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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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eine Kunst. Ich habe meine ganze Kindheit in einer gewissen Abgeschiedenheit verbracht und fühle mich allein einfach viel wohler. Dennoch empfinde ich sehr viel Zuneigung zu den Schattengängern. Selbst zu Lily.«
    »Warum sagst du das so? Selbst zu Lily? Die Lily, die ich kenne, war immer sehr freundlich und ist mit den Gefühlen anderer stets sehr sorgsam umgegangen. Hat ihre Wünsche immer hintenangestellt.« Ein Anflug von Streitlust hatte sich in ihre Stimme geschlichen.
    Natürlich musste sie sich darauf stürzen. Beinahe hätte Nicolas laut aufgestöhnt. Lily. Die einzige Person aus ihrer Kindheit, an die Dahlia gute Erinnerungen hatte. »Ich mag Lily. Wirklich. Aber sie ist eben eine Frau.«

    »Sie ist eben eine Frau?« Dahlia trat mit ihrem Fuß gegen seinen Stiefel. »Was soll das denn heißen? Ich bin zufällig auch eine Frau. Was ist denn verkehrt an Frauen?«
    Er grinste sie an, seine schneeweißen Zähne blitzten in der Dunkelheit kurz auf. »Jetzt bin ich derjenige, der das Thema wechseln möchte. Lily ist eine sehr mutige Frau, Dahlia, und sie ist mit einem Mann verheiratet, den ich als meinen besten Freund betrachte. Ohne sie wäre ich vielleicht gar nicht mehr am Leben. Ihr Mut und ihre Tapferkeit haben uns alle gerettet. Glaub mir, ich habe nicht nur größten Respekt vor ihr, sondern mag sie auch sehr gern. Es ist einfach nur so schwer, mit ihr zu reden.«
    »Und warum das?«, drängte Dahlia.
    Sein Grinsen geriet zu einem Lächeln. »Na ja, weil sie eben eine Frau ist.«
    Dahlia quittierte diese Antwort mit einem Lachen. »Ich fürchte mich beinahe davor, ihr zu begegnen«, gestand sie ihm. »Sie war die einzige Person, die ich mir überlebensgroß ausgemalt habe. Sie musste für mich real sein, und weil ich damals noch ein Kind war und die Erinnerungen sich verflüchtigten, habe ich mir eben Dinge über sie ausgedacht. «
    »Du brauchst keine Angst zu haben, dass die wirkliche Lily es nicht mit deiner Fantasie-Lily aufnehmen kann. Sie ist eine sehr außergewöhnliche Frau. Sie hat uns alle in ihrem Haus aufgenommen und Jeff nach seinem Zusammenbruch medizinische Hilfe zukommen lassen. Sie hat unermüdlich mit uns daran gearbeitet, genügend Barrieren in uns aufzubauen, so dass wir wenigstens für kurze Zeit ohne Anker in die Welt hinausgehen können. Und das Ziel ist, dass wir eines Tages in der Lage sein werden, Familien zu gründen und ein ganz normales Leben zu führen.«

    »Über diesen Begriff denke ich schon so viele Jahre nach. Normal. Ein kleines Wort, doch es bedeutet alles.«
    »Es bedeutet gar nichts«, widersprach ihr Nicolas. »Normal gibt es nicht. Definiere doch einmal normal, Dahlia. Wir sind alle normal und doch nicht normal.«
    Jetzt, da der Stress überwunden und die Nacht hereingebrochen war, fühlte sich Nicolas wieder sehr von Dahlia angezogen. Er steuerte das Boot in einen kleinen Kanal, der ins Innere des Sumpfes führte. Und währenddessen wanderte sein Blick immer wieder zu ihr zurück. Sie war erschöpft und brauchte dringend Ruhe. Zudem war sie klatschnass und voller Schlamm. Doch das änderte nichts. Seine Disziplin geriet ins Wanken. Seine Selbstbeherrschung war auf dem besten Weg, den Kampf gegen sein körperliches Verlangen und die Bedürfnisse seines Körpers zu verlieren.
    Sie sah ihn an, ein kurzer Blick unter den Wimpern hervor, der Bände sprach. Je mehr er sich anstrengte, seine Gedanken vom Thema Sex abzulenken, desto bunter wurden seine Fantasien. Er wusste, dass er seine sexuelle Energie nicht sehr gut im Zaum halten konnte, was sicher auch an der Stimmung lag – sie beide allein im Schutze der Nacht in einem Boot, das nahezu lautlos durchs Wasser glitt.
    Dahlia seufzte nachdrücklich und trommelte mit den Fingern auf den Bootsrumpf. »Du denkst in drei Kategorien: Gewalt, Essen und Sex. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Und warum deine sexuelle Energie eine Million Mal stärker ist als dein Gewaltpotenzial, das kann nur ein Therapeut ergründen.«
    Die unüberhörbare Belustigung in ihrer Stimme half ihm, sich ein wenig zu entspannen. »Findest du das nicht prima?«

    »Ich finde, du hast eine ernsthafte Macke. Willst du dich denn nie einmal nur in deinem Bett zusammenrollen und schlafen?«
    »Ich dachte, du bist diejenige, die ständig körperliche Betätigung braucht«, neckte er sie.
    »Und ich dachte, du bist geistig gesund.«
    Aber sie sah ihn dabei an. Er spürte ihren Blick, der wie ein samtener Windhauch über seinen Körper strich und

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