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Special - Zeig dein wahres Gesicht

Special - Zeig dein wahres Gesicht

Titel: Special - Zeig dein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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einen Schritt zurück. „Was ist das?“
    „Das ist Hunger, in Nano-Form. Es frisst so gut wie alles und vermehrt sich dabei.“
    Tally wich noch weiter zurück. „Und wie hält man es auf?“
    „Was bin ich, eine Historikerin?“ Shay wischte mit den Füßen durch einen Flecken aus schwarzem Schaum. „Dieses Zeug müsste helfen. Wer immer für diesen Laden hier zuständig ist, hat sicher einen Katastrophenplan.“
    Tally schaute zu dem Runzling hoch, der jetzt das oberste Regalfach erreicht hatte. Die Angst riss seine Augen weit auf. Sie hoffte, dass in Panik die Wände hochzugehen nicht alles war, was für den Katastrophenfall vorgesehen war.
    Der Boden unter ihnen stöhnte, dann warf er Risse und plötzlich war die Mitte der silbernen Spinne nicht mehr zu sehen. Tally glotzte einen Moment lang, als ihr aufging, dass die Nanos sich in weniger als einer Minute durch den Boden gefressen hatten. Zurück blieben Silberfäden, die sich in alle Richtungen verbreiteten, weiterhin hungrig.
    „Und abwärts geht’s“, rief Shay. Sie trat vorsichtig an den Rand des Lochs, spähte nach unten und ließ sich dann fallen.
    Tally machte einen Schritt nach vorn.
    „Warte!“, rief der Runzling. „Lass mich nicht hier allein!“
    Sie schaute sich um. Einer der Fäden hatte das Regal erreicht, auf dem er sich festklammerte, und breitete sich rasch über dem Gewirr aus uralten Waffen und Werkzeugen aus.
    Tally seufzte und sprang hoch auf das Regal neben seinem. Sie flüsterte ihm ins Ohr: „Ich werde dich retten. Aber wenn du mich reinlegst, dann verfüttere ich dich an dieses Zeugs da unten!“
    Die Stimmverzerrung, die ihre Identität verbergen sollte, verwandelte ihre Worte in ein bedrohliches Knurren, und der Mann wimmerte nur. Sie löste seine Finger vom Regal, lud ihn sich auf die Schultern und sprang zurück auf einen noch unberührten Teil des Museumsbodens.
    Rauch erfüllte jetzt den Raum und der Runzling hustete heftig. Es war heiß wie in einer Sauna und Tally brach zum ersten Mal in ihrer Zeit als Special der Schweiß aus.
    Ein weiterer Teil des Museumsbodens krachte weg und machte den Blick frei auf den darunter gelegenen Raum. Das Fußballfeld voller Maschinen war von Silberfäden überzogen und eines der riesigen Fahrzeuge war schon halb verzehrt.
    Das Magazin wehrte sich jetzt mit aller Kraft gegen die hungrigen Nanos. Kleine Flugzeuge füllten die Luft und versprühten hektisch schwarzen Schaum. Shay sprang von einem zum anderen und schlug mit dem Gewehr auf sie ein, damit sich die Silbersoße ungehindert verbreiten konnte.
    Es war ein tiefer Fall, aber Tally blieb kaum eine andere Wahl. Die Regale begannen zu kippen, weil die Nanos ihre Stützen fraßen.
    Sie holte tief Luft und sprang. Der alte Mann auf ihren Schultern schrie wie verrückt.
    Als sie auf einer der Maschinen landete, stöhnte sie unter dem Gewicht des Runzlings, dann ließ sie sich auf eine winzige unberührte Stelle des Bodens fallen. Die hungrige Silbersoße war ganz nah, aber Tally konnte mit einem tänzelnden Schwanken stoppen. Ihre Griffschuhe fiepten wie in Panik geratene Mäuse.
    Shay unterbrach ihre Schlacht mit den Sprühdronen und zeigte auf die Decke über Tallys Kopf. „Aufpassen!“
    Noch ehe Tally hochblicken konnte, hörte sie ein Krachen, das einen weiteren Einsturz ankündigte. Sie sprang zur Seite und wich dabei Silberfäden und glitschig aussehendem schwarzem Schaum aus. Es war wie eine Partie Himmel und Hölle unter Winzlingen, nur mit tödlichen Folgen, wenn sie hier einen Fehler machte.
    Als sie die andere Seite des Raums erreicht hatte, hörte Tally, wie hinter ihr noch ein Teil der Decke einbrach. Der Inhalt der Museumsregale hagelte auf die Baumaschinen herab, von denen sich bereits zwei in kochende Silbermasse verwandelt hatten. Die Sprühdrohnen versuchten sie mit schwarzem Schaum zu bedecken.
    Tally ließ den Runzling auf den Boden fallen und sah sich Decke über ihnen genau an. Sie befanden sich jetzt nicht mehr unter dem Museum, aber die Silbersoße würde sich auch durch die Wände fressen. Würde sie das ganze Gebäude verzehren?
    Das war vielleicht Shays Plan. Der Schaum schien zwar seine Wirkung zu tun, aber Shay sprang von einer sicheren Stelle zur anderen, schlug lachend nach den Sprühdrohnen und hinderte sie daran, die Silberfäden unter Kontrolle zu bringen.
    Wieder veränderte der Alarm seinen Ton, er wurde jetzt zu einem Evakuierungssignal.
    Was Tally wie eine gute Idee vorkam.
    Sie drehte sich zu

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