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Spiel der Herzen

Spiel der Herzen

Titel: Spiel der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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beschönigenden Ehebruch. Seine Liebe zu Helga sei ja dadurch, sagte er sich, keineswegs in Mitleidenschaft gezogen worden. Er hatte in Düsseldorf auch noch eine hübsche Handtasche gekauft, echt Leder, alles andere als billig. In der Kö. Was das hieß, würde er Helga schon erklären, falls ihr das nicht klar sein sollte.
    Helga empfing ihn mit einem glühenden Kuß, den zu erwidern er keine innerlichen Schwierigkeiten hatte.
    »Ich bin ja so froh, daß du wieder da bist«, sagte sie.
    »Ich auch, mein Häschen. Sieh mal, was ich dir mitgebracht habe.«
    »Eine Handtasche!« jubelte Helga.
    »Gefällt sie dir?«
    »Sie ist wunderbar! Herrlich! Phantastisch!« Helgas strahlender Gesichtsausdruck wurde plötzlich ein bißchen besorgt. »Was hat die gekostet?«
    »Das weiß ich nicht mehr«, meinte er lachend.
    Sie küßte ihn hingebungsvoll. »Ich liebe dich«, sagte sie.
    »Leider bekommt man solche Taschen nur in der Kö.«
    »In der Kö?« erschrak Helga. »Ist das nicht eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt?«
    »Deutschlands«, milderte Frank ab.
    Der angemessene Dank, an den Helga dachte.
    Es gab einen leckeren Eintopf, den Helga eingedenk der Möglichkeit, daß er jederzeit warmgemacht werden konnte, vorbereitet hatte. Beim Essen fragte sie Frank, wie er den Abend zuvor verbracht habe.
    »Das weißt du doch«, erwiderte er.
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Hast du mir nicht selbst gesagt, was ich machen soll?«
    Sie strahlte ihn an.
    »Und das hast du wirklich befolgt?«
    »Ja.«
    »Du bist süß, Schatz, ich liebe dich. Ein anderer hätte die Gelegenheit beim Schopf gepackt und wer weiß was angestellt.«
    Frank schob einen Bissen in den Mund, kaute, schluckte hinunter und sagte: »Eins steht fest – einer amerikanischen Einladung folge ich nicht mehr.«
    Helga blickte ihn an. Sie hatte plötzlich einen Ausdruck der Reue im Gesicht.
    »Frank«, sagte sie, »ich bin eine Egoistin.«
    »Wieso?«
    »Ich habe nur an mich gedacht, das tut mir leid. Ich hätte dir am Telefon auch einen anderen Tip geben können.«
    »Welchen?«
    »Daß du Gerti anrufen könntest, um dich mit ihr zu treffen.«
    »Gerti?« erwiderte er, sich mit Hingabe seinem Essen widmend.
    »Das wäre doch das nächstliegende gewesen?«
    Frank schwieg. Er hatte den Mund voll. Mit vollem Mund spricht man nicht.
    »Ich gebe aber zu«, fuhr Helga fort, »das wollte ich nicht. Ich habe, als ich bei ihr war, gesehen, wie die Männer auf sie fliegen.«
    Frank blieb stumm.
    »Kannst du mir verzeihen?« fragte ihn Helga.
    »Wieso verzeihen?« brach er sein Schweigen.
    »Weil du mir mit Recht einen Mangel an Vertrauen zu dir vorwerfen kannst.«
    »Aber nein!«
    »Doch, doch, davon will ich mich nicht freisprechen Liebling«, sagte sie. »Aber ich schwöre dir, daß das nicht mehr vorkommen wird.«
    Franks Blick wanderte zur Krokotasche, die Helga auf einen freien Sessel gelegt hatte. Sie war schwarz.
    »Wäre dir eine braune lieber gewesen?« fragte er.
    »Keineswegs, eine braune habe ich doch schon.«
    »Eine uralte.«
    »Bist du verrückt?« lachte Helga. »Dreieinhalb Jahre sind kein Alter. Solche Taschen bleiben immer neu.«
    Frank schob seinen Teller von sich.
    »Bist du satt?« fragte ihn Helga. Als er nickte, fuhr sie fort: »Ich kann mir vorstellen, daß du von der Fahrerei müde bist. Möchtest du dich hinlegen?«
    »Ja.«
    »Auf die Couch oder ins Bett?«
    »Ins Bett.«
    Das bestätigte ihre Erwartung, und sie sagte verheißungsvoll: »Dann komme ich mit.«
    Ihre Enttäuschung war daher nicht gering, als sie erleben mußte, daß im Schlafzimmer der Funke von ihr nicht übersprang auf ihren Mann. Sie wollte Franks Heimkehr feiern, wollte ihm auf ihre Art – auf die schönste Art, die Frauen gegeben ist – für die Handtasche danken, wollte halt ›ganz, ganz lieb zu ihm sein‹, hatte noch nie erfahren, daß sie damit bei ihm keinen Anklang gefunden hätte – und wurde heute eines anderen belehrt.
    Frank zog sich aus und kroch unter die Decke. Helga verlor noch ein bißchen Zeit, da es Frauen, die sich zur Liebe anschicken, nicht versäumen sollten, vorher noch ins Bad zu gehen, wenn das irgendwie möglich ist. Als sich Helga aber dann zu Frank gesellte, schlief er fast schon.
    Sie drückte sich an ihn, umarmte ihn, küßte ihn aufs Ohr, sagte leise: »Ich habe den liebsten, besten, zuverlässigsten Mann auf der Welt. Und den treuesten.«
    Er rührte sich nicht.
    »Ich bin die glücklichste Frau der Welt«, fuhr sie fort.
    Wieder

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