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Spiel des Schicksals

Spiel des Schicksals

Titel: Spiel des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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wenige es zugeben, wäre die Vorsicht dieser Händler im Umgang mit Regierungsbeamten. Diese Leute müssen auf der Hut sein, um ihre Lizenzen zu schützen. Sie befürchten, sie könnten ihre Lizenzen verlieren, wenn ihr Name in Zusammenhang mit illegalen Geschäften gebracht würde. Wenn sie daher von Regierungsagenten befragt werden, sind sie…«
    »Verschlossen?«
    »Ja, und sie werden uns nicht verraten, ob sie diese junge Amerikanerin mit dem Schakal gesehen haben. Vielleicht haben einige sogar angeboten, die gesamten Grabbeigaben zu kaufen, und bekamen es mit der Angst, als meine Männer auftauchten und Fragen stellten. Es gibt hier tausend mögliche Gründe, Miss Harris.«
    »Wie sieht also Ihr Plan aus?«
    »Ich hatte gedacht, wenn dieselbe Amerikanerin die Händler abermals mit ihrem Schakal aufsuchte und vorgäbe, noch mehr anbieten zu können, dann wären sie vielleicht bereit, mit ihr zu sprechen.«
    »Adele? Aber wie?«
    »Nein, Miss Harris. Ich meine Sie.«
    In der nächsten Stunde gingen wir den Plan ein übers andere Mal durch, bis wir beide zufrieden waren. Ich hatte keine Angst. Wenn Mr. Raschids Plan klappte, würde ich meine Schwester finden. Und nur darauf kam es an.
    Ich mußte einfach zu den Geschäften der lizenzierten Antiquitätenhändler gehen, ihnen den Schakal wie einen Köder vor die Nase halten und darauf warten, daß einer sich verplapperte. Es war riskant, aber das war die Sache wert. »Wir können nicht sofort losgehen, denn die Geschäfte haben geschlossen und öffnen erst wieder um vier Uhr. Jetzt ist es zwei. Sollen wir einen kleinen Spaziergang machen, bevor wir mit der Arbeit beginnen?«
    Wir traten aus dem New Winter Palace hinaus in einen ruhigen Nachmittag vollwarmer Brisen und Blumendüften. Wie Kairo, wie Rom und wie so viele andere Städte in den heißeren Erdteilen hielt auch Luxor zwischen eins und vier seinen Mittagsschlaf, um die wärmste Tageszeit zu überdauern. Es war eine Gewohnheit, die ich angenehm fand, und obwohl ich es kaum erwarten konnte, die Suche nach Adele fortzusetzen, begrüßte ich die Gelegenheit, nach einer Reihe von hektischen Tagen etwas Entspannung genießen zu können.
    Die Al-Nil-Straße verlief parallel zum Fluß und führte vom Hotel aus in nördlicher Richtung, so weit man nur laufen wollte. Wir gingen aber nur ein kurzes Stück. Achmed Raschid und ich sprachen nicht viel und hingen jeder seinen eigenen Gedanken nach. Ich konnte nicht erraten, was in seinem Kopf vorging, doch in meinem tauchten wieder dieselben unbeantworteten Fragen auf. Was würde ich heute abend in den Läden der Händler über diesen Schakal und meine Schwester erfahren?
    Wir liefen um den Luxor-Tempel herum, auf dessen anderer Seite sich ein Stadtpark befand, wo wir von »Bakschisch! Bakschisch!« schreienden Straßenkindern bestürmt wurden. Mr. Raschid gab ihnen einige Münzen und schickte sie weg. Wir spazierten weiter auf der Al-Nil-Straße, bis wir zum Savoy-Hotel gelangten. Die Hitze ließ uns langsamer gehen. Achmed Raschid fand eine Steinbank, auf der wir im Schatten eines Baumes sitzen und über den Nil blicken konnten. Es war ein friedlicher Augenblick, wie wir so dasaßen, die Feluken anmutig über den Fluß gleiten sahen und das Wasser leise gegen das Gras plätschern hörten. Ich hätte ewig dort verweilen mögen. Luxor war eine wunderschöne Stadt, ruhig und malerisch, und es machte mich traurig, wenn ich daran dachte, welche Umstände mich hierher geführt hatten. Das Domus Aurea und John Treadwell waren weit, weit weg, als ob sie mir nur im Traum begegnet wären. Und Adele befand sich irgendwo in der Nähe. Sie befand sich entweder in der Stadt oder jenseits des Flusses in dieser sandigen Einöde. Oder war sie am Ende wieder weitergereist? Doch ich hatte dieses Rätselraten satt und war müde von dem hektischen Tempo, das ich in den letzten Tagen hatte einhalten müssen. Ich hätte gerne einen ganzen Monat hier verbringen und jeden Tag am Nil sitzen mögen, nur zum Träumen. Mit jemandem wie Achmed Raschid wäre das so leicht gewesen. Hinter uns trappelten Pferde vorbei, die Touristenpärchen zum Karnak-Tempel brachten. Ich wandte mich hin und wieder um und bewunderte die bunten Kutschen, die alle verschieden aussahen und nach dem Geschmack des jeweiligen Eigentümers prächtig geschmückt waren.
    »Möchten Sie mit einer fahren?« fragte Achmed Raschid wie aus heiterem Himmel. »Wie bitte?«
    »Mit einer Kutsche. Sie beobachten sie doch. Wir können nach

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