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Special - Zeig dein wahres Gesicht

Special - Zeig dein wahres Gesicht

Titel: Special - Zeig dein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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keinerlei Zweifel, nicht die geringste Rebellion gegen Shays Worte. Sie waren jetzt Schafe, nicht besser als Blubberköpfe.
    Ihre Wut schlug in Verzweiflung um. Alle Gehirne hier steckten voller Nanos, waren schwach und jämmerlich. Tally war ganz und gar allein.
    Shay breitete die Arme aus. „Hör mal zu, wir sind gerade erst hier angekommen. Tut mir leid, dass die Smokies dich fertigmachen wollten, ich hätte das nicht zugelassen. Du brauchst das Heilmittel nicht, Tally.“
    „Dann lasst mich in Ruhe!“, knurrte Tally.
    Shay zögerte einen Moment, dann nickte sie. „Okay. Lasst sie los.“
    „Aber Boss“, sagte Tachs. „Sie haben die Verteidigungsanlagen schon überwunden. Uns bleibt weniger als eine Minute.“
    „Das weiß ich. Aber Tally wird uns helfen. Da bin ich mir sicher.“
    Die anderen ließen Tally vorsichtig los. Und dann war Tally frei. Sie starrte Shay wütend an und wusste nicht so recht, was sie jetzt machen sollte. Noch immer war sie umzingelt von einer Überzahl.
    „Weglaufen bringt nichts, Tally. Dr. Cable ist hierher unterwegs.“
    Tally hob eine Augenbraue. „Nach Diego? Um euch alle zurückzuholen?“
    „Nein.“ Shays Stimme brach, sie klang fast wie ein Winzling, der gleich losweinen wird. „Das ist alles unsere Schuld, Tally. Deine und meine.“
    „Was denn?“
    „Nach unserer Nummer im Magazin hat niemand geglaubt, dass Krims oder Smokies dahintersteckten. Wir waren zu eisig, zu sehr Specials. Wir haben der ganzen Stadt eine Höllenangst eingejagt.“
    „Seit dieser Nacht“, fügte Tachs hinzu, „pilgert jeder dort zu dem rauchenden Krater, den ihr hinterlassen habt. Die Winzlinge werden klassenweise hingeführt, um hineinzuglotzen.“
    „Und Cable kommt her?“ Tally runzelte die Stirn. „Soll das heißen, sie haben kapiert, dass wir das waren?“
    „Nein, sie haben eine andere Erklärung.“ Shay zeigte zum Horizont. „Schau!“
    Tally schaute sich um. In der Ferne hinter dem Stadthaus waren jede Menge grelle Lichter am Himmel aufgetaucht. Während Tally noch hinsah, wurden die Lichter größer und noch heller, sie funkelten wie Sterne in einer heißen Nacht.
    Wie in der Nacht, als Tally und Shay aus dem Magazin geflohen waren.
    „Hubfahrzeuge“, sagte Tally.
    Tachs nickte. „Sie haben Dr. Cable das Kommando über das Militär der Stadt übertragen. Über das, was davon noch vorhanden ist, meine ich.“
    „Holt eure Bretter“, sagte Shay. Die anderen liefen in alle Richtungen auseinander.
    Shay drückte Tally ein Paar Auffangarmbänder in die Hand. „Du musst mit Weglaufen aufhören und dich dem stellen, was wir losgetreten haben.“
    Tally zuckte nicht zusammen, als Shay sie berührte, plötzlich war sie zu verwirrt, um sich Gedanken über das Heilmittel zu machen. Sie konnte jetzt die näher kommenden Maschinen hören, die Hubrotoren brummten wie ein riesiger Motor. „Ich kapier das noch immer nicht.“
    Shay befestigte ihre eigenen Armbänder und zwei Hubbretter stiegen aus der Dunkelheit auf. „Unsere Stadt hat Diego schon immer gehasst. Die Besonderen Umstände wussten, dass den Flüchtlingen hier geholfen wird, dass die Helikopter die Leute zum alten Smoke gebracht haben. Als dann das Magazin zerstört wurde, hat Dr. Cable entschieden, dass es sich dabei um einen Militärangriff handeln musste. Und sie machte Diego dafür verantwortlich.“
    „Und diese Hubfahrzeuge ... wollen also die Stadt hier angreifen?“, murmelte Tally. Die Lichter wurden größer, bis dutzende von Hubwagen über ihnen kreisten, ein riesiger Wirbel, der das Stadthaus umgab. „Dazu wäre doch einmal Dr. Cable fähig!“
    „Ich fürchte, doch. Und die anderen Städte werden erst einmal tatenlos zusehen. Das neue System macht ihnen allen eine Höllenangst.“ Shay zog sich die Kapuze des Tarnanzugs über den Kopf. „Heute Nacht müssen wir ihnen hier helfen, Tally, wir müssen tun, was immer wir können. Und morgen müssen du und ich uns auf den Weg nach Hause machen und diesem Krieg, den wir angefangen haben, ein Ende setzen.“
    „ Krieg? Aber Städte führen doch keinen ...“ Tally verstummte. Das Dach unter ihren Füßen bebte und durch das Dröhnen von hunderten von Hubrotoren hörte sie aus den Straßen unten einen dünnen, hohen Ton.
    Die Menschen schrien.
    Einige Sekunden darauf eröffnete die Armada über ihnen das Feuer und erfüllte den Himmel mit Licht.

Teil 3

    Den Krieg beenden
    Wir stellen uns der Zukunft mit unserer Vergangenheit.

    Pearl S.

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