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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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weißt du etwa mehr?«
    Ivana überlegte, sie wurde immer unruhiger und sagte schließlich:
»Nein, leider nicht.«
    »Du lügst. Wer sind die drei Personen?«
    »Tut mir leid, ich kann mich an die Namen nicht erinnern. Außerdem
muss ich gehen, ich habe morgen einen langen Tag vor
mir und werde mich auch nicht melden ...«
    »Stopp, so einfach funktioniert das nicht«, sagte Henning und
baute sich drohend vor Ivana auf. »Wir lassen uns von dir nicht
länger verarschen. Ich könnte dich auf der Stelle verhaften und
aufs Präsidium schleifen, wo du unter keinen Umständen hinwillst, weil du ja fürchtest, dort eventuell jemandem zu begegnen,
den du kennen könntest.«
    »Und mit welcher Begründung?«
    »Du hattest ein Verhältnis mit Gerd, deine Haare wurden auf
seinem Körper gefunden, den Rest kannst du dir selbst ausmalen,
du bist ja Polizistin.«
    »Tu dir keinen Zwang an. Aber du hast nicht einen Beweis,
dass ich Gerd etwas getan habe. Überleg doch mal, hätte ich
Kontakt mit euch aufgenommen, wenn ich ihn umgebracht
hätte? Ganz sicher nicht, und ihr hättet auch nie einen Hinweis
gefunden, der auf mich hindeutet, weder diese Wohnung noch
irgendwelche Aufzeichnungen von Gerd, in denen mein Name
vorkommt. Wir waren nämlich extrem vorsichtig. Gerd war
meine große Liebe, wir haben sogar Pläne für die Zukunft geschmiedet.
    Ich hab euch das noch nicht gesagt, aber er wollte
sich scheiden lassen, und er meinte es ernst. Das war nicht nur
so dahingesagt. Wir haben uns geliebt, und er war oft traurig,
dass wir uns nur so selten sahen. Er war genauso traurig wie
ich. Jeder Tag ohne Gerd war ein verlorener Tag. Ich hätte ihm
nie auch nur ein Haar krümmen können, er war ein Teil meines
Lebens, nur durch ihn habe ich bis heute durchgehalten. Ohne
ihn wäre ich längst zerbrochen. Aber das verstehst du wahrscheinlich
nicht, weil du immer noch glaubst, Nina sei seine
große Liebe gewesen. Das war sie vielleicht ganz am Anfang,
vielleicht auch noch, bis Rosanna geboren wurde, aber dann
ging es steil bergab. Sie hat sich ihm gegenüber nur noch kalt
und abweisend verhalten. Das ist die Wahrheit. Jetzt, wo Gerd
tot ist, ist auch für mich das Leben sinnlos geworden. Macht,
was ihr wollt, sperrt mich ein oder ...«
    Santos erhob sich ebenfalls und ging zu Ivana. »Ich würde gern
kurz mit dir allein sprechen. Bitte.«
    »Gehen wir in die Küche.«
    Die Hände zu Fäusten geballt, stellte sich Henning ans Fenster,
das er kippte, um ein wenig frische Luft hereinzulassen. Er war
wütend, weil er Ivana nicht einschätzen konnte. Mal kehrte sie
die harte Seite hervor, mal die mysteriöse, dann wieder die zerbrechliche
wie eben. Was ihn jedoch am meisten erzürnte, war,
dass sie seiner Meinung nach wichtige Informationen zurückhielt,
ohne dass er eine Erklärung fand, warum sie das tat.
    Santos machte die Küchentür hinter sich zu, lehnte sich dagegen
und sagte leise: »Sören ist ziemlich sauer, das hast du gemerkt.
Und wir hätten tatsächlich genügend Gründe, dich zu
verhaften und für eine Weile bei uns zu behalten, das ist dir
auch klar.«
    »Ich weiß. Nur würdet ihr dann bis an euer Lebensende vergeblich
nach Gerds Mörder suchen, weil ich kein einziges Wort
mehr mit euch wechseln würde. Aber machen wir doch einen
Deal. Nur ein kleiner Gefallen, und ich verspreche dir, ihr werdet
so viele Informationen bekommen, dass ihr dankbar sein
werdet, mich getroffen zu haben. Ich bitte dich wirklich nur
um diesen einen Gefallen - gebt mir noch bis morgen Zeit. Den
Grund dafür werdet ihr dann erfahren.«
    »Aber warum willst du uns nicht wenigstens die Namen verraten?
Wir treten auf der Stelle ...«
    »Ihr würdet auch auf der Stelle treten, wenn ich euch die Namen
nennen würde, denn wie wollt ihr vorgehen, wenn ihr sie
habt? Wollt ihr hingehen und sagen: Hallo, wir haben gehört,
dass du dich schmieren lässt? Oder wie sonst wollt ihr es anstellen,
dass wenigstens einer von ihnen zugibt, korrupt zu
sein? Ich bin ganz ehrlich, ich habe Angst, ihr könntet mehr
kaputt machen, als euch und mir zu helfen. Und nicht zu vergessen,
ihr würdet euch in allergrößte Gefahr begeben. Ich
meine es nur gut. Lisa, ich habe mich gemeldet, als ich das mit
Gerd erfahren habe, weil Gerd so große Stücke vor allem auf
Sören gehalten hat. Immer wieder hat er von ihm gesprochen,
gerade in letzter Zeit, als es ihm nicht so gut ging und er drauf
und dran war, mit Sören über das

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