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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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aus dem Stuhl zerren und ihr den zu großen Blazer und ihre hässliche Bluse vom Leib reißen, um nachzusehen, ob ihre Brüste immer noch so perfekt geformt waren, wie sein unzuverlässiges Gedächtnis behauptete. »Weiß Ruel, dass wir beide miteinander intim waren?«
    » Miteinander intim waren . Das ist ja mal ein höflicher Ausdruck für das, was wir gemacht haben.« Sie neigte den Kopf zur Seite. »Hat deine Mama dir beigebracht, so zu reden, oder liest du bloß zu viele Liebesromane?«
    Er musterte die lange Silhouette ihres Halses und dachte für den Bruchteil einer Sekunde darüber nach, ihn mit den Händen zu umschließen. »Weiß. Er. Bescheid.«
    Ihre Lippen wurden schmal. »Nein, Cort. Ruel weiß es nicht. Nicht mal dein Bruder weiß es. Ich prahle nicht mit meinen One-Night-Stands.«
    Er entspannte sich ein bisschen. »Gut.«
    Sie war noch nicht fertig. »Ich will ja nicht dein Ego verletzen, aber es war wirklich nicht der Rede wert. Du warst betrunken, wir haben gevögelt, fertig.« Sie schlug die Beine übereinander. Ihre Hose war nicht gebügelt und an den Knien zerknittert. »Versuch, drüber hinwegzukommen, okay?«
    Das war es also, was ihn in den nächsten zwei Monaten erwartete, wenn nicht noch länger. Ihr Mundwerk, jeden Tag. »Ich brauche Input von der OCU in dieser Sache. Ich kann es nicht gebrauchen, überrumpelt zu werden. Ich kann dich nicht gebrauchen.«
    »Verlang nach jemand anderem, wenn du mit Ruel redest.« Sie sah auf die Uhr. »Ich muss mich bei meinem Teamchef melden und mir meine Aufgabenliste holen.«
    »Ich bin noch nicht fertig.« Cort stand vor ihr, und bevor er sich eines Besseren besann, klammerten sich seine Hände an die Schreibtischkante. »Du bist gut. Wirklich gut.«
    Ihr Kinn hob sich leicht. »Eine Nacht in meinem Bett qualifiziert dich noch nicht zum Richter.«
    »Du bist noch nicht drüber weg.«
    Anstatt in die Verteidigungshaltung zu gehen, grinste sie. »Trotzdem bin ich nicht jedes Mal in die andere Richtung gerannt, wenn ich dich gesehen habe.«
    Es war ihr also aufgefallen. Das bedeutete, dass sie darauf geachtet hatte. Außerdem versuchte sie ein bisschen zu sehr, gleichgültig zu klingen. »Ich habe keine Angst vor dir.«
    »Aber du kannst mich nicht leiden. Die Botschaft ist bei mir angekommen, klar und deutlich.« Sie wirkte jetzt gelangweilt. »Es war ein Fehler, Marshal. Wir alle machen welche. Nichts für ungut. Akzeptier es, vergiss es und schau nach vorne.«
    Es vergessen? Er hatte so oft von ihr geträumt, dass er jetzt von Schlaflosigkeit geplagt wurde, weil er versuchte damit aufzuhören. Nur gut ein halber Meter trennte sie voneinander. Sechzig Zentimeter, die er in null Komma nichts überwinden konnte. Die Tür abschließen. Sein Schreibtisch würde reichen. Oder der Stuhl. Und der Fußboden.
    »Nach vorne schauen.« Seine Hände krampften sich um die Tischkante, bis sie schmerzten. »Schaust du nach vorne?«
    »Ja, das tue ich.«
    Ihr einziger Fehler war, dass sie sieben Sekunden gebraucht hatte, um sich diese vier Worte zu überlegen.
    Terri wollte immer so hart sein. Vor allem, wenn er in der Nähe war, wie jetzt. Die Rückkehr zum nüchternen Ton täuschte nicht über die Tatsache hinweg, dass sich ihre Pupillen geweitet hatten und ein frischer, schwacher Schimmer von Schweiß auf ihrer Stirn und ihren Schläfen zu sehen war. An ihrem rechten Kiefer spannte sich eine Sehne an, ihre Fingerspitzen mit den kurzen Nägeln pressten sich so fest auf die Armlehne, dass sie weiß anliefen. Sie rang um Fassung, darum, die Gleichgültigkeit aufrechtzuerhalten, die sie nicht empfand. Und die sechzig Zentimeter Leere zu bewahren, die zwischen ihnen hing.
    Von wegen nach vorne schauen. Sie wollte ihn immer noch. Glühte immer noch.
    Er war überrascht, wie sehr seine Sinne geschärft wurden, wenn sie ihm so nah war. Er konnte den Kaffee riechen, den sie getrunken, und das Shampoo, das sie benutzt hatte. Kein Parfüm – sie legte nie welches auf – , aber das gefiel ihm. Er hatte die Nase voll von Frauen, die wie Blumenläden und Gewürzdosen stanken. Er konnte fast ihren Mund schmecken. Noch fünfzig Zentimeter und er würde es.
    Ihre Lippen öffneten sich zum stillen Spott. Dann kam etwas aus ihnen heraus, etwas, das er nicht erwartet hatte. »Ich bin jetzt mit Grayson Huitt zusammen.«
    »Was?«
    »Gray und ich sind ein Paar.« Ihr Lächeln war scharf und kantig. »Wie gesagt, ich bin drüber weg.«
    »Entschuldigung, Marshal«, sagte Sally über die

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