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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Destiny
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die Augen langsam wieder aufmachte. Raven war derweil wieder auf der Bettkante eingeschlafen, hatte Eneas’ Hand in der eigenen und bekam es gar nicht richtig mit, dass sein Bruder langsam wieder zu sich kam.

    Cassiel wartete noch eine ganze Weile, bis Eneas sich einiger Maßen zurecht gefunden und alles eingeordnet hatte, bevor er ihn leise ansprach.
    „Hey“, meinte Cassiel leise und bekam somit Eneas’ Aufmerksamkeit. Fragend zogen sich die Augenbrauen des Liegenden zusammen. „Raven hat deine Türen aufgebrochen. Es war dieses Mal ganz schön knapp … meinten auch die Ärzte“, flüsterte er ruhig und spürte die Anspannung von sich selbst langsam abfallen. „Warum hast du es dieses Mal getan?“

    Er hörte nur etwas in der Art eines genervten Seufzers und Eneas drehte den Kopf leicht auf die andere Seite, sah seinen Bruder durch die spärliche Nachtbeleuchtung her an und hob den Arm, dessen Hand nicht von Raven festgehalten wurde und legte ihm diese auf das Haar.
    Cassiel wusste, dass Eneas sich der kompletten Gefahr und allem, was dazu gehörte, zu hundert Prozent bewusst war. Eneas war sich immer jeder Gefahr bewusst und dennoch setzte er sich dieser aus.
    „Willst du so sehr nicht mehr leben?“, harkte er nach und sah das verneinende Kopfschütteln.
    „Warum?“

    Er wollte es so gern wissen und es so gern verstehen. Eneas selbst tippte sich nur einige Male auf die linke Brust und schüttelte den Kopf.
    Es gab nun viel Raum für Interpretationen, aber aus gutem Grund entschied sich Cassiel für die Möglichkeit, dass Eneas das alles nicht mehr ertrug und auch nicht mehr ertragen wollte.
    Irgendwann war es doch zu viel. Zu viel um es noch ertragen zu wollen .

    „Raven…“
    Er rüttelte ihn an der Schulter wach. „Hey… Wir müssen heim, Raven…“, erklärte er diesem, obwohl der nicht einmal wach war.

    „Ist … Eneas!“

    Doch entzog dieser ihm nur die Hand und drehte sich auf die andere Seite, mit dem Rücken zu ihnen. „Raven. Komm.“
    Er fasste diesen am Oberarm und zog ihn hoch. „Wir gehen… Kommen morgen wieder…“

    Im Auto schwieg Raven beharrlich, starrte nur aus dem Fenster und schien nicht einmal wirklich anwesend zu sein. Erst als er vor dem Gartentor anhielt, kam ein: „Ein paar Minuten später … und ich hätte ihn verloren“, von dem älteren der Collister-Brüder.

    „Je mehr du daran denkst, Raven, desto mehr machst du dir Vorwürfe. Hör auf damit!“
    Cassiel stieg aus und zog auch Raven die Tür auf. „Komm.“

    „Du solltest morgen nach Hause fahren, Cas. Es ist besser. Das will ich dir jetzt nicht zumuten.“

    „Aber“, wollte er widersprechen, doch Raven schüttelte nur den Kopf und betonte noch einmal: „Das will ich dir nicht zumuten.“

    Er stand da, starrte Raven nur geschockt an. Er wollte Eneas aber jetzt nicht einfach so allein lassen. Er hatte ihm versprochen, für ihn da zu sein und jetzt sollte er einfach gehen?

    „Musst du nicht. Ich mute es mir selbst zu. Ich werde sicherlich nicht einfach so fahren!“, kam es sicher von ihm. Er konnte das nicht machen. Er konnte nicht einfach wieder nach Hause fahren.

    Drei Tage zogen einfach an Cassiel vorbei. Es war, als hätte der Tag gar keine Stunden gehabt.
    Es war ein Freitag, als er sich ins Auto setzte und zum Krankenhaus fuhr. Eigentlich hatten die Ärzte Eneas noch länger dort behalten wollen und der Psychodoc meinte auch, man solle ihn auf Grund dieser Geschehnisse wieder einweisen, jedoch hatte sich Eneas selbst dagegen gestellt und sich entlassen.

    Raven hatte es irgendwie eingesehen, dass Cassiel bleiben wollte. Jedoch schob er diese Einsicht darauf, dass Raven nicht einmal mehr die Kraft hatte, ihm zu sagen, er solle endlich fahren.

    Vor dem Krankenhaus hielt er an und sah den jungen Gamedesigner schon dort stehen. Neben ihm die Tasche. Er sah nicht gut aus, das sah er jetzt schon. Eneas war zwar noch nie jemand gewesen, der sonderlich viel Farbe im Gesicht hatte, aber jetzt wirkte er noch blasser als sonst. Cassiel stieg aus und öffnete die Beifahrerseite, nahm dann Eneas’ Tasche und schmiss diese hinten in den Kofferraum. „Wie geht’s dir?“, war seine erste Frage und Eneas zuckte nur die Schultern.
    Also richtig klasse, dachte sich Cassiel und stieg wieder ein.
    Er fuhr jedoch nicht gleich vom West Park Hospital nach Hause. Viel eher machte einen Abstecher aus der Stadt heraus und hielt erst nach guten zehn Minuten Fahrzeit am Straßenrand eines großen Feldes.
    Er

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