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Sphaerenmusik

Sphaerenmusik

Titel: Sphaerenmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margarete Friedrich
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wusch sich das Gesicht.
    Nach dem Lunch verabschiedete sich Richard Lacy sehr wortreich. Er drückte Silvia immer wieder die Hand und sagte ihr, dass sie, wenn sie jemals Rat und Hilfe benötigte, sie sich vertrauensvoll an ihn wenden könne. Und mit Verschwörermiene flüsterte er ihr zu: „Hoffentlich finden Sie das, wonach Ihr Herr Vater vergeblich gesucht hat. Es wäre für ihn im Jenseits bestimmt tröstlich zu wissen, dass wenigstens seine Tochter das Verlorene wiedergefunden hat.“
    Als endlich der Anwalt abgefahren war, fragte John seine Nichte neugierig: „Ist es ein Geheimnis zwischen euch, was Anwalt Lacy dir so intensiv zugeflüstert hat?“
    Silvia lachte hellauf: „I wo, Onkelchen! Dem Brief meines Vaters lag noch eine Zeichnung über die Lage des Geheimganges bei, und man scheint anzunehmen, dass sich dort auch irgendwo der Schmuck befindet.“
    Überrascht sah John sie an. „Dann hat Allan also doch den Geheimgang gekannt.“
    Mike sagte, und seine Stimme klang heiser vor Aufregung: „Wo ist der Plan, zeige ihn uns!“
    „Ja, zeig ihn her!“, rief Pamela begeistert. „Da ddy, wir gehen doch gleich zum Gang?“ Sie drehte sich jubelnd im Kreis herum. „Auf zur Schatzsuche!“ Mit wenigen Schritten war sie bei der Tür. „Ich hole uns sofort Taschenlampen.
    Ein donnerndes „Halt!“ ihres Vaters ließ sie z usammenzucken. „Zur Schatzsuche dürfte es heute wohl zu spät sein“, sagte er. „Wir müssen uns erst darauf vorbereiten. Vielleicht ist der Gang längst nicht mehr betretbar.“
    Sein Blick fiel auf Joan, die den Tee gebracht hatte. Ihr Gesicht wirkte noch blasser als sonst. „Ist Ihnen nicht gut, Joan?“ Ohne eine Antwort abz uwarten, fuhr er fort: „Sie kennen das Schloss und dessen Geschichte besser als wir. Was halten Sie von einer solchen Erkundung?“
    „Nichts!“, erwiderte Joan mit harter Stimme. „Der Gang ist bestimmt verfallen, das Betreten gefährlich. Und Schmuck?“ Sie lächelte spöttisch. „Seit Jahrhunderten wird danach gesucht, nur g efunden hat man ihn nie. Auch San...“ Erschrocken hielt sie inne, dann fuhr sie hastig fort: „Auch Sanders, ein Freund des Verstorbenen, suchte vergeblich danach.“
    „Da hört ihr's!“, sagte John zu den Mä dchen.
    „Wir können es aber versuchen“, bettelte P amela.
    „Lasst das lieber sein“, mischte sich nun auch Elisabeth ein. „Joan hat recht, es ist sicherlich g efährlich. Wer weiß, wie verfallen der Gang schon ist.“
    „Du bist eine Spielverderberin!“, entrüstete sich P amela.
    „Benimm dich!“, wies sie die Mutter zurecht.
    „Onkel John“, sagte Silvia energisch, „du kannst doch nicht den Wunsch deines verstorbenen Vetters ignorieren. Mein Vater hat es gewünscht, dass ich nach dem Schmuck suche.“
    „Das stimmt allerdings“, gab John nach, „aber dann können wir das Unternehmen erst am Mit twoch starten.“
    „Warum erst dann?“, fragte Silvia erstaunt.
    „Weil Mike mich wegen um Urlaub gebeten hat und erst am Dienstagabend wieder zurückkommt. Ich halte es aber für besser, wenn außer Jeff noch Mike mitkommt. Und ihr Mädchen müsst mir fest versprechen, ohne Widerrede umzukehren, wenn es gefährlich wird. Einverstanden?“
    „Einverstanden!“, jubelten Silvia und Pam ela.
    „Oh, Kinder“, seufzte Elisabeth, „ich weiß nicht recht. Aber schließlich macht ihr ja doch, was ihr wollt!“
    „Danke, Mam!“, rief Pamela. „Und wenn du um uns so große Sorgen hast, komm einfach mit.“
    „Nein, nein, lieber nicht! Sicherlich gibt's da unten Ratten und dann drehe ich bestimmt durch.“
    „Ich werde ein Schwert mitnehmen, um gegen die Ratten zu kämpfen“, warf Mike ein.
    Silvia sah ihn erstaunt an. Seine Stimme hatte irgendwie anders geklungen, nicht mehr so li ebenswürdig, sondern eher wütend.
    Als Silvia zur Nachtzeit ihren kleinen Wohnb ereich betrat, blieb sie erschrocken stehen. Die Zimmer sahen aus, als wenn ein Tornado hindurchgefegt wäre. Schubkästen waren herausgerissen und der Inhalt auf dem Boden verstreut. Unwillkürlich fasste sie sich an die Brust, wo sie unter dem Büstenhalter den Brief ihres Vaters mit dem Plan gesteckt hatte. Dabei hatte sie ihn gar nicht verstecken, sondern nur ihrem Onkel zeigen wollen, was sie aber dann nachher doch vergessen hatte. Bestimmt hatte der Eindringling nach dem Plan gesucht, denn wie sie sich überzeugen konnte, war ihr nichts gestohlen worden.
    Im ersten Impuls wollte sie zu ihrem Onkel la ufen, aber dann unterließ sie

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