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Spiel der Herzen

Spiel der Herzen

Titel: Spiel der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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damit du etwas lernst.«
    »Oder du!«
    »Eine Gefahr ist nur meine derzeitige ständige Begleiterin.«
    »Clara?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Mittwoch ist der Tag, an dem sie mich gern bei mir zu Hause betreut.« Werner lachte unanständig. »Daran hat sie sich gewöhnt und ich mich auch –«
    »Dann treffen wir uns halt ein andermal«, unterbrach Frank.
    »Kommt nicht in Frage, Fußball geht vor.«
    »Du willst ihr absagen?«
    »Warum absagen?« erwiderte Werner. »Kommen kann sie ja, nur das Bett muß sie sich abschminken. Statt dessen soll sie unsere Versorgung übernehmen. Sie versteht es nämlich prima, nette Häppchen herzurichten.«
    »Dann lerne ich sie auch mal kennen.«
    Als Frank am Abend an Werners Wohnungstür läutete und ihm geöffnet wurde, lautete seine erste Frage, die er mit unterdrückter Stimme stellte: »Ist sie schon da?«
    »Längst«, erwiderte Werner, der ein unmöglicher Mensch war. »Wir haben sogar schon dafür gesorgt, daß sie sich das Bett nicht abschminken mußte.«
    Clara saß im Wohnzimmer auf der Couch und lächelte Frank entgegen.
    »Guten Abend, Herr Petar«, sagte sie. »Wenn ich gewußt hätte, was sich heute hier tut, wäre ich zu Hause geblieben, um nicht zu stören.«
    »Ich bitte Sie«, erwiderte Frank, gewohnheitsmäßig seinem Charme die Zügel schießen lassend, »ich freue mich, Sie kennenzulernen. Ihre Gesellschaft wird uns ein Vergnügen sein.«
    Er gefiel ihr auf Anhieb. Er war nett und sah gut aus, wenn auch – in ihren Augen – nicht so gut wie Werner.
    Umgekehrt gefiel auch sie ihm. Sie hatte eine starke erotische Ausstrahlung und sah ebenfalls gut aus, wenn auch – in seinen Augen – nicht so gut wie Helga.
    »Ich hoffe, das sagen Sie auch später noch, Herr Petar – und nicht, daß ich euch beiden auf die Nerven gegangen bin.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Gesehen habe ich Sie schon öfter in unserem Städtchen. Das läßt sich ja auch nicht vermeiden.«
    »Es hätte sich längst eine Gelegenheit wie die hier ergeben müssen.«
    »Ihre Frau kenne ich schon geraume Zeit«, lächelte Clara. »Sie kommt zu mir ins Geschäft.«
    »Das weiß ich.«
    »Leider findet sie wenig Nachahmung.«
    »Wenn Sie auch Männersachen führen würden, wäre ich mit Sicherheit Ihr bester Kunde, gnädiges Fräulein.«
    Das war der Moment, in dem Werner Ebert Veranlassung sah, sich einzuschalten.
    »Kinder«, sagte er, »tut mir einen Gefallen: Seid nicht so förmlich miteinander; mir tun ja die Ohren weh; sagt euch ›Frank‹ und ›Clara‹.«
    Die beiden sahen einander fragend an.
    »Ja?« kam es fragend aus Franks Mund.
    »Gerne«, nickte Clara lächelnd.
    »Na also«, konstatierte Werner. »Und jetzt gehe ich in die Küche und gucke in den Kühlschrank.«
    Rasch erhob sich Clara, ihm zuvorkommend, und sagte: »Das mache ich. Was trinkt ihr denn?«
    »Bier«, ertönte es im Duett.
    »Und was eßt ihr?«
    »Wenn du uns eine kleine kalte Platte herrichten würdest – aber erst für später«, sagte Werner.
    »Gut.«
    Als Clara das Wohnzimmer verlassen hatte, meinte Frank: »Prima Mädchen.«
    »Teilweise schon«, grinste Werner.
    »Und wo nicht?«
    »Keine ist vollkommen«, lautete Werners Antwort, der sehr viel zu entnehmen war.
    An der Wand hinter Frank hing der Spitzweg. Frank hatte das Bild noch gar nicht wahrgenommen. Der Sessel, in dem er saß, stand so, daß Frank dem Gemälde den Rücken zuwandte.
    »Wer gewinnt?« fragte Werner.
    »Der FC Bayern – wer sonst!«
    »Ich weiß nicht … gegen englische Mannschaften hat der immer Schwierigkeiten.«
    Der Abend wurde ein Gewinn für alle. Clara hatte Spaß mit den beiden Männern; die Männer mit ihr. Sie war eine gute Gesellschafterin, lustig, witzig, amüsant. Da Werner und Frank auch keine Muffel waren, verging die Zeit bis zum Beginn der Fußballübertragung wie im Fluge. Nur eines war zu beklagen: die Abwesenheit Helgas. Darauf kam Clara zu sprechen, als sie fragte: »Warum haben Sie eigentlich Ihre Frau nicht mitgebracht, Frank?«
    »Die war verhindert«, erwiderte er und fuhr grinsend fort: »Sie hatte Skatabend.«
    »Skatabend?«
    »Eine Seuche in Heidenohl«, sagte Werner.
    »Der auch die Frauen zum Opfer fallen«, ergänzte Frank.
    »Warum nicht?« meinte Clara zur Überraschung der beiden. »Ich beneide die.«
    »Was?« rief Werner. »Wen beneidest du?«
    »Diese Damen.«
    »Nun sag bloß, daß du auch diesem blödsinnigen Spiel verfallen bist.«
    »Mit Haut und Haaren.«
    »Das wußte ich ja noch gar nicht.«
    »Du

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