen ließ den Wald erzittern: Es waren die Rotoren eines Hubbrettes beim Start, die zerfetzte Zweige und Kiefernnadeln ausspuckten.
    „Halt ihn auf!“, zischte Shay.
    Tally hatte sich schon in Bewegung gesetzt und jagte auf das Dröhnen zu, als ihr mit Erschrecken klar wurde, dass die Rotoren laut genug waren, um das Schnappen der Bogensehnen zu übertönen. Vor ihr hob das Brett ab, darauf eine glühend gelbe Gestalt, die in den Armen einer schwarzen Silhouette hing.
    „Er hat Tachs!“, brüllte sie. Noch zwei Schritte, dann könnte sie
    springen ...
    „Tally, duck dich!“
    Sie ließ sich fallen und die Federn eines Pfeils streiften ihre Schulter, als sie sich im Sturz drehte. Das Surren der elektrischen Ladung ließ ihr die Haare zu Berge stehen. Ein zweiter Pfeil schoss an Tally vorbei, als sie auf die Füße kam. Sie konnte nur hoffen, dass nicht noch mehr unterwegs waren.
    Das Brett war jetzt drei Meter über ihr und stieg langsam weiter, es schwankte unter seiner doppelten Last. Sie sprang hoch, der wütende Wind der Rotoren schlug ihr entgegen. Im letzten Moment stellte Tally sich vor, wie ihre Finger in die Drehflügel gerieten und zu einem Sprühregen aus Blut und Knorpeln zerhackt würden, und der Mut verließ sie. Ihre Fingerspitzen erwischten gerade noch die Kante des Hubbrettes und ihr zusätzliches Gewicht begann es langsam nach unten zu ziehen.
    Am Rand ihres Blickfeldes sah Tally einen Pfeil auf sich zufliegen und sie verdrehte sich verzweifelt mitten in der Luft, um ihm auszuweichen. Er jagte an ihr vorbei, aber nun hatten ihre Finger den Halt verloren. Eine Hand rutschte ab, dann die andere ...
    Als Tally fiel, zerriss das Dröhnen eines weiteren Hubbrettes die Luft. Sie stahlen also noch eins.
    Shays Schrei durchschnitt den Lärm: „Gib mir Schwung!“
    Tally landete zusammengekauert mitten in dem Wirbelwind aus Kiefernnadeln und sah Shays gelb glühende Gestalt in vollem Tempo auf sich zurennen. Tally verschränkte die Finger ineinander und hob sie auf Hüfthöhe, bereit Shay auf das Brett zu schleudern, das jetzt wieder zu steigen versuchte.
    Wieder flog aus der Dunkelheit ein Geschoss auf Tally zu. Aber wenn sie sich duckte, würde der Pfeil Shay beim Absprung erwischen. Tally biss die Zähne zusammen und wartete darauf, dass sich ein Schockpfeil mit qualvollem Schmerz in ihr Rückgrat bohrte.
    Aber der Rotorenwind des Brettes schob den Pfeil wie mit unsichtbarer Hand nach unten. Er landete zwischen Tallys Füßen und explodierte auf dem eisigen Boden zu einem leuchtenden Spinngewebe. Tally nahm in der feuchten Luft Elektrizität wahr, und winzige, unsichtbare Finger spielten über ihre Haut, aber ihre Füße waren durch die Sohlen der Griffschuhe isoliert.
    Dann landete Shays Gewicht auf ihren verschlungenen Händen und Tally grunzte und schleuderte Shay mit aller Kraft nach oben.
    Shay stieß einen Schrei aus, als sie in die Luft jagte.
    Tally warf sich zur Seite in Erwartung weiterer Pfeile, ihre Füße stolperten über den noch immer summenden Schockpfeil. Sie wirbelte herum und fiel rückwärts zu Boden.
    Ein Pfeil jagte an ihr vorbei und verfehlte ihr Gesicht nur um Zentimeter ...
    Sie schaute auf. Shay war auf dem Hubbrett gelandet und löste damit ein wildes Schwanken aus. Die Rotoren kreischten unter ihrer dreifachen Last. Shay hob ihre Stechhand, aber Davids dunkle Silhouette schubste Tachs auf sie zu und zwang sie, dessen schlaffe Gestalt aufzufangen. Sie bewegte sich tänzelnd über den Rand des Brettes bei dem Versuch, sich und Tachs vor dem Abstürzen zu bewahren.
    Dann holte David aus und traf Shays Schulter mit einem Schocker, den er in der Hand hielt. Wieder erhellte ein Spinngewebe aus Funken den Nachthimmel.
    Tally rappelte sich auf. Die Smokies lieferten keinen fairen Kampf!
    Über ihr taumelte eine helle gelbe Gestalt kopfüber vom Brett ... Tally sprang vor und streckte die Hände aus. Das leblose Gewicht landete mit einem Schlag in ihren Armen - die Special-Knochen waren so hart wie ein Sack voller Baseballschläger - und ließ sie zu Boden gehen. „Shay?“, flüsterte sie, aber es war Tachs.
    Tally schaute auf. Das Hubbrett war jetzt auf zehn Meter gestiegen und damit völlig außer Reichweite. Shays schlaffe Gestalt umfing Davids dunkle Form in einer unbeholfenen Umarmung.
    „Shay!“, schrie

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