Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)
miteinander verbringen würden.
Sowie sie in der Küche waren, füllte er den Kessel und stellte ihn auf den Herd, ehe er sich zu ihr umdrehte. »Ich habe nicht den besten Tee, nur ein paar Teebeutel. Ich trinke nicht allzu oft Tee.« Genauer gesagt, nie, aber ab und zu kamen Ryland und Lily zu Besuch, und er hatte gern Tee für Lily im Haus.
»Ich habe Tee mitgebracht«, gestand sie. »Ich bringe immer meinen eigenen Tee mit, ganz gleich, wohin ich gehe.« Sie verschwand in dem großen Wohnzimmer, wo sie eine kleine Tasche mit ihren Habseligkeiten abgestellt hatte.
Es begeisterte ihn zu sehen, wie sie sich durch sein Haus bewegte und dabei ihren Duft verströmte. Er verspürte einen enormen Drang, ihr diese Nadeln aus dem Haar zu ziehen, damit es natürlich um ihre Schultern fiel, das Hemd von ihren Schultern zu ziehen und sie auf den Küchentisch zu setzen. Der Nachtisch würde besonders lecker sein.
Sammy!
Er lachte, von Freude überflutet. Sie nannte ihn Sammy. Wenn das nichts war! Und es klang nicht etwa wütend, sondern eher so, als lachte sie. Er hatte seine Gedanken wohl etwas zu laut gesendet. Wenigstens konnte sie nicht daran zweifeln, dass er sie attraktiv fand.
»Es gefällt mir, dass du an alles gedacht hast«, sagte er, als sie wieder in die Küche kam. »Es tut mir leid, dass ich nicht an Verhütung gedacht habe, Azami. Ich hätte daran denken sollen.«
Ihre Wimpern flatterten. Verdammt noch mal. Er liebte ihre Wimpern, und allein schon diese kleine Bewegung ließ Glut durch seinen Körper schießen. Es brauchte nicht viel, um ihn in ihrer Gegenwart in Fahrt zu bringen.
»Bring mir bei, den Tee so zuzubereiten, wie du ihn magst.«
Sie lächelte. »Es geht nicht darum, den Tee zu mögen, Sam. Es geht um die Zubereitung. Man muss ganz bei der Sache sein. Eine Schale Tee, die man für einen anderen Menschen zubereitet, kommt von Herzen. Jede Bewegung ist klar definiert, und sogar beim Tischdecken dreht es sich um die Person, für die man den Tee zubereitet. Man muss seine gesamte Aufmerksamkeit auf die Zubereitung verwenden.«
»Zeig es mir.« Er folgte ihr, als sie zur Anrichte ging, und entschied sich, ihr etwas näher als nötig zu kommen und so dicht hinter ihr stehen zu bleiben, dass sie sich eine Spur bedrängt fühlte und er jeden ihrer Atemzüge wahrnehmen konnte. Er senkte seine Stimme und brachte seine Lippen dicht an ihr Ohr. »Zeig mir, wie du deine gesamte Aufmerksamkeit auf die Zubereitung verwendest. Was tätest du, wenn du Tee für mich zubereiten würdest?«
»Tee für dich zu Hause, wenn wir allein miteinander sind, ist ein ganz privater Tee. Ich habe nur wenige Dinge dabei, um unseren Tee zu etwas Besonderem zu machen, aber er wird von ganzem Herzen kommen.«
Sie sah über ihre Schulter, die Schulter, über die er sich beugte, um ihn durch ihre langen Wimpern anzusehen. Sein Herz reagierte augenblicklich – und sein Körper auch. Elektrizität knisterte zwischen ihnen, kleine Funken, die von seiner Haut auf ihre übersprangen und wieder zurück.
»Ich habe dir mein Herz geschenkt, Sammy. Was den Rest von mir angeht, weiß ich es noch nicht; wir müssen erst miteinander reden, aber mein Herz besitzt du bereits, voll und ganz. Es ist alles mein Fehler, nicht deiner. Es freut mich, dass du mich so sehr willst. Es gibt mir das Gefühl – schön zu sein. Ich habe mich noch nie schön gefühlt. Damit hast du mir ein großes Geschenk gemacht.«
Ihre Lippen waren kaum zwei Zentimeter von seinen entfernt, und er wäre ein Narr, wenn er diese Versuchung ignorierte. Niemand hatte ihn jemals als einen Narren bezeichnet. Er umfasste ihren Hinterkopf mit seiner Hand und senkte seinen Mund, um sie zu küssen. Sie schmeckte himmlisch. Sein Hemd war lang genug, um ihr bis auf die Knie zu reichen und sie angemessen zu bedecken, aber sie trug nichts darunter, und er war mittlerweile mit ihrem Körper vertraut. Er hatte beinah jeden Quadratzentimeter ihrer Haut gekostet.
Sam küsste sie immer wieder, verlor sich in ihr und stillte sein Verlangen, da er befürchtete, er bekäme vielleicht nie mehr eine Gelegenheit, sie davon zu überzeugen, dass sie bei ihm bleiben sollte. Er wollte sie – nein, er brauchte sie. Er war vollkommen zufrieden gewesen, bis die innere Verbindung zwischen ihnen entstanden war und sie sich in ihn verströmt hatte. Sie war durch und durch Samurai. Bis die Türen geschlossen wurden und sie allein miteinander waren, und dann war sie ganz und gar Frau – seine
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