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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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ein wenig mehr eingerissen, und nun waren nur noch Schutthaufen von ihnen übrig.
    Die nächsten Stunden waren die reinste Qual. Sie konnte nur noch an das denken, was vor ihr lag. Jarret zusammen mit seinen Geschwistern zu sehen, war schmerzhaft – sie waren einander offensichtlich sehr zugetan, und Annabel beneidete sie um die Möglichkeit, ihn täglich zu sehen, wo ihr nur noch eine Nacht mit ihm blieb. Sie schloss Lady Minerva in kürzester Zeit in ihr Herz, und Lord Gabriel brachte alle mit Anekdoten von seinen Rennen zum Lachen.
    Als die Sharpes und Mr. Pinter gegangen waren, sagte sie Hugh und Sissy gute Nacht und zog sich in ihr Zimmer zurück. Das Dienstmädchen schickte sie mit der Erklärung fort, sie brauche keine Hilfe beim Entkleiden. Dann schritt sie nervös auf und ab und fragte sich, wie sie das Haus verlassen konnte, ohne dass Hugh es merkte. Sie wusste von den Dienern, dass er abends immer sehr lange aufblieb. Und er hatte zweifelsohne ein wachsames Auge auf sie.
    Mit gutem Grund. Eigentlich sollte sie nicht einmal daran denken. Was machte es für einen Unterschied, ob sie eine Nacht mehr oder weniger mit ihm hatte? Ein gebrochenes Herz war alles, was für sie dabei heraussprang.
    Dennoch sehnte sie sich nach einem weiteren Treffen mit ihm. Dieses Verlangen, ihn zu sehen, war wie eine Krankheit, wie eine Sucht.
    Als es an der Tür klopfte, erschrak sie. Bevor sie ins Bett hüpfen konnte, kam Sissy herein. »Wie ich sehe, bist du noch angekleidet.«
    Annabel wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr fiel beim besten Willen keine Ausrede dafür ein, warum sie ihr Nachthemd noch nicht angezogen hatte.
    »Du willst wohl noch in die Brauerei, zum Arbeiten«, fuhr Sissy fort. Als Annabel sie mit großen Augen ansah, fügte sie hinzu: »Hugh hat mir erzählt, dass du neulich nach dem Dinner noch dort warst und dass er dir verboten hat, es jemals wieder zu tun.«
    »Ja. Er hält es für zu gefährlich.«
    »Aber heute musst du sicherlich noch einmal ins Büro.« Ihre Schwägerin studierte aufmerksam ihr Gesicht. »Da Seine Lordschaft morgen abreist, hast du wahrscheinlich noch eine Menge zu tun.« Sie senkte ihre Stimme. »Im Gegensatz zu deinem Bruder weiß ich, dass eine Frau manchmal gewisse … Bedürfnisse hat. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass du einfach hingehen musst .«
    Annabel starrte ihre Schwägerin an. War Sissy an diesem Abend besonders einfältig? Oder wollte sie tatsächlich andeuten, dass sie den wahren Grund für ihren Wunsch kannte, in die Brauerei zu gehen?
    Sie wählte ihre Worte mit Bedacht. »Hugh würde es missbilligen.«
    Sissy zuckte mit den Schultern. »Natürlich. Du bist seine Schwester! Aber das bedeutet nicht, dass es falsch ist, wenn du etwas tust, das dir wichtig ist.« Sie sah Annabel in die Augen. »Wenn du dich veranlasst siehst, noch in die Brauerei zu gehen, werde ich mich um Hugh kümmern.«
    In Annabel keimte Hoffnung auf. »Und wie?«
    Sissy lachte. »Ich bin nun schon seit dreizehn Jahren mit ihm verheiratet. Ich denke, ich weiß, wie ich ihn ablenken kann.« Ein listiger Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Und ich werde ihm zu verstehen geben, dass Seine Lordschaft sicherlich von seinen Geschwistern auf Trab gehalten werden wird.«
    »Ja, ganz gewiss wird er das.«
    »Also muss Hugh sich keine Sorgen darum machen, dass Seine Lordschaft ihn schon in den frühen Morgenstunden brauchen könnte, nicht wahr?«
    Ihr Herz hämmerte nur so in ihrer Brust. »Genau. Kein Grund zur Sorge.«
    Sissy schenkte ihr ein liebevolles Lächeln. »Deinetwegen mache ich mir nie Sorgen. Ich weiß, dass du das Richtige tust.«
    »Ich weiß nicht, ob es richtig ist, in die Brauerei zu gehen.«
    »Manchmal muss man einfach Vertrauen haben. Und ich habe auch vollstes Vertrauen zu Lord Jarret – vor allem nach dem Gespräch, das er vorhin mit Hugh geführt hat.«
    Annabel erstarrte. »Was für ein Gespräch?«
    »Hugh hat ihn gefragt, ob er ernste Absichten hat.«
    Sie stöhnte. »Und er hat Hugh ins Gesicht gelacht?«, fragte sie voller Bitterkeit.
    »Nein. Das ist es ja gerade. Hugh meinte, er schien von dem Gedanken fasziniert zu sein.«
    Ihr wurde das Herz schwer. »Er wollte nur höflich sein.«
    »Ich finde, es ist rein gar nichts Höfliches daran, wie Lord Jarret dich anschaut.«
    Sie sah Sissy schräg an. »Hast du vergessen, was für einen Ruf er hat?«
    »Ganz und gar nicht. Wie ich hörte, bevorzugt er die Früchte, die an den niedrigsten Ästen hängen: Sie sind

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