Speichelfaeden in der Buttermilch
auf. Nach mehreren missglückten Versuchen, immer mit der falschen Brille, meldete sich Volker zu Wort. »Mir wird das alles hier zu bunt, hier ist die richtige Bille!« Es war Volkers letzter ehrenvoller Dienst. Mandarine traf. Das Leben ging weiter, und Volker ruht heute, genau wie er es vorausgesagt hatte in einem großen dunkelroten Brillenetui unter der Erde. Auf dem Grabstein steht: »Volker Mama, du könntest noch leben, hättste Maschine die richtige Brille gegeben. Deine zurückgebliebene Mandarine und Mistvieh«
Der Pianist
Dass er kein Klavier spielen konnte, war für seine Pianistenlaufbahn nicht besonders förderlich. Als er wieder einmal vorspielen sollte im Wiener »Konzerthaus«, saß er einfach nur da, traurig vor einem Bösendorfer-Flügel, ohne eine Taste zu berühren. Nach 25 Minuten stand er wortlos auf und verließ grußlos das Gebäude. Am Nachmittag rief er an, um sich zu erkundigen, ob er es geschafft hatte oder nicht. Er hatte es nicht geschafft. Verzweiflung stieg in ihm hoch.
RTL-»Explosiv« – Radiostar quält Bruder! Hamburger Penner
Opfer jahrelanger Gewalt! Täter: ORF -Starkomiker
So die Aufmacher von Bild -Zeitung und Hamburger Morgenpost am Samstag. Die Aufregung um die Bekenntnisse von Hasso Stermann (46), einem verwahrlosten Penner aus Hamburg-Altona, haben für viel Zündstoff innerhalb der Medienbranche gesorgt. Die erschütternden Details: Der 43jährige Exildeutsche Dirk Stermann hat es in Österreich geschafft und ist nicht mehr wegzudenken aus den Society- und Klatschspalten der Alpenrepublik.
Der gemütlich wirkende, dicke Radiokomiker des ORF moderiert seit einigen Jahren eine Radioshow zusammen mit seinem österreichischen Partner, dem 47jährigen Christoph Grissemann. Beide sind schillernde Figuren des österreichischen Gesellschaftslebens. Hier sieht man sie beim Wiener Opernball im Gespräch mit Sophia Loren.
Alles Fassade! Aus den beiden Spaßvögeln ist ein Fall für die Kriminalpolizei geworden. Denn das, was der Bruder Hasso Stermann von den beiden zu berichten weiß, passt so gar nicht zu dem Bild, das sich die österreichische Öffentlichkeit von Stermann und Grissemann gemacht hat.
Hasso Stermann: »Mein Bruder, die Originale, sagt immer: ›Hasso, du bist der Trottel der Nation!‹, und dann haut er mir eine rein, mitten in die Fresse. Dann fall ich um und bin halbtot, aber dann geht's erst so richtig los, dann kommt dieser Grissemann, das miese Schwein, und haut mir mi'm Vorschlaghammer die Knabberleiste auf!«
Hasso lebt seit 16 Jahren in diesem Männerheim in der Hamburger Vogelstraße. Einst borgte er seinem Bruder Dirk sein letztes Geld, damit der in Wien die große Karriere machen konnte. Das Einzige, was ihm Stermann und sein grausamer Assistent zurückgeben, sind Schläge und Demütigungen, auch seelischer Natur.
Hasso Stermann: »Er ist ja jetzt wohl erfolgreich und hat sogar eine eigene Sendung im Österreichischen, zusammen mit diesem Grissemann, dem brutalen Schwein. Mein Bruder, die Originale, hat mir ein Foto geschickt von seiner Villa. Ist ja riesengroß, 30, 40 Zimmer! Ich freu mich für ihn. Ja, und ich? Ich teil mir mein Zimmer im Männerheim mit vier anderen! Ich hab ja praktisch nur ein Bett! Mein Bruder, die Originale, sagt immer: ›Bei mir ist immer Geld im Bett, und bei Hasso ist immer Gelb im Bett!‹, weil ich ein Bettnässer bin.«
Sein Bruder, das Original. Immer wieder spricht Hasso stolz von seinem Bruder, dem Original. In ihrer Hietzinger Nobelvilla nehmen Stermann und Grissemann nun zum ersten Mal exklusiv Stellung zu den Vorwürfen. Die beiden Starkomiker tragen Versace-Anzüge und Gaultier-Krawatten, Extraanfertigung! Als unser Team im Prunksaal Platz nimmt, ist die eisige Kälte spürbar, die von den beiden ausgeht. Stermann versucht, die Greueltaten zu verharmlosen, und macht – welcher Zynismus! – auch noch in dieser Situation einen Scherz.
Dirk Stermann: »Na ja, also zu meinem Bruder fällt mir nur ein: Das Schweigen der Lämmer, das wäre in seinem Fall auch besser gewesen! Aber jetzt werde ich wohl meinen Anwalt einschalten müssen. [klick] Ich lasse mir doch von so einem Arschloch meine Karriere nicht kaputtmachen! Und selbst wenn's wahr ist: Nachweisen ist das Zauberwort!«
Christoph Grissemann, hier bei der Abrichtung seiner vier Pitbullterrier im villaeigenen Park, auf die Frage, ob er mehrmals mit einem Vorschlaghammer auf Hasso Stermann eingeschlagen habe: »Schauen Sie das Kaninchen hier an,
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