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Spiel Der Sehnsucht

Spiel Der Sehnsucht

Titel: Spiel Der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dann drückte er mit seinen Knien ihre Schenkel auseinander, so daß Lucy hilflos vor ihm lag.
    »Du hast jetzt, was du und jedes andere englische Mädchen haben möchte, Lady Westcott«, zischte er ihr ins Ohr. »Jetzt gib mir, was jedem Ehemann dafür zusteht!«
    Er legte sich mit dem ganzen Gewicht seines starken Körpers auf sie. Seine muskulöse Brust drückte auf ihre weichen Brüste, seine harten Lenden, seine starken Hüften preßten seine Erektion gegen ihren hilflosen Unterkörper.
    Lucy war gleichzeitig verängstigt und wütend - und unsagbar traurig. Ihre Augen schwammen in Tränen.
    »Ich würde dir gerne geben, was du willst.« Ein Schluchzen unterbrach ihre Worte. »Aber ich kann es nicht ertragen, daß du es dir nimmst.«
    Doch Ivan wollte ihre Worte nicht hören, ihre Tränen nicht sehen. Was er wollte war, sich selbstsüchtig an ihrem Körper zu vergnügen und sich danach bis zur Be-wußtlosigkeit zu betrinken.
    Er hätte es wissen müssen, daß das Gift seiner Groß-
    mutter allgegenwärtig war, daß auch Lucy nicht dagegen gefeit war.
    Doch sogar durch seinen Zorn und seinen Schmerz klangen Lucys Worte wie Glockenschläge in seinem Ohr, wie eine Beschuldigung, die sich nicht verdrängen ließ: Ich kann es nicht ertragen, daß du es dir nimmst.
    Verdammt noch mal, was tat er da eigentlich?
    Mit einem Stöhnen rollte er von seiner Frau herab und lag da, eine Hand vor dem Gesicht, während er die Dä-
    monen bekämpfte, die ihn überwinden wollten. Doch auch wenn er seine Augen schloß, so konnte er nicht blind sein dem Häßlichen gegenüber, das er beinahe getan hätte.
    Neben ihm lag Lucy, scheinbar unbeweglich. Aber er fühlte, wie die Matratze leicht bebte.
    Sie weinte, und er war schuld daran. Und weshalb?
    Weil die alte Hexe ihn wieder einmal zur Weißglut getrieben hatte.
    Für eine kurze Weile hatte er geglaubt, zwischen Lucy und ihm könne etwas Positives entstehen. Er hatte es nicht Liebe nennen wollen, aber nun erkannte er, daß es genau das war, worauf er gehofft hatte. Er hatte gehofft, daß sie ihn nur um seiner Person willen geheiratet hatte.
    Um Ivan Thorntons willen, dem Mann mit der befleckten Herkunft und der Ungewissen Zukunft.
    Was für ein närrischer Traum war das gewesen! Und obwohl er wußte, daß sie ihn nicht seines Titels wegen geheiratet hatte, half ihm das nun auch nichts mehr. Er hatte mehr von ihr gewollt. Leider hatte er die Tatsache übersehen, daß sie eine Frau war, nicht so schwach wie seine Mutter, nicht so bösartig wie seine Großmutter, aber trotzdem eine Frau. Und er hatte schon vor langer Zeit geschworen, niemals eine Frau Macht über sich gewinnen zu lassen.
    Und nun, indem er Macht über Lucy hatte ausüben wollen, indem er ihr beinahe ein Leid angetan hätte, hatte er wohl auch das letzte bißchen Zuneigung, das sie für ihn empfand, abgetötet.
    Er setzte sich auf und betrachtete sie vorsichtig. Auf der edlen Seide des Lakens erschienen ihre langen Beine heller als je. Ihre Haut hatte den Alabasterton des Mond-lichts, ihr Haar den seidigen Glanz eines Nerzes. Ihr stummes Schluchzen hatte aufgehört, aber sie sah nun frierend und verletzlich aus.
    Mehr als je wollte er sie wärmen und beschützen. Aber er würde es nicht ertragen, wenn sie unter seiner Berührung zusammenzuckte.
    Er umfing ihre Gestalt mit seinen Blicken, bis ihre Augen sich trafen. Als er darin ihre Angst sah, wandte er sich voller Abscheu vor sich selbst ab.
    »Es tut mir leid«, murmelte er. »Ich werde jetzt gehen.«
    Doch als er aufstehen wollte, ergriff Lucy ihn am Arm.
    »Ivan ...«
    Ivan biß die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. »Ich muß gehen.«
    Doch Lucy ließ ihn nicht los. Statt dessen kniete sie sich auf das Bett, so daß ihre Gesichter sich auf gleicher Höhe befanden. »Ich will nicht, daß du gehst.« Dann legte sie ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn.
    Sein Körper reagierte sofort. Lucy war nicht kalt, sondern warm wie geschmolzenes Wachs und genauso weich. Doch noch immer wollte Ivan nicht nachgeben. Er versuchte ihre Arme zu lösen. »Du mußt das nicht tun«, sagte er.
    »Ich weiß.« Lucy küßte seine Wangen, sein Kinn, den Übergang vom Nacken zur Schulter.
    Ivan erbebte. Er wollte, daß sie aufhörte, aber er konnte sich nicht rühren. Obwohl ihre Zärtlichkeiten seine Leidenschaften erregen sollten, war etwas in ihnen, das über das rein Körperliche hinausging. Sie waren ebenso beruhigend, wie sie anregend waren. Lucy hüllte ihn in

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