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Sphaerenmusik

Sphaerenmusik

Titel: Sphaerenmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margarete Friedrich
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mehr für Fluchtwege bestand. Aber wer hat die Mauer wieder zerstört und wann?“ Erregt rief er aus: „So kann jeder Unberufene ins Schloss eindringen, da ja auch die Eisentür anscheinend außer Betrieb ist und offen steht!“
    Besänftigend sagte Silvia: "Könnten die Steine nicht von selbst herausgefallen sein?“
    John stieg als erster durch das Loch hindurch und stand jetzt in einer kleinen Höhle. An der einen Seite des Loches lagen die herausgehauenen Mauersteine säuberlich aufgeschichtet. Grimmig deutete John auf die Steine. „Von selbst haben sich die Steine wohl kaum aufgeschichtet. Nein, das ist Menschenwerk! Demnach werden Schatzsucher die Geister sein, die ab und zu im Schloss ihren Spuk treiben. Sie kommen also von draußen! Vielleicht hat jemand durch Zufall den Ausgang des Geheimganges entdeckt und die Steine herausgehauen.
    „Wer mag das aber nur sein?“, fragte Pam ela.
    „Ja, wer?“, wiederholte Silvia. „Wenn du recht hast, Onkel John, weißt du, was das bedeutet? Dass der Lord - ich meine, mein Vater, vielleicht nicht von selbst die Treppe hinuntergestürzt ist. Wer die Bresche geschlagen hat, konnte doch jederzeit u ngesehen in das Schloss hineinkommen und...“ Sie sprach nicht weiter.
    „Ich sehe keinen Grund dafür“, widersprach John. „Allan hatte keine Feinde, und als Erbe war ich eingesetzt worden.“ Scherzend fügte er hinzu: „Und mich verdächtigst du hoffentlich nicht. Ich habe ein felsenfestes Alibi: Ich war zu dieser Zeit noch in Amerika.“
    Pamela fand dieses Argument ihres Vaters sehr spaßig, sie kicherte vor Vergnügen.
    Aber Silvia ärgerte sich, dass ihr Onkel sie nicht ernst nahm, und so sagte sie beleidigt: „Du vergisst den Schatz, Onkel John. Alle wissen davon, die ganze Umgebung. Man brauchte also nur von der anderen Seite den Ausgang zu suchen, um in das Schloss eindringen zu können und sich auf Schat zsuche zu begeben. Sicherlich hat sich der Täter als Mönch getarnt. Es war also bestimmt von James keine Halluzination. Vielleicht überraschte mein Vater den Mönch bei der Schatzsuche und musste das mit seinem Leben bezahlen.“
    „Du hast eine lebhafte Phantasie“, wandte John ein fuhr dann aber beschwichtigend fort, „und doch könnte es tatsächlich so gewesen sein.“
    „Und wenn er nach dem Mord den Schatz bereits gefunden hat und damit längst über alle Berge ist?“, rief Pamela protestierend. „Das wäre gemein! Ich habe mich so auf den Schatz gefreut.“
    „Pamela“, wies sie der Vater zurecht, „wichtiger ist wohl, wenn es sich wirklich um einen Mörder handelt, dass er seiner Strafe nicht entgeht. Auße rdem brauchst du dich nicht über den eventuellen Verlust aufzuregen. Die Verliererin ist Silvia.“
    „Ach, Onkel John“, sagte Silvia, „was man nicht besessen hat, kann man auch nicht verloren haben. Nur möchte auch ich nicht, dass der Mörder frei ausgeht.“
    „Falls es einen Mörder gibt“, gab John nochmals zu bedenken. „Aber auch dann, wie willst du nach so langer Zeit noch die Wahrheit herausfinden? Die Polizei hatte damals wirklich alles versucht, um Licht in das Dunkel zu bringen, und...“
    „Die Polizei wusste damals noch nichts von der tatsächlichen Existenz des Geheimganges und der Bresche hier in der Mauer“, unte rbrach ihn Silvia.
    Sie war erneut versucht, ihrem Onkel zu erzä hlen, was ihr selbst passiert war, und abermals hatte sie Angst, dass dann nur unnötiges Misstrauen um sich greifen würde. Wenn sich auch jetzt herausgestellt hatte, dass man von draußen jederzeit ins Schloss eindringen konnte, so hatten doch nur wenige gewusst, dass im Brief ihres verstorbenen Vaters ein Geheimplan dieses Ganges gesteckt hatte.
    „Es ist hier nicht der richtige Ort, uns darüber zu unterhalten“, meinte John, „aber wenn die G eschichte mit Daphne und ihrem Schmuck tatsächlich stimmen sollte, warum hat man bisher von beiden noch keine Spur gefunden? Du hast selbst gesehen, dass auch der Geheimgang dieses Rätsel nicht gelöst hat.“
    „Wir haben diesen Gang ja noch kaum unte rsucht“, erwiderte Silvia. „Außerdem soll es noch einen anderen Geheimgang mit Verliesen geben.“
    „Ich habe von dem einen genug“, entgegnete John.
    Pamela hatte sich bei der Debatte ihres Vaters mit Silvia gelangweilt und daher den Ausgang der Höhle gesucht. Es war nicht schwer gewesen, denn Dämmerlicht drang durch eine große Spalte hinein. Gestrüpp verdeckte sie zwar von außen, aber es ließ sich leicht beiseite

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