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Special - Zeig dein wahres Gesicht

Special - Zeig dein wahres Gesicht

Titel: Special - Zeig dein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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und kam dort fast zum Stillstand.
    Eine Minute später jagten die Krims an ihr vorüber, ohne sie zu bemerken, und sie erkannte zwischen den anderen Zanes unsichere Gestalt.
    „Hab sie“, sagte Shay gleich darauf. Ihre Stimme wurde schon leiser. „Falls wir den Fluss verlassen, hinterlege ich ein Hautantennensignal für dich.“
    „Alles klar, Boss.“ Tally beugte sich vor und steuerte die geheimnisvolle neunte Gestalt an.
    „Sei vorsichtig, Tally-wa. Ich will nicht innerhalb einer Woche zwei Schlitzer verlieren.“
    „Geht klar“, sagte Tally. Sie wollte Zane verfolgen und nicht selbst gefangen werden. „Bis bald.“
    „Du fehlst mir schon jetzt“, sagte Shay. als ihr Signal verhallte.
    Tallys Sinne untersuchten den Wald auf beiden Flussufern. Zwischen den dunklen Bäumen wimmelte es nur so von infraroten Phantomen, kleine Tiere und nistende Vögel huschten wie zufällige Hitzeflecken vorüber. Aber Tally sah nichts von menschlicher Größe ...
    Als sie sich der Stelle näherte, wo die Krims ihren geheimnisvollen Freund getroffen hatten, wurde sie langsamer und duckte sich auf ihrem Brett. Sie lächelte und fühlte, wie eisige Erregung sie erfüllte. Falls das hier wieder ein Hinterhalt sein sollte, dann würden die Smokies bald herausfinden, dass sie nicht die Einzigen waren, die sich unsichtbar machen konnten.
    Tally stoppte am lehmigen Ufer, stieg vom Brett und schickte es in die Luft, damit es dort auf sie wartete.
    Die Stelle, wo die Krims gestanden hatten, war durch die vielen Fußspuren deutlich zu sehen. Der Geruch eines ungewaschenen Menschen hing noch in der Luft, von jemand, der schon seit Tagen oder länger nicht gebadet hatte. Das konnte keiner der Krims sein, sie rochen nach recycelbaren Kleidern und Nervosität.
    Tally ging vorsichtig zwischen den Bäumen weiter und folgte der Spur dieses Geruchs.
    Wer immer es sein mochte, dem sie hier folgte, kannte sich im Wald aus. Es gab keine abgeknickten Zweige, verursacht von ungeschickten Bewegungen, und das Unterholz zeigte keine verräterischen Fußspuren. Aber der Geruch wurde intensiver, als Tally weiterging, stark genug, um sie die Nase rümpfen zu lassen. Fließendes Wasser oder nicht, so schrecklich stanken nicht einmal die Smokies.
    Zwischen den Bäumen vor ihr war ein infrarotes Flackern zu sehen, eine menschliche Gestalt. Sie blieb einen Moment stehen und lauschte, aber kaum ein Geräusch drang zu ihr. Wer immer das sein mochte, er konnte sich ebenso lautlos bewegen wie David.
    Tally schlich langsam weiter, ihre Augen suchten den Boden nach den versteckten Spuren eines Pfades ab. Sekunden darauf hatte sie etwas gefunden - einen fast unsichtbaren Weg durch die dicht stehenden Bäume, den Pfad, dem die geheimnisvolle Gestalt folgte.
    Shay hatte sie zur Vorsicht ermahnt, und wer immer diese Person sein mochte - Smokey oder nicht -, es würde nicht leicht sein, sich an sie heranzuschleichen. Aber vielleicht hatte ein Hinterhalt einen anderen verdient...
    Tally wich vom Pfad ab und glitt tiefer in den Wald. Sie bewegte sich lautlos und leichtfüßig durch das biegsame Unterholz und beschrieb einen langsamen Bogen um ihre Beute, bis sie wieder auf den Pfad stieß. Dann schlich sie weiter, bis sie einen hohen Ast entdeckte, der sich genau über den Pfad streckte.
    Die perfekte Stelle.
    Als sie auf den Baum kletterte, nahmen die Schuppen ihres Anzugs die raue Struktur der Rinde an und veränderten ihre Farbe zu einem gefleckten Mondlichtmuster. Tally klammerte sich an einen überhängenden Ast. Dann wartete sie, unsichtbar und mit pochendem Herzen.
    Die glühende Gestalt kam in absoluter Stille zwischen den Bauten hervor. Der Geruch nach ungewaschenem Menschen verdeckte keinerlei synthetische Note: keine Sonnenblocker, kein Insektenmittel, nicht einmal ein Hauch von Seife oder Shampoo.
    Als Tally ihre Sichtblenden durchging, konnte sie keinerlei Spuren von Elektronik oder einer geheizten Jacke entdecken und ihre Ohren fingen nicht das leiseste Summen einer Nachtsichtbrille ein.
    Nicht, dass eine solche Ausrüstung ihrer Beute helfen würde. In ihrem Tarnanzug, völlig regungslos und kaum atmend, war Tally sogar für die beste Technologie unauffindbar ...
    Und doch, als die Gestalt unter ihr durchging, wurde sie langsamer und legte den Kopf schräg, als horche sie auf etwas. Tally hielt den Atem an. Sie wusste, dass sie unsichtbar war, aber ihr Herz schlug schneller und ihre Sinne verstärkten die Geräusche des Waldes, der sie umgab. War hier

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