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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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…«
    »Ich weiß, Sie brauchen mehr Informationen. Dann ermitteln Sie weiter!«
    Pinter nickte. »Sie sollten wissen, dass Desmond immer noch sein Gift versprüht. Aber niemand scheint ihn großartig zu beachten. Alle sind davon beeindruckt, wie Sie die Geschäfte der Brauerei führen. Es kursieren sogar Gerüchte über einen Vertragsabschluss mit den Kapitänen der East India .«
    »Das sind keine Gerüchte«, erklärte Jarret stolz.
    »Ah. Dann gratuliere ich Ihnen. Die Lakes werden gewiss hocherfreut sein.«
    Jarret seufzte. »Ich habe Miss Lake übrigens einen Heiratsantrag gemacht. Sie hat ihn abgelehnt.«
    »Tatsächlich?«
    »Sie scheint nicht sehr überzeugt von meiner Eignung als Ehemann zu sein.«
    Pinter sah ihn nachdenklich an. »Vielleicht lässt sie sich durch Ihren geschäftlichen Erfolg umstimmen.«
    »Das bezweifle ich. Bislang habe ich mein Leben reichlich verpfuscht. Es wäre dumm von ihr, mich zu heiraten.«
    »Es hat schon erstaunlichere Verbindungen gegeben. Sehen Sie sich Ihren Bruder an! Ich würde die Hoffnung noch nicht aufgeben. Meiner Erfahrung nach brauchen intelligente Frauen für solche Entscheidungen mehr Zeit, als Männer ihnen zugestehen wollen. Man darf ihnen ihr Zaudern nicht verübeln, denn schließlich gibt eine Frau für die Ehe viel mehr auf als ein Mann.«
    Nachdem sich Pinter verabschiedet hatte, gingen seine Worte Jarret noch lange durch den Kopf. Er hatte wirklich eine Menge von Annabel verlangt: Er hatte von ihr verlangt, das Risiko einzugehen, seinetwegen ihren Sohn zu verlieren. Im Gegenzug hatte er jedoch nur seinen Namen zu bieten gehabt und das Versprechen, dass er sich ändern würde – ohne ihr einen Beweis dafür zu liefern, dass er tatsächlich anders sein konnte. Er hatte einen Vertrauensvorschuss von ihr verlangt, obwohl bisher kein Mann ihres Vertrauens würdig gewesen war.
    Dabei war er nicht einmal bereit, ihr den Teil von sich zu öffnen, den er stets sorgsam verborgen hielt: den Teil, der Angst davor hatte, zu viel für jemanden zu empfinden. In dieser Hinsicht hatte sie recht gehabt: Er tat so, als habe er kein Herz, um zu verhindern, dass es ihm gebrochen wurde. Er begann sich allerdings allmählich zu fragen, ob ein Leben ohne sie nicht ebenso schrecklich war.
    Im Laufe des vergangenen Monats hatte er sich verändert. Er war nicht mehr der Jarret, dem alles egal war. Inzwischen war es ihm sehr wichtig geworden, was aus ihr wurde. Was aus ihnen beiden wurde. Diese Entwicklung erschreckte ihn sehr. Wenn er sich gestattete, sie zu lieben, und das Schicksal sie ihm entriss, wie es ihm Mutter und Vater entrissen hatte …
    Er erstarrte. Pinters Information hatte ihm einmal mehr klargemacht, dass das Schicksal nichts damit zu tun gehabt hatte. Olivers Geständnis hatte bereits darauf hingedeutet, aber er hatte es nicht glauben wollen. Und warum? Weil er, wenn Mutter Vater nicht versehentlich, sondern vorsätzlich getötet hatte, sein ganzes Leben damit vergeudet hatte, an eine Lüge zu glauben.
    Das Schicksal mochte zwar bei vielen Tragödien des Lebens die Hände im Spiel haben, doch an weitaus mehr Tragödien waren Menschen schuld, die sich töricht oder gefährlich verhielten – oder, wie in Großmutters Fall, eigensinnig und stur.
    Indem man sich von den Menschen absonderte und sich um nichts scherte, ließ man zu, dass sich dieses Verhalten fortsetzte. Aber die Welt brauchte Menschen, die sich kümmerten. Die ein Gegengewicht zu den Törichten und Gefährlichen bildeten und die Dinge wieder ins Lot brachten. Die Welt brauchte Menschen wie Annabel.
    Er brauchte Menschen wie Annabel. Nein, er brauchte Annabel . In seinem Leben, an seiner Seite. Und daran würde sich nichts ändern, sosehr er sich auch in der Arbeit vergrub.

26
    Wenige Stunden später drang aus dem Vorzimmer eine vertraute energische Stimme an sein Ohr. Trotz allem breitete sich ein Lächeln in seinem Gesicht aus. Einen Augenblick später kam Gran dicht gefolgt von Croft hereingestürmt.
    »Sie sollten sich wirklich hinsetzen, Madam«, sagte Croft. »Sie wissen, was Dr. Wright gesagt hat.« Er nahm rasch die Tagesdecke vom Sofa. »Hier, das ist der beste Platz. Sie können Ihren Kopf anlehnen und Ihre Füße –«
    »Croft, wenn Sie nicht aufhören, so ein Getue zu machen, bekommen Sie meinen Fuß in den Hintern!«, fuhr die Großmutter ihn an. »Mir fehlt nichts.«
    »Aber –«
    »Hinaus!« Sie wies mit dem Zeigefinger zur Tür. »Ich möchte mit meinem Enkelsohn sprechen.«
    Croft

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