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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht mitbekommen«, antwortete Garion. »Sie haben eine Weile geredet, und dann haben ihn einige Soldaten hinter das Gebäude gebracht. Wir konnten nicht sehen, wo sie ihn von da aus hinbrachten.«
    »Der Murgo, der die Station betreibt, sagte etwas von einem Schacht«, setzte Barak hinzu.
    »Wir müssen etwas unternehmen, Vater«, sagte Tante Pol.
    »Ich weiß, Pol. Uns wird schon etwas einfallen.« Er wandte sich wieder an Barak. »Wie viele Soldaten hat Taur Urgas mitgebracht?«
    »Mindestens einige Regimenter. Sie sind überall dort unten.«
    »Wir können ihn translokalisieren, Vater«, schlug Tante Pol vor.
    »Die Entfernung ist vielleicht zu groß, Pol«, wandte er ein. »Außerdem müßten wir genau wissen, wo er gefangengehalten wird.«
    »Ich werde das herausfinden.« Sie wollte ihren Mantel öffnen.
    »Warte lieber, bis es dunkel ist«, meinte er. »Es gibt nicht viele Eulen in Cthol Murgos, und bei Tageslicht würdest du sicherlich Aufmerksamkeit erregen. Hatte Taur Urgas Grolims bei sich?« fragte er Garion.
    »Ich glaube, ich habe ein paar gesehen.«
    »Das macht die Sache schwierig. Translokation verursacht einen höllischen Lärm. Wir hätten Taur Urgas auf den Fersen, wenn wir weiter wollten.«
    »Hast du eine andere Idee, Vater?« fragte Tante Pol.
    »Laß mich überlegen«, bat er. »Wir können sowieso nichts tun, bis es dunkel ist.«
    Ein leiser Pfiff ertönte aus einiger Entfernung.
    »Wer ist das?« Baraks Hand fuhr an sein Schwert.
    »He, Alorner.« Es war ein heiseres Flüstern.
    »Mir scheint, es ist der Nadraker Yarblek«, sagte Mandorallen.
    »Woher weiß er, daß wir hier sind?« fragte Barak.
    Sie hörten knirschende Schritte im Kies, dann tauchte Yarblek um eine Biegung des Flußbettes auf. Er hatte seine Pelzmütze tief ins Gesicht gezogen, der Kragen seines Mantels war bis zu den Ohren hochgeschlagen. »Hier seid ihr ja«, sagte er erleichtert.
    »Bist du allein?« In Baraks Stimme lag Argwohn.
    »Natürlich bin ich allein«, schnaubte Yarblek. »Ich habe meinen Dienern befohlen, vorauszugehen. Ihr seid in Eile aufgebrochen.«
    »Wir wollten nicht bleiben und Taur Urgas begrüßen«, sagte Barak.
    »Ist wahrscheinlich auch gut so. Ich hatte einige Mühe, euch aus dem Schlamassel da unten herauszuhalten. Die Murgosoldaten haben jeden meiner Männer überprüft, um sicherzugehen, daß es alles Nadraker waren, ehe sie mich gehen ließen. Sie haben Silk.«
    »Wissen wir«, sagte Barak. »Wie hast du uns gefunden?«
    »Ihr habt die Pflöcke an der Zeltrückwand nicht wieder eingesteckt, und der Hügel bietet die nächstgelegene Deckung auf dieser Seite des Marktes. Ich habe erraten, welchen Weg ihr einschlagen würdet, und ihr habt hier und dort Spuren hinterlassen, die meine Ansicht bestätigten.« Das grobknochige Gesicht des Nadrakers war ernst, und man sah ihm nicht an, daß er dem Bier vorhin so zugesprochen hatte. »Wir müssen euch hier herausbekommen«, sagte er. »Taur Urgas wird bald Patrouillen ausschicken, und ihr sitzt noch fast auf seinem Schoß.«
    »Erst müssen wir unseren Gefährten retten«, sagte Mandorallen.
    »Silk? Das vergeßt lieber. Ich fürchte, mein alter Freund Silk hat seine letzten Würfel geworfen.« Er seufzte. »Ich mochte ihn auch.«
    »Er ist doch nicht tot, oder?« Durniks Stimme war verzerrt vor Angst.
    »Noch nicht«, antwortete Yarblek, »aber Taur Urgas will das bei Sonnenaufgang richtigstellen. Ich konnte noch nicht einmal dicht genug an den Schacht herankommen, um ein Messer hineinzuwerfen, damit er sich wenigstens die Pulsadern öffnen kann. Ich fürchte, sein letzter Morgen auf dieser Welt wird sehr schlimm werden.«
    »Warum versuchst du, uns zu helfen?« fragte Barak ohne Umschweife.
    »Du müßt ihn entschuldigen, Yarblek«, sagte Tante Pol. »Er ist mit den Sitten der Nadraker nicht vertraut.« Sie wandte sich an Barak. »Er hat dich in dein Zelt eingeladen und dir sein Bier angeboten. Das macht dich bis zum nächsten Morgen zu einem Bruder von ihm.«
    Yarblek lächelte sie kurz an. »Du scheinst uns gut zu kennen, Mädchen«, stellte er fest. »Ich habe dich nun doch nicht tanzen sehen, was?«
    »Vielleicht ein andermal«, antwortete sie.
    »Vielleicht.« Er kauerte nieder und zog einen gekrümmten Dolch unter seinem Mantel hervor. Mit der anderen Hand glättete er ein Fleckchen Sand und fing an, mit der Dolchspitze eine rasche Skizze zu entwerfen. »Die Murgos werden mich beobachten«, sagte er, »deswegen kann ich nicht plötzlich ein

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