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Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry

Titel: Spekulation mit dem Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Jimmy fragte nicht, ob sie am Mord mitschuldig sei. North konnte sich alles andere vorstellen, nur das nicht.
    Nora bat ihn unter Tränen:
    „Hol mich hier heraus, Jimmy. Es ist so schrecklich. Ich bin doch kein wildes Tier. Ich habe nichts mit dem Mord zu tun."
    Die Sprechzeit war um. Sie hätten viel mehr Worte wechseln können, nun war es zu spät.
    „Ich komme wieder“, versprach der Mann, mehr sagte er nicht.
    „Fleming ist kein Mörder", rief die Frau. Er stand schon an der Tür. In ihm versteifte sich irgend etwas. Sein Blick senkte sich zu Boden, und sein schmales Gesicht wurde kalt wie Stein.
    „Oh, Jimmy", flüsterte sie. Zu diesem Zeitpunkt war er jedoch schon draußen.
    Er fuhr zu Hayes, traf ihn aber nicht an. Jack Hayes befand sich auf der Börse — in Gegenwart von Tilbury.
    „Haben Sie keinen Dienst?" fragte North den Arzt.
    „Das geht Sie nichts an." Keiner hätte geglaubt, daß Tilbury seine Stimme zu einem derartigen Zischen bändigen konnte.
    „Sie haben mich gerammt", flüsterte North an seinem Ohr. „Sie sind verrückt oder ein Satan."
    Auf dem Gesicht des Arztes malte sich ehrliches Erstaunen. North wußte nicht warum. Staunte sein Gegner über die Titulierung oder über die Anschuldigung?
    „Man sollte Sie nicht so frei hier herumlaufen lassen, North. Sie haben Ihre Sinne nicht mehr beieinander. Was ist mit Ihrem Freund los?" Tilbury wandte sich an Jack Hayes. Dieser nahm den Blick von der Kurstafel und ließ ein leises Lachen hören. „Keine Ahnung. Was ist mit euch?"
    Da stand North wortlos auf und ging. Er fühlte sich sehr einsam.
     
    *
     
    Jack Hayes kam von Allison. Er hatte ihr in dem Hutsalon einen Besuch abgestattet und fühlte sich ganz wohl. Tilbury war in seiner Hand. Fleming saß in Untersuchungshaft. Und Kommissar Morry schien jetzt von dessen Schuld überzeugt zu sein, zumal man auf den Polstern des roten Jaguars tatsächlich dunkle Flecke gefunden hatte. Harrys Vater hatte eine horrende Summe als Kaution geboten, um den
    Sohn frei zu bekommen. Immer, wenn Hayes daran dachte, verzog sich sein Gesicht zu einem sehr ausdrucksvollen Lächeln. Welcher Unsinn. Die ganze Stadt hatte darüber den Kopf geschüttelt. Ein Mord ließ sich durch Geld nicht ungeschehen machen. Vor seinem Haus stand Jimmys Wagen. Er setzte seinen Buick dahinter und betrachtete das Kabriolett. Von irgendwelchem Schaden war keine Spur zu sehen. Trotzdem erschien es ihm verändert. Es ist dunkler, natürlich, fand er plötzlich.
    Also hatte Jimmy doch nicht geflunkert. Er hatte eine Karambolage gehabt und hatte den Wagen danach völlig neu spritzen lassen. Nachdenklich ging Hayes nach oben. Wahrscheinlich war North gerade erst gekommen; denn er kam ihm die Treppe herunter entgegen.
    „Hallo, Jimmy."
    „Selber hallo."
    Hayes legte ihm die Hand auf die Schulter. „Siehst schlecht aus, alter Junge, sehr sogar."
    North deutete auf seinen Kopf. „Das hier."
    Hayes nickte und schloß die Tür auf.
    Das Glas Whisky, das er vor ihn hinstellte, kippte North augenblicklich hinunter. Hayes füllte das Glas wieder. Auch den Inhalt des zweiten Glases nahm sofort diesen Weg.
    „Nanu, du scheinst es sehr nötig zu haben."
    „Jack, ich muß es dir jetzt sagen. Ich habe dich in Verdacht, daß du Kathleen Morris getötet hast. Nur du kommst dafür in Frage! Nicht Fleming! Nicht Nora!" North hatte zuletzt beinahe seine Anklage herausgeschrien.
    Vorsichtig und ohne Erregung stellte Hayes die Whiskyflasche auf die Tischplatte.
    „So? Und warum?" Er setzte sich North gegenüber.
    Jimmys Augen wurden wie zwei schmale Schlitze. „In deiner Garage ist Blut. Dort unten hast du Kathleen Morris erschlagen. Ich habe die Blutspritzer deutlich gesehen."
    Hayes brannte sich langsam eine Zigarette an. „Du sagst da eine ganze Menge, Jimmy. Es stimmt aber nicht. Das alles ist Unsinn."
    „Du lügst! Du hast sie umgebracht. Ihr hattet eine harte Auseinandersetzung über eure gemeinsame Zukunft. Du wolltest nicht mehr. Ich kenne dich, Jack. Ich weiß, daß du jähzornig bist. Du hast die Nerven verloren."
    „Ziemlich unlogisch, daß ich das deswegen getan haben soll. Du weißt ja, daß ich mit Ellen keine gute Ehe geführt habe. Ich brauchte also nichts vor ihr zu verbergen."
    „Sonderbare Ansichten über die Ehe hattest du schon immer."
    „Es steht dir frei, dich so zu verhalten, wie es in einem solchen Fall angebracht sein soll. Gehe ruhig zu Kommissar Morry und erzähle ihm die Sache. Übrigens muß ich dich bezüglich

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