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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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große Entfernung erreichen. Wir müssen weg von hier, ganz schnell, und dazu ist es nötig, dass du die Energie loswirst, die dich krank macht.«
    Krank war nicht der Ausdruck, den sie dafür verwendet hätte. Diese überbordende Gewalt machte sie handlungsunfähig. Nur seine Gegenwart verhinderte einen Anfall und eine Ohnmacht. Sie kannte ihren Körper, wusste, was er aushielt, und sie war weit über dem Limit.
    Nicolas nahm ihre Hand. Augenblicklich befiel sie Panik, und sie entriss sie ihm, rieb die prickelnden Handflächen an ihrer Hose. »Fass mich nicht an. Niemand fasst mich an.«
    »Mich auch nicht. Verzeih mir, ich hätte dich vorwarnen sollen, dass ich dich berühren werde.« Seine Stimme klang sehr geduldig, und sie kam sich vor wie ein verängstigtes Kind. »Ich möchte, dass du meinen Herzschlag fühlst. Wir müssen deinen verlangsamen. Ich weiß, du hast keinen Grund, mir zu vertrauen, Dahlia, aber wenn wir deinen Zustand nicht unter Kontrolle bringen, müssen wir uns unseren Fluchtweg erkämpfen, und wir sind zahlen- und waffenmäßig unterlegen.«
    Während er auf sie herabblickte, in ihre riesigen schwarzen Augen, fühlte sich Nicolas, als stürze er vornüber in ein Labyrinth, in eine Falle, in eine wunderschöne Tiefe, die er auf allen seinen bisherigen Wanderungen noch nie hatte erreichen können. Dahlia war eine Überraschung – und es gab nicht vieles, was ihn überraschen konnte. In
ihrem zierlichen Körper wohnte eine ungeheure Kraft. Er konnte diese Kraft spüren, die um sie beide herumwirbelte, spürte sie in ihrem Inneren . Dahlia Le Blanc war die personifizierte Energie.
    Abermals griff er nach ihrer Hand, langsam und behutsam diesmal, damit sie sich darauf einstellen konnte. Seine Finger glitten über die ihren, beinahe zärtlich. Ihr Blick hielt den seinen. Ihr Körper reagierte, erschauderte, zuckte zusammen. Er hielt Augenkontakt, ließ ihren Blick nicht los und legte indes ihre Handfläche vorsichtig auf sein Herz. »Wir sind alle Teil des Universums. Jeder von uns lebt durch Energie. Sieh zu, dass du deinen Puls senkst. Denk daran, konzentriere dich darauf.«
    Dahlia schluckte schwer, blinzelte zu ihm hoch, sich der Muskeln unter seinem Hemd nur allzu bewusst. Der Hitze seiner Haut. Überall war Hitze, hüllte sie ein. Wallte in ihr hoch wie in einem tödlichen Vulkan. Doch sie war auch verwirrt von der Art, wie er diese gewaltige Energie in Schach hielt. »Ich habe es mit Meditation probiert, aber das funktioniert bei mir nicht. Die Energie frisst mich auf. Sie sammelt sich in meinem Inneren. Ich ziehe sie an wie ein Magnet. Und ich kann sie nicht kontrollieren, schlimmer noch, ich verletze durch sie andere Menschen.«
    »Aber du kannst diese Energie auch nutzen, nicht wahr?« Nicolas sprach immer noch sehr leise, sehr ruhig. Die Zeit lief ihnen davon. Dahlia musste sich wieder fassen, damit sie möglichst schnell von hier wegkamen. Wenigstens hörte sie ihm zu. Ihr Zustand hatte sehr wahrscheinlich mit dem Schock zu tun und der Trauer und der Überraschung, jemanden gefunden zu haben, der die Energie für sie kontrollieren konnte.
    »Nicht unter diesen Umständen. Hier ist zu viel Energie,
und sie ist zu stark. Sie findet mich – ich bringe sie nicht selbst hervor. Sie kommt aus einer äußeren Quelle. Fremden Handlungen. Emotionen. Was auch immer. Ich habe mich mit Meditation beschäftigt und mit fernöstlicher Philosophie. Die Energie lässt sich nicht kontrollieren, sie muss sich irgendwie von selbst auflösen.« Warum hörte sie eigentlich auf ihn? Ließ sich von ihm anfassen? Sie war beinahe wie hypnotisiert. Und währenddessen loderte und kochte diese Energie, lauerte wie ein schreckliches Ungeheuer, hielt nach einem Opfer Ausschau.
    Zwischen ihr und Nicolas herrschte ein gewisses Spannungsfeld, in dem sie sich hin- und hergerissen fühlte. Dahlia hielt es nie lange in jemandes Gesellschaft aus und brauchte bereits ihren Freiraum. Ihr war übel und schwindlig, sie war überwältigt von Trauer und sorgte sich gleichzeitig um Nicolas’ Sicherheit. Aber irgendwie gelang es ihm, die Energie in Grenzen zu halten. Sie spürte, dass ihm eine enorme Kraft innewohnte. Diese war viel feiner als ihre, doch trotzdem gewaltig. Sie schaffte es einfach nicht, sich der Intensität seines Blicks zu entziehen, so sehr sie sich auch anstrengte und es wollte.
    »Wenn du einen Weg finden musst, diese Energie zu zerstreuen, werden wir es gemeinsam tun. Energie, selbst gewalttätige Energie,

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