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Spiel mir das Lied vom Glück

Spiel mir das Lied vom Glück

Titel: Spiel mir das Lied vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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ich ihn nehmen. Er ist der Hauptgewinn.«
    Ich lächelte. Alphy leckte meine Hand. Ich streichelte ihn. Als ich klein war, hatte Tante Lydia immer gesagt, nur die Sterne im Himmel könnten den Richtigen aussuchen.
    Ich umarmte sie, nahm die Schürze ab und ging ins Bad. Es dauerte keine halbe Stunde, da hatte ich meine Tasche gepackt und war auf dem Weg nach Portland.
     
    Als ich in Deans Apartment im Pearl District von Portland stand, konnte ich nur bewundernd den Kopf schütteln: Mein Gott, war dieser Mann kultiviert.
    Ich hatte über das Stadtviertel Pearl gelesen: dass es dort hochwertige Geschäfte und schicke Menschen gab und das Leben teuer war.
    Ich wusste, wo Dean wohnte, und hatte einen Schlüssel zu
seiner Wohnung. Er hatte ihn mir einmal gegeben, als er mich aufgefordert hatte, ihn in Portland zu besuchen.
    »Wann immer du möchtest, meine Süße«, hatte er gesagt. »Du kannst mich überraschen! Ich würde mich riesig freuen, wenn ich von der Arbeit käme und du wärst da.«
    Ich war zu schüchtern gewesen, hatte mich nicht voll und ganz auf ihn einlassen wollen, deshalb hatte ich es nie getan. Als ich nun durch den großzügigen Loft ging, wurde mir klar, wie weh es Dean getan haben musste, dass ich nie auf ihn zugegangen war, sondern er immer zu mir nach Golden hatte kommen müssen.
    Mir gefiel das Apartment mit seiner modernen Linienführung, den offenen Räumen und dem Blick auf Fluss und Stadt, aber es strahlte eine unangenehme Kälte aus. Ich konnte mir Dean hier nicht vorstellen.
    Sicher, er hatte nicht viele Möbel, das Apartment war eingerichtet wie der Haushalt eines allein lebenden Mannes, will sagen schlicht und beige, aber grundsätzlich fehlte mir hier etwas. Ich mochte das Landleben. Hühner und Schweine. Taubenetzte Sonnenaufgänge und glühendes Abendrot. Die Weite, die saubere Luft und den Blick auf die Berge. Und ich mochte den Frieden auf dem Land.
    Für einen Besuch war die Wohnung nett, aber ich konnte mir nicht vorstellen, in der Stadt zu leben.
    Doch wenn Dean mich bitten würde, zu ihm zu ziehen, würde ich einwilligen.
    Ich stellte das Essen vom China-Imbiss in den Kühlschrank, weil ich nicht wusste, wann Dean nach Hause kommen würde. Dann knipste ich einige Lampen an, drehte die Heizung auf und entzündete ein paar Kerzen. Draußen regnete es. Eine Weile beobachtete ich die Tropfen, die an den Scheiben hinabliefen. Als ich merkte, dass ich müde wurde, humpelte ich ins Schlafzimmer, zog mich aus, schlüpfte in ein Spitzennachhemd und legte mich zum Schlafen in Deans Bett.
    Deans Schlüssel weckten mich. Es war schon so spät, dass der Mond ins Schlafzimmer schien.
    Ich hätte aufstehen und ihm entgegenlaufen sollen, aber ich war so müde, dass ich mich nur aufsetzte, mir mit den Fingern durchs Haar fuhr und wartete.
    Ich hörte, wie sich die Tür schloss und er seine Aktentasche zu Boden fallen ließ. Wahrscheinlich entdeckte er nun die Schokoladenschachtel, die Sets, die ich auf den Tisch gelegt hatte, und den Wein in der Kühlmanschette.
    Ich zählte bis fünf, länger würde er kaum brauchen, um ins Schlafzimmer zu kommen. Schon bei drei ging die Tür auf.
    Er sah furchtbar aus. Selbst im schwachen Licht erkannte ich, dass er abgenommen hatte. Sein Gesicht war hager. Er lehnte sich gegen den Türrahmen. Dean hatte dunkle Ringe unter den Augen und wirkte völlig erschöpft.
    Plötzlich nervös, griff ich nach der Bettdecke. Auf einmal war ich unsicher. Doch dann überwältigte mich die Freude, ihn zu sehen, im selben Zimmer mit ihm zu sein. Ich lächelte ihn an. Mein Herz pochte ganz schnell und glücklich.
    »Hallo, Dean!« Mein Gott, was für ein dämlicher Spruch.
    Er nickte mir zu, seine Mundwinkel hoben sich ein wenig. Er trug einen beigen Regenmantel und einen Anzug. Er war so niedlich, dass ich ihn am liebsten gefressen hätte.
    »Julia.«
    Lange sahen wir uns in die Augen, dann wandte ich den Blick ab. Ich war schon wieder ganz heiß, aber diesmal war ich bereit, es auch richtig krachen zu lassen.
    »Ich habe dich ein paar Mal im Fernsehen gesehen.«
    Ich nickte. Ja, ich hatte mir die Interviews auch angeschaut. Die Maskenbildner und Frisöre hatten sich alle Mühe gegeben, ich sah nicht schlecht aus. Nur am zugeschwollenen rechten Auge und der Narbe auf der Wange hatten sie nichts ändern können. Ohne es zu wollen, war ich zum Aushängeschild misshandelter Frauen geworden.
    »Ich habe auch die Artikel über dich und deinen Betrieb gelesen. Glückwunsch! Hört

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