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Spiel des Schicksals

Spiel des Schicksals

Titel: Spiel des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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prächtigen Tempel von Luxor und stellte mir all die Mühe vor, die auf seine Ausgrabung und Restaurierung verwandt worden war. Dann dachte ich an Paul Jelks, den britischen Ägyptologen, und an meine Schwester Adele, die in der unendlichen Weite der Wüste nach einer alten Grabstätte suchten. »Ich wünschte jetzt, ich wäre schon früher und aus einem anderen Beweggrund hierher gekommen. Ich könnte es ins Herz schließen.«
    »Das hoffe ich. Es ist bedauerlich, daß die Politik so viele Menschen davon abhält, hierher zu kommen. Unsere Kriege machen ihnen angst. Seit dem Sechstagekrieg mit Israel 1967 ist unser Tourismus stark zurückgegangen. Und dann kam der Ramadan-Krieg. Nicht mehr viele Amerikaner haben das Verlangen, hierher zu kommen.«
    »Der Ramadan-Krieg?«
    »Er fand im Oktober 1973 statt.«
    »Sie meinen wohl den Jom-Kippur-Krieg.«
    »So nennen Sie ihn also?« Er sah mich überrascht an. »Den Jom-Kippur-Krieg?« Dann verzog sich sein Gesicht langsam zu einem Lächeln. »Ich verstehe…«
    »Ich hatte immer gedacht, man könne Amerikaner hier nicht leiden. Doch ich habe das nie so empfunden. In Kairo waren die Leute freundlich zu mir, besonders, wenn sie erfuhren, daß ich Amerikanerin bin.«
    »Manche sind vielleicht neidisch auf den Reichtum Ihres Landes oder auf seine Macht. Aber ich denke, die Leute sind überall gleich.« Er lachte in seiner unbeschwerten Art. »Es ist ein wunderschöner Tag. Sprechen wir nicht von so ernsten Dingen. Und außerdem muß ich mit meiner Arbeit beginnen. Ich muß mit meinen beiden Agenten hier reden, bevor wir irgend etwas anderes unternehmen. Sie möchten sich vielleicht ausruhen. Ich weiß, daß es Ihnen bestimmt nicht möglich war, im Zug gut zu schlafen, und sei es nur, weil Sie es kaum erwarten können, Ihre Schwester zu finden, was mir übrigens genauso geht. Ich möchte deshalb, daß Sie in diesem Zimmer bleiben, solange ich weg bin.«
    »Also gut…«, willigte ich widerstrebend ein.
    »Ich werde zurückkommen, nachdem ich mit meinen Leuten gesprochen habe. Dann werden wir zu Mittag essen und einen Plan besprechen, den ich habe.«
    »Natürlich«, antwortete ich ohne Begeisterung, »aber warum kann ich nicht jetzt gleich mit der Suche nach meiner Schwester beginnen? Sie könnte vielleicht sogar in der Empfangshalle dieses Hotels sein!«
    »Es wäre nicht sicher. Statt daß Sie Ihre Schwester finden, findet Mr. Rossiter vielleicht Sie. Und dann müßte ich nach Ihnen beiden suchen.«
    »Ja, das sehe ich ein. Natürlich. Ich tue, was Sie sagen.«
    »Es ist am besten so, glauben Sie mir. Wir dürfen jetzt nichts überstürzen und damit alles verderben.«
    Ich begleitete ihn zur Tür und schloß hinter ihm ab. Dann ging ich zurück auf den Balkon und blieb lange dort stehen.
     
     
    Ich hatte ausgiebig geduscht und meine Haare gewaschen, als er zurückkam. Es war Mittag, und es wurde langsam warm. Daher zog ich die Vorhänge zu, um die Hitze nicht hereinzulassen. Achmed Raschid klopfte auf seine charakteristische Art an, und ich ließ ihn ein. »Nun?«
    »Ich fürchte, es sieht nicht gut aus.« Er setzte sich in einen Sessel, und ich ließ mich auf dem Bett ihm gegenüber nieder. »Was meinen Sie damit? Was haben Sie herausgefunden?«
    »Das Foto ist vor drei Tagen entstanden. Seitdem haben sie Ihre Schwester nicht mehr gesehen.«
    »Sind sie nicht zum Camp hinausgefahren?«
    »Nein, ich habe ihnen Anweisungen gegeben, es nicht zu tun. Wenn wir an Paul Jelks herantreten, muß ich derjenige sein, der mit ihm spricht. Ich kenne alle Fakten. Meine Männer könnten einen Fehler machen, und alles wäre verloren. Sie taten, wie ihnen geheißen worden war, und sie taten gut daran, Ihre Schwester in der Menge zu fotografieren, ohne selbst bemerkt zu werden. Dann verloren sie die Spur Ihrer Schwester, und seitdem ist sie nicht mehr gesehen worden.«
    »Zumindest hoffen Sie, daß Ihre Männer nicht bemerkt wurden.«
    »Richtig.«
    »Dann muß sich meine Schwester wohl im Camp aufhalten«, beharrte ich.
    »Das würde ich gerne auch glauben.«
    Ich machte ein langes Gesicht. Er blickte zu mir auf, und es gefiel mir nicht, was ich sah. »Ich will Ihnen keine falschen Hoffnungen machen, Miss Harris.«
    »Was denken Sie?«
    »Daß Arnold Rossiter möglicherweise als erster hier eingetroffen ist.«
    »Dann müssen wir sofort zum Camp fahren! Jetzt gleich!«
    »Wir würden nicht klug handeln, wenn wir jetzt gleich dorthin führen. Besser ist es, frühmorgens zu fahren. Glauben

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