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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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normalerweise nicht für nötig erachtete, seine Aktionen zu kommentieren. Er tat es nur deshalb, weil sie so blass und schockiert war. Ihr Herz trommelte ein wildes Stakkato an seinem Rücken. Er hatte nicht erwartet, dass sie so zierlich war und sich an seinem Körper so feminin anfühlte. Es überraschte ihn sehr, dass er ihr überhaupt irgendeine Beachtung schenkte, ja mehr noch, dass er sich ihrer so intensiv bewusst war, und das in dieser lebensbedrohlichen Situation.
    »Ich kann sie doch nicht einfach so zurücklassen.« Die Worte entschlüpften ihren Lippen, schwer vor Kummer, obwohl sie wusste, dass es töricht war, so etwas zu sagen. Oder auch nur zu denken. Wer würde so närrisch sein, zurück in ein brennendes Gebäude zu laufen, das jeden Moment explodieren konnte, nur um zwei Leichen zu retten?
    »Du stehst unter Schock, Dahlia. Wir müssen uns in Sicherheit bringen.«
    Es gab keine Sicherheit. Das kapierte er nicht. Niemand war hier sicher, schon gar nicht der Mann, der versuchte, ihr das Leben zu retten. Sie klammerte sich an seinem Rücken fest und wurde wie ein Sack hin und her geschleudert, während er durch den Sumpf rannte, um ihrer beider Leben zu retten.
    Nicolas zählte im Stillen, schätzte die Zeit ab, die ihnen noch blieb, wusste, dass es nicht viel war, und wollte jede
Sekunde nutzen, um einen möglichst großen Abstand zu dem Gebäude zu gewinnen. Dahlia gab die kläglichsten Laute von sich, die Nicolas je vernommen hatte, und sie zerrissen ihm schier das Herz, eine ganz neue Erfahrung für ihn. Er wollte sie in den Armen halten und sie trösten wie ein Kind. Schlimmer noch war, dass sie nicht einmal zu bemerken schien, dass sie diese Laute ausstieß. Ihre Finger umklammerten seine Jacke, und sie wehrte sich kein bisschen, ließ alles mit sich geschehen. Die Dahlia, die er auf den Videos gesehen hatte, war eine Kämpferin durch und durch, und das zeigte ihm, wie traumatisiert sie sein musste.
    Als er die dichten Baumreihen erreicht hatte, hob er sie von der Schulter, drückte sie ins nasse Gras und warf sich mit seinem schweren Körper über sie. Beinahe im gleichen Moment ging ein Rütteln durch den Boden, und die Gewalt der Explosion ließ die ganze Insel erbeben.

3
    DAHLIA LAG EINGEKLEMMT unter dem großen Fremden, Wasser drang durch ihre Kleider, und ihre Brust war eng und brannte, während der sumpfige Boden unter der immensen Wucht der Detonation bebte. Der Körper des Mannes dämpfte das ohrenbetäubende Donnern ein wenig, doch Dahlia wusste, dass man ihr das Zuhause, ihre einzige Zuflucht, genommen hatte. Über ihr kreischten die Vögel ihren Protest in die Nacht, die Welt versank im Chaos, in ihrem Inneren jedoch herrschte absolute Ruhe. Das Auge des Zyklons. Dahlia atmete tief ein und begann Arme und Beine zu bewegen, stemmte sich gegen das Gewicht, das auf ihr lastete. Es war, als versuchte man, einen riesigen Baumstamm anzuheben.
    »Du bist in Gefahr, lauf weg von mir.« Verzweiflung lag in ihrer Stimme. Er rührte sich keinen Zentimeter, und es gab keine Möglichkeit, ihm die Situation zu erklären. Sie verstand es ja selbst nicht, obwohl sie jeden Tag ihres Lebens damit konfrontiert war. Die Energie der Explosion überflutete sie, füllte sie aus, mischte sich mit ihrer Trauer und ihrer maßlosen Wut. Sie hielt das nicht mehr lange aus, und alles in ihrer unmittelbaren Nähe war in tödlicher Gefahr.
    »Wir sind in Sicherheit«, sagte er, tröstend, beinahe gelassen.
    Da war ein Unterton in seiner Stimme, der sie ergriff –
berührte. Einen kurzen Moment lang schien die Energie innezuhalten, ihren flirrenden Wahnsinn zu stoppen, doch gleich darauf erhöhte sich der Druck.
    » Wir sind keineswegs in Sicherheit. Geh weg von mir, ehe ich dich verletze.« Sie stemmte sich gegen seinen Brustkasten, versuchte ihn abzuwerfen. Die Hitze strömte bereits aus ihrem Körper, erfasste sie beide, füllte die Luft über ihnen mit etwas Unnatürlichem. Etwas Üblem. Dahlia kämpfte darum, die Hitze in sich zu behalten.
    Seine Brust zuckte, und Dahlia brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass ihn ihre Sorge amüsierte. »Du bist wirklich ein Idiot«, fuhr sie ihn wütend an. »Geh runter von mir, sofort!« Aber er lachte nur. Zum Teufel mit diesem Mann. Sie versuchte verzweifelt, sein wertloses Leben zu retten, und er lachte sie aus. Sie hatte ihm nicht wehtun wollen, aber er verdiente es nicht anders. Blitzschnell presste sie ihre Daumen in die Akupressurpunkte knapp über seinen

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