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Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Titel: Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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mit dem Packard wieder losfuhren, um Hayes in der Stadt abzusetzen, hielt Simon noch eine Rede.
    „Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, Hayes." Es schien, als wollte er jedes Wort extra genießen, so langsam und bedächtig sprach er.
    „Es hat keinen Zweck, daß du dich verstellst. Wir werden dich eines Tages fassen. Ich weiß, daß du ein Mörder bist. Gib es zu, und du ersparst dir noch weitere Verhöre. Der heutige Abend war nur ein Vorgeschmack von dem, was noch hinterher kommt.
    Du wirst nicht zu Kommissar Morry gehen, weil du schuldig bist. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Deshalb werden wir auch die Art und Weise unserer Untersuchung nicht ändern — ändern vielleicht: sie wird noch intensiver werden. Es ist nämlich gerade das richtige System, um einen Burschen wie dich weich zu machen. Es nützt mir nichts, wenn du im Kittchen sitzt; ich werde das so lange zu verhindern wissen, bist du gesprochen hast. Du wirst keinen einzigen Schritt tun können, den wir nicht beobachten."
    Simon hatte geendet und brannte sich eine Zigarette an, dann fuhren sie los. Ein feiner Sprühregen setzte ein und hatte bald den Asphalt in eine glänzende schwarze Decke verwandelt, auf der die grellen Neonlichter der Reklamen zuckend reflektierten. Seit Hayes das „Alhambra" verlassen hatte, war eine Stunde vergangen. Er sah es auf seiner Armbanduhr, und doch schien ihm, als wäre er drei Stunden und länger fortgewesen. Woher wußten sie das mit Jimmy North und der Party? Es gab nur eine Möglichkeit. Sie waren ihm am Vormittag gefolgt, als er zu North fuhr. Später, als er mit Nora die Spazierfahrt unternommen hatte, waren sie dann hineingegangen und hatten sich nach ihm erkundigt. Auf ihre Frage, wo er denn gestern Abend gewesen sei, würde Jimmy ihnen von der Party erzählt haben und daß er, Hayes, nicht gekommen war. Das war nicht weiter schlimm. Diese Auskunft brachte ihnen gar nichts ein. Und Ellen? Waren Sie vielleicht auch bei ihr gewesen? Davon hatte er jedoch nichts gemerkt. Sie hätten sich dann in diesem Fall ganz anders benommen. Simon stoppte vor dem „Alhambra". Mit einem höhnischen Gesicht musterte er die grelle Reklame über dem breiten Eingang.
    „Na, dann viel Vergnügen, Hayes. Bestell' der blonden Puppe Grüße von uns. Sie soll uns nicht böse sein." Er klinkte die Tür auf.
    Jack Hayes stieg wortlos aus und zog sich den Hut etwas tiefer. Das dumpfe Gefühl einer Niederlage nahm von ihm Besitz. Er dachte nicht ernsthaft daran, ins „Alhambra" zurückzukehren. Seine Schritte wurden schneller. Der feine Sprühregen kühlte sein Gesicht. Dann hatte er seinen Wagen gefunden. Er bezahlte die Parkgebühren, ohne wie jedes Mal, wenn er hier war, darüber ungehalten zu sein, daß das „Alhambra" keinen eigenen Parkplatz besaß. Heute war ihm das völlig gleichgültig. Im Wagen zog er sein Notizbuch aus der Tasche und schrieb ein paar Worte an Allison. Sie sollte ihn in drei Tagen wieder an derselben Stelle erwarten, an der sie sich heute getroffen hatten. Das Blatt trennte er aus dem Heft und startete. Vor dem „Alhambra" winkte er dem Portier, der mit seiner goldstrotzenden Uniform seltsam und unbeholfen aussah, und gab ihm den Zettel, in den jetzt eine Fünfdollarnote eingerollt war.
    „An die hübsche Blonde, sie wissen schon — ich kam vor ungefähr zwei Stunden mit ihr hier an."
    Der Mann beugte sich etwas tiefer, um ihn genauer sehen zu können. Es war ganz offensichtlich, daß er sein zerschlagenes Gesicht sah. Kein Muskel zuckte in seinen Zügen.
    „Ich glaube, ich erinnere mich. Sie waren schon mal mit ihr hier."
    „Sie täuschen sich", sagte Jack Hayes leise, „dieses Mädel ist heute das erstemal hier — ich war schon einige Male hier, das stimmt."
    „Ich täusche mich gewiß nicht. Ich weiß es deshalb noch so genau, weil die Handtasche der Dame genau vor meine Füße fiel. Ich half ihr noch, die niedlichen Sachen aufzusuchen. Sie standen ein paar Meter entfernt und waren ziemlich ungehalten über ihr kleines Mißgeschick. Stimmt doch, nicht?"
    „Geben Sie mal den Zettel zurück."
    Hayes nahm den Zettel und wickelte eine größere Banknote hinein.
    „Hier ist der Zettel. Sie haben mich vorher noch nie mit einer blonden Frau im „Alhambra" gesehen, verstanden? Sonst passiert etwas."
    Der Portier war kein grüner Junge. Außerdem bezahlte ihn der Mann für nichts. Er brauchte ja nichts zu tun, als seinen Mund zu halten, wenn jemand etwas Bestimmtes von ihm wissen wollte. Das

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