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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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leicht zu haben. Du, meine Liebe, bist hingegen alles andere als leicht zu haben. Und wir wissen beide, dass er viel länger hiergeblieben ist, als erforderlich gewesen wäre.«
    »Wenn du mir helfen willst, weil du irrigerweise glaubst, er würde mich heiraten –«
    »Ich helfe dir, meine Liebe, weil du ein wenig Glück verdient hast. Ganz egal, in welcher Form.«
    Sissy meinte es gut. Sie wollte es ihr leicht machen. Aber sie würde Geordie niemals verlassen können, und so würde es nach dieser Nacht keine weiteren Nächte mit Jarret geben.

22
    Jarret war froh, dass Minerva und Gabe sich gleich zu Bett begaben, als sie im Gasthaus eintrafen. Sein Puls raste bei dem Gedanken, Annabel zu sehen.
    Vorher hatte er jedoch noch etwas Wichtiges zu erledigen. Er führte Pinter in den privaten Salon, den ihm der Wirt für die Dauer seines Aufenthalts zur Verfügung gestellt hatte.
    »Brandy?«, fragte er, als Pinter es sich in einem Sessel bequem machte.
    »Gern, danke.«
    Jarret schenkte ihm ein Glas ein, und nachdem er es Pinter gereicht hatte, nippte er im Stehen an seinem Brandy, weil er zu nervös war, um sich zu setzen. »Dann erzählen Sie mir doch, was Sie in Erfahrung gebracht haben.«
    »Ich habe immer noch keinen der Stallburschen ausfindig machen können, die im Dienst waren, als Ihre Mutter an jenem Abend ausgeritten ist.« Pinter trank einen Schluck. »Aber ich dachte, Sie sollten so schnell wie möglich erfahren, was ich hinsichtlich der anderen Angelegenheit herausgefunden habe.«
    »Ah.«
    Desmond Plumtree, ihr Verwandter. Jarret nahm einen großen Schluck Brandy. Als er an jenem verhängnisvollen Abend von dem Picknick zurückgekehrt war, hatte er geglaubt, seinen Verwandten im Wald gesehen zu haben. Da Desmond jedoch nicht zu der Wochenendgesellschaft eingeladen gewesen war, hatte er angenommen, er habe einen anderen Gast mit ihm verwechselt, und die Sache war in Vergessenheit geraten. Bis Olivers Geschichte alles infrage gestellt hatte, was sie über den Hergang des tragischen Ereignisses zu wissen geglaubt hatten.
    »Ich hatte recht, nicht wahr?«, sagte er zu Pinter. »Desmond war an jenem Abend auf dem Gut.«
    »Ich kann nur beweisen, dass er in der Nähe war. Es war nicht ganz einfach, aber ich konnte einen ehemaligen Stallknecht eines Gasthauses im nahe gelegenen Turnham ausfindig machen. Er wusste noch, dass er am nächsten Morgen Mr. Plumtrees Sattel- und Zaumzeug sauber gemacht hat.«
    »Erstaunlich, dass sich ein Stallknecht nach so vielen Jahren noch an so etwas erinnert.«
    »Es ist nicht so erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er Blut am Steigbügel gefunden hat.«
    Jarret lief es kalt den Rücken hinunter. Mit klopfendem Herzen setzte er sich. »Blut?«, fragte er. »Und der Knecht hat mit niemandem darüber gesprochen?«
    »Er sagte, Mr. Plumtree habe behauptet, er sei auf der Jagd gewesen. Das ist in dieser Gegend nicht ungewöhnlich, und es ist auch nichts Sonderbares daran, wenn ein Jäger Blut an sich hat.«
    »Trotzdem hat der Mann es nicht vergessen.«
    »Er fand es merkwürdig, dass das Blut ausgerechnet am Steigbügel war«, sagte Pinter. »Wie bekommt man beim Jagen Blut unter die Stiefelsohlen? Ein Mann von Mr. Plumtrees Stand würde das abgeschossene Wild von Jagdgehilfen einsammeln und ausnehmen lassen. Der Knecht hat es trotzdem nicht mit der Tragödie in Zusammenhang gebracht, weil er Desmond an dem Abend im Gasthaus hatte trinken sehen.«
    »Aber Mutter und Vater sind vielleicht gar nicht abends gestorben. Gut möglich, dass sie schon früher gestorben sind, am späten Nachmittag.«
    »Richtig. Doch das wissen die meisten Leute nicht, weil sich Ihre Großmutter sehr viel Mühe dabei gegeben hat, die Wahrheit zu vertuschen.«
    Jarret nickte nachdenklich. Was wäre geschehen, wenn Großmutter die Wahrheit gesagt hätte, statt zu versuchen, den Ruf der Familie zu schützen? Hätte sich dann alles schon längst aufgeklärt? Oder wäre das Gerede über seine Familie nur noch schlimmer geworden?
    Aber was hätte noch schlimmer sein können als das Gemunkel, Oliver habe die Eltern umgebracht?
    »Gut«, sagte Jarret, »angenommen, Desmond war da und hatte etwas mit ihrem Tod zu tun – wofür es keine Beweise gibt –, welchen Grund hätte er überhaupt gehabt, sie zu töten? Er hatte keine Erbschaft zu erwarten. Er hatte nichts dabei zu gewinnen.«
    »Sagten Sie nicht, Ihre Großmutter habe Ihnen gedroht, ihm die Brauerei zu vererben?«
    »Ja, schon, aber das hat sie nur gesagt, um

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