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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gefeiert. Zweimal in fast anderthalb
Jahren. Das ist nicht oft.«
    »Stimmt, aber ...«
    »Komm, es ist gut. Ich will auch keine Ausreden oder Rechtfertigungen
hören, nicht jetzt. Was habt ihr noch?«
    »Hattest du jemals die Vermutung oder gab es Anzeichen, dass
Gerd dich betrogen haben könnte?«
    Nina sah Henning, ohne zu antworten, mit seltsamem Lächeln
an und rührte unentwegt in ihrer Tasse. Ihre Augen, die eben
noch sehr müde und trüb waren, wurden mit einem Mal wach
und hell.
    »Hast du verstanden, was ich gesagt habe?«, fragte Henning
nach, den Ninas Blick nervös machte.
    »Ja, hab ich. Und nein, ich hatte weder eine Vermutung, noch
gab es Anzeichen für eine Geliebte. Hatte er denn eine?«
    Santos sah Henning von der Seite an, als wollte sie ihm bedeuten,
bloß den Mund zu halten, doch er schien es nicht wahrzunehmen
oder er ignorierte es einfach, obwohl sie vereinbart
hatten, Nina nichts von einer möglichen Geliebten zu sagen.
»Es sieht so aus. Er hatte jedenfalls kurz vor seinem Tod noch
Geschlechtsverkehr, und da du in Hamburg warst, kommst du
als seine Partnerin nicht in Frage.«
    Nina holte tief Luft und ließ sich zurückfallen. Ihr Blick ging
zur Decke, als sie sagte: »Okay, er hat mit einer Frau geschlafen.
Ist sie auch seine Mörderin?«
    »Du nimmst das einfach so hin?«
    »Soll ich schreien? Ist sie seine Mörderin?«
    »Das wissen wir nicht, weil wir ihre Identität nicht kennen.«
    »Dann kann es also sein, dass er mit ihr im Bett war, während
ich ihn angerufen habe. Stimmt doch, oder?«
    Henning erwiderte nichts darauf, sondern zuckte nur mit den
Schultern.
    »Würdet ihr mich jetzt bitte allein lassen, ich bin müde. Wann
wird Gerd freigegeben?«
    »Du wirst rechtzeitig informiert. Aber eine Frage hätte ich
noch. Hat er nie Andeutungen gemacht, dass er in Gefahr ist
oder sein könnte?«
    »Nein. Und ich hätte auch nie gedacht, dass er mich betrügen
würde. Es ist schon seltsam, aber er hat mich immer in dem
Glauben gelassen, mich zu lieben. Und jetzt das.«
    »Nina, wir würden uns gerne noch einmal im Haus und in der
Garage umsehen.«
    »Bitte nicht jetzt, Sören. Von mir aus morgen ...«
    »Nur einen Blick, bitte.«
    »Na meinetwegen. Aber die Spurensicherung hat gestern schon
alles auf den Kopf gestellt. Ihr werdet nichts finden. Oder wollt
ihr euch den schönen neuen BMW angucken«, fragte sie spöttisch.
»Aber der ist ja nicht mehr hier, weil er in die Kriminaltechnik
gebracht wurde.«
    »Was?«, fragte Henning überrascht. »Wer hat das veranlasst?«
    »Keine Ahnung. Ich dachte, das wäre eine Anweisung von
euch.«
    »Wir wurden bis jetzt nicht informiert. Wann war das denn?«
    »Ganz früh heute Morgen, die Sonne war noch nicht mal aufgegangen.
Die haben Sturm geklingelt. Ich war gerade weggenickt,
als die vor der Tür standen.«
    »Moment«, sagte Henning, holte sein Handy aus der Tasche
und rief bei der Kriminaltechnik an. Nach kaum mehr als einer
Minute war das Gespräch beendet, und er meinte nachdenklich:
»Die haben den Wagen nicht. Nina, bitte überleg genau -
kanntest du die Männer?«
    »Nein, ich hab die noch nie zuvor gesehen. Außerdem handelte
es sich um einen Mann und eine Frau. Die kamen so
gegen sechs hier an. Er hatte die Autoschlüssel und ist mit dem
Wagen losgefahren. Die Frau hat die Garage wieder versiegelt
und ist ihm dann nachgefahren... Sag mal, stimmt irgendwas
nicht?«
    »Kann man so sagen. Ein Mann und eine Frau. Wie alt ungefähr?
«
    »Zwischen Ende zwanzig und Mitte dreißig. Die Frau schien
mir ein bisschen älter zu sein.«
    »Und als sie draußen waren, haben sie die Garage wieder versiegelt.
«
    »Hab ich doch eben gesagt. Sie haben gemeint, dass die Garage
noch mal gründlich untersucht werden müsse und ich sie bitte
nicht betreten soll. Hab ich was falsch gemacht?«
    »Quatsch! Haben sich unsere Kollegen ausgewiesen? Kannst
du dich an ihre Namen erinnern?«
    Nina überlegte, stand auf und ging unruhig im Zimmer auf und
ab. »Ich meine, einer von ihnen hieß irgendwas mit owski im
hinteren Teil des Namens. Scharowski, Schabrowski oder so
ähnlich. Ich weiß nicht, es war so früh, ich hatte kaum geschlafen,
und ich hab mir die Ausweise nicht genau angesehen. Und
mich hat auch nicht interessiert, was die wollten, ich wollte
nur, dass sie so schnell wie möglich wieder verschwinden.«
    »Kannst du die beiden beschreiben?«, fragte Henning.
    Der Mann war etwa einsachtzig groß, hatte

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