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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Majestät.«
    »Wenn es Nadraker sind, haben sie unsere Erlaubnis zu gehen«, sagte der König. »Aber alle Fremden müssen bleiben. Du bist entlassen, Yarblek.«
    »Ich glaube, wir sind gerade noch rechtzeitig aus dem Zelt geschlüpft«, murmelte Barak.
    Dann trat ein Mann in einem rostigen Kettenhemd, über dem er eine schmierige braune Weste trug, aus der Station. Er war unrasiert, und das Weiße seines einen Auges leuchtete unheilvoll.
    »Brill!« entfuhr es Garion.
    Baraks Augen wurden schmal.
    Brill verbeugte sich mit unvermuteter Eleganz vor Taur Urgas. »Heil, mächtiger König«, sagte er. Sein Ton war gleichgültig, verriet weder Respekt noch Furcht.
    »Was machst du hier, Kordoch?« fragte Taur Urgas kalt.
    »Ich bin in Geschäften meines Herrn hier, erhabener König«, antwortete Brill.
    »Was für Geschäfte kann Ctuchik an solch einem Ort schon machen?«
    »Etwas Persönliches, großer König«, erwiderte Brill ausweichend.
    »Ich behalte dich und die anderen Dagashi gern im Auge, Kordoch. Wann bist du nach Cthol Murgos zurückgekommen?«
    »Vor einigen Monaten, mächtiger Arm Toraks. Wenn ich gewußt hätte, daß es Euch interessiert, hätte ich eine Nachricht geschickt. Die Leute, die ich auf Wunsch meines Herrn behandeln soll, wissen, daß ich sie verfolge, deshalb sind meine Wege kein Geheimnis.«
    Taur Urgas lachte kurz, ein Lachen ohne jegliche Wärme. »Du wirst alt, Kordoch. Die meisten Dagashi hätten ihre Arbeit längst erledigt.«
    »Es sind ganz besondere Leute«, sagte Brill achselzuckend. »Aber ich werde nicht mehr lange brauchen. Das Spiel ist fast vorüber. Zufällig, großer König, habe ich ein Geschenk für dich.« Er schnippte mit den Fingern, und zwei seiner Gefolgsmänner kamen aus dem Gebäude. Sie schleppten einen dritten Mann zwischen sich. Auf der Tunika des Gefangenen war Blut, und sein Kopf hing herab, als sei er nur halb bei Bewußtsein.
    Barak atmete zischend aus.
    »Ich dachte, Ihr hättet gern ein bißchen Unterhaltung«, meinte Brill.
    »Ich bin der König der Murgos, Kordoch«, sagte Taur Urgas kalt, »und mir gefällt deine Art nicht. Ich habe nicht die Angewohnheit, den Dagashi ihre schmutzige Arbeit abzunehmen. Wenn du ihn tot sehen willst, mußt du ihn schon selbst umbringen.«
    »Das wäre kaum eine schmutzige Arbeit, Euer Majestät«, sagte Brill mit einem unangenehmen Grinsen. »Der Mann ist ein alter Freund von Euch.« Er ergriff die Haare des Gefangenen und riß dessen Kopf hoch, damit der König ihn sehen konnte. Es war Silk. Sein Gesicht war blaß, und aus einem tiefen Schnitt an der Stirn sickerte Blut.
    »Da habt Ihr den drasnischen Spion Kheldar.« Brill grinste. »Ich mache ihn Euer Majestät zum Geschenk.«
    Taur Urgas begann zu lächeln, seine Augen leuchteten in böser Freude. »Großartig«, sagte er. »Du hast die Dankbarkeit deines Königs, Kordoch. Dein Geschenk ist überaus kostbar.« Sein Lächeln wurde breiter. »Ich grüße dich, Prinz Kheldar«, sagte er fast schnurrend. »Ich warte schon sehr lange auf eine Gelegenheit, dich wiederzusehen. Wir haben noch viele alte Rechungen zu begleichen, nicht wahr?«
    Silk schien den König der Murgos anzustarren, aber Garion war nicht sicher, ob er überhaupt begriff, was mit ihm geschah.
    »Bleib noch ein wenig bei uns, Prinz von Drasnien«, bat Taur Urgas hämisch. »Ich möchte über dein letztes Vergnügen besonders gründlich nachdenken, und ich möchte sichergehen, daß du völlig wach bist, um es auch richtig würdigen zu können. Du verdienst etwas ganz Besonderes, denke ich – etwas Langanhaltendes. Ich möchte dich keinesfalls durch überstürzte Handlungen enttäuschen.«

22
    B arak und Garion schlichen zurück in den Graben, loses Geröll kollerte unter ihren Füßen den steilen Hang hinab.
    »Sie haben Silk«, berichtete Barak leise. »Brill ist dort. Es sieht so aus, als hätten seine Männer Silk geschnappt, als er zu fliehen versuchte. Sie haben ihn Taur Urgas übergeben.«
    Belgarath stand langsam auf, er sah elend aus. »Ist er…« Er brach ab.
    »Nein«, antwortete Barak. »Er lebt noch. Sie haben ihn wohl niedergeschlagen, aber er schien ganz in Ordnung zu sein.«
    Belgarath atmete tief aus. »Das ist wenigstens etwas.«
    »Taur Urgas schien ihn zu kennen«, fuhr Barak fort. »Es klang so, als hätte Silk den König einmal schwer gekränkt, und Taur Urgas wirkt sehr nachtragend.«
    »Halten Sie ihn irgendwo fest, wo wir an ihn herankommen können?« fragte Durnik.
    »Das haben wir

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