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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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herauszukommen.«
    Durnik schob einen der roten Teppiche beiseite, der vor der Rückwand des Zeltes hing, bückte sich und zog ein paar Zeltpflöcke heraus. Er hob die Zeltwand an. »Ich glaube, wir können hier hinauskriechen.«
    »Dann gehen wir«, entschied Belgarath.
    Einer nach dem anderen schlüpften sie aus dem Zelt in die eisige Kälte hinaus.
    »Holt die Pferde«, sagte Belgarath leise. Er sah sich um, seine Augen wurden schmal. »Der Graben dort drüben.« Er deutete auf einen ausgetrockneten Wasserlauf unmittelbar hinter der letzten Zeltreihe. »Wenn wir die Zelte zwischen uns und der Straße halten, müßten wir eigentlich ungesehen davonkommen. Höchstwahrscheinlich werden alle die Ankunft Taur Urgas’ miterleben wollen.«
    »Würde der Murgokönig Euch erkennen, Belgarath?« fragte Mandorallen.
    »Vielleicht. Wir sind uns nie begegnet, aber meine Beschreibung wird schon seit langem in Cthol Murgos verbreitet. Wir gehen besser kein Risiko ein.«
    Sie führten die Pferde an der Rückseite der Zelte entlang und erreichten ohne Zwischenfall den schützenden Graben.
    »Das Flußbett kommt von der anderen Seite dieses Hügels«, zeigte Barak mit dem Arm. »Wenn wir ihm folgen, sind wir die ganze Zeit außer Sicht, und wenn wir erst den Hügel zwischen uns und den Markt gebracht haben, könnten wir ungesehen weiter reiten.«
    »Es ist fast Abend.« Belgarath sah zu dem tiefhängenden Himmel hinauf. »Laßt uns noch ein Stück gehen und dann warten, bis es dunkel ist.«
    Sie gingen durch das ausgetrocknete Flußbett, bis sie die Flanke des Hügels erreicht hatten.
    »Wir sollten die Dinge besser im Auge behalten«, sagte Belgarath.
    Barak und Garion krochen aus dem Graben bis zur Kuppe des Hügels, wo sie sich hinter einen struppigen Busch kauerten. »Da sind sie«, murmelte Barak.
    Ein steter Strom grimmig aussehender Murgosoldaten marschierte im Takt zu den großen Trommeln in Achterreihen auf den Markt. In ihrer Mitte, auf einem schwarzen Pferd und unter einem flatternden schwarzen Banner, ritt Taur Urgas. Er war groß, mit breiten, hängenden Schultern, und er hatte ein eckiges, mitleidloses Gesicht. Die dicken Verbindungsstücke seines Kettenhemdes waren in geschmolzenes Gold getaucht worden, so daß es fast aussah, als wäre er blutbesudelt. Ein breiter Metallgürtel lag um seine Taille, das Heft seines Schwertes war mit Juwelen verziert. Ein spitzer Stahlhelm saß tief über den schwarzen Augenbrauen, und die blutrote Krone von Cthol Murgos war daran angeschmiedet. Eine Art Panzerkapuze bedeckte Rücken und Seiten des königlichen Halses und reichte bis über die Schultern.
    Als er den offenen Platz vor dem Gebäude der Versorgungsstation erreicht hatte, zügelte Taur Urgas sein Pferd. »Wein!« befahl er. Seine Stimme, von dem eisigen Wind herangetragen, klang verblüffend nah.
    Der Murgo, der die Station leitete, eilte hinein und kam mit einer schlanken Flasche und einem metallenen Becher zurück. Taur Urgas nahm den Becher, trank und schloß dann langsam seine große Faust darum und zerquetschte ihn. Barak schnaubte verächtlich.
    »Was soll das?« flüsterte Garion.
    »Niemand darf aus einem Becher trinken, den Taur Urgas schon benutzt hat«, antwortete der rotbärtige Chereker. »Wenn Anheg sich so benähme, würden ihn seine Krieger in die Bucht von Val Alorn werfen.«
    »Hast du die Namen aller anwesenden Fremden?« fragte der König den Murgo der Station. Garion konnte seine Stimme deutlich hören.
    »Wie Ihr befohlen habt, erhabener König«, antwortete der Mann mit einer unterwürfigen Verbeugung. Er zog seine Pergamentrolle aus dem Ärmel und reichte sie dem Herrscher. Taur Urgas entrollte das Pergament und warf einen Blick darauf. »Ruft den Nadraker Yarblek auf«, befahl er.
    »Laßt Yarblek von Gar og Nadrak durch«, bellte ein Offizier neben dem König.
    Yarblek, dessen Übermantel im Wind flatterte, trat vor. »Unser Vetter aus dem Norden«, grüßte ihn Taur Urgas kalt.
    »Euer Majestät«, antwortete Yarblek mit einer leichten Verbeugung. »Es wäre gut, wenn du abreistest, Yarblek«, sagte der König. »Meine Soldaten haben gewisse Befehle, und einige von ihnen könnten in ihrem Eifer, sie zu befolgen, vielleicht einen Angarakaner nicht erkennen. Ich kann nicht für deine Sicherheit garantieren, wenn du hierbleibst, und ich wäre betrübt, sollte dir etwas Unangenehmes zustoßen.«
    Yarblek verbeugte sich wieder. »Meine Diener und ich werden unverzüglich abreisen, Euer

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