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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Cortland Gamble und Miss Ashleigh Bouchard beim Dinner des National Fire Safety Board im Krewe of Louis im Januar.
    Er starrte auf das Foto, bis ihm die Augen brannten. Gamble hatte seinen Arm um die Frau gelegt und lächelte auf sie herab. Offensichtlich war er von dem Fotografen überrascht worden; er sah sogar glücklich aus. Welcher Mann wäre das nicht mit einer solchen Schönheit an seiner Seite? Welcher Mann wollte schon eine vom Schmerz geplagte, sterbende Frau, wenn er Miss Ashleigh Bouchard haben konnte, die so jung und gesund war und vor Leben strotzte?
    Gamble wurde regelmäßig in Begleitung schöner junger Frauen fotografiert. Er konnte sie sich aussuchen. Er hatte sich im Januar dieses reizende Wesen ausgesucht, um sie im Arm zu halten, sie zu umsorgen, zu küssen und zu ficken. Vielleicht hatte er ihr sogar weisgemacht, dass er sich in sie verliebt hatte.
    Oder vielleicht liebte er diese ja wirklich. Liebte ihren Körper und ihre Seele, wie jemand, der die Frau gefunden hatte, die für ihn bestimmt war, die Frau, die alles für ihn war.
    Das wäre doch was, oder?
    Sie war ein gefährliches Geschäft, die Liebe. Noch viel riskanter als seine frühere Tätigkeit. Die Liebe war so zart und schön und zerbrechlich. Genau wie sie es gewesen war. Man wusste nie, wann sie ein Herz einhüllen und wann sie es bei lebendigem Leibe verbrennen würde, während man zusah.
    Cortland Gamble wusste nicht, wie sich das anfühlte. Er hatte nie gelitten. Er hatte wahre Entbehrung nie kennengelernt. Er nahm sich die Liebe, die ihm angeboten wurde – oder ignorierte sie sogar – , ohne zu merken, was für ein Schatz sie war oder wie plötzlich und unwiderruflich sie einem entrissen werden konnte.
    Es gab so vieles, das er Gamble jetzt, dank seiner Erfahrung, darüber beibringen konnte. Vielleicht war das der Grund, warum Gott ihm etwas so Widerwärtiges angetan hatte. Damit er aus tiefster Seele wusste, welchen Schmerz ein Mann fühlen konnte. Er konnte jetzt erkennen, dass sein großer Plan nur eine erbärmliche Farce gewesen war. Er war rein gar nichts im Vergleich zu dem, was er jetzt wusste.
    Gott hatte ihm nicht einfach nur Anweisungen erteilt, er hatte ihm die Augen geöffnet. Er verstand jetzt, was wahre Liebe ist. Der Marshal nicht. Ein Gefühl des Friedens überkam ihn, als er seinen neuen Weg sah.
    Er war von Gott auserwählt, um Cortland Gamble eine Lektion zu erteilen.
    Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten; und wer reichlich sät, wird reichlich ernten. Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.
    »Alles klar, Kumpel?«, fragte der Mann, der ihm die kostenlose Zeitung gegeben hatte.
    »Ja.« Der Torcher lächelte. »Sie haben mich inspiriert, mein Freund.«

5
    Als Cort an diesem Abend nach Hause kam, beschloss Elizabet, das Thema Sommerparty nicht zu forcieren.
    Er betrat das Wohnzimmer gar nicht erst, sondern blieb in der Tür stehen und steckte den Kopf herein. »Mutter, tut mir leid, dass du dir meinetwegen Sorgen gemacht hast gestern Nacht. Es wird nicht wieder vorkommen.«
    »Natürlich wird es wieder vorkommen.« Sie legte den Brief beiseite, den sie gerade las, und betrachtete ihren Sohn. »Ich weiß doch, dass es bei deinem Job eine Notwendigkeit ist, vierundzwanzig Stunden am Tag auf Abruf zu sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber dich zu verärgern, ist unnötig.«
    »Ich weiß, dass du kein Kind mehr bist, Cortland. Vielleicht macht es manchmal nicht den Eindruck, aber ich weiß es wirklich.« Sie klopfte neben sich auf das Polster. »Setzt du dich einen Moment zu deiner alten, aufgescheuchten Mutter?«
    Er kam und setzte sich, ganz der pflichtschuldige Sohn. »Du bist nicht alt, und dass du aufgescheucht warst, ist kein Wunder.«
    Sie bemerkte, dass sich die Linien der Anstrengung um seinen Mund und seine Augen herum vertieft hatten. Er sah aus, als hätte er sich in den letzten vierundzwanzig Stunden nur von Kaffee ernährt. Was wahrscheinlich auch der Fall war – sie wusste, wie stark ihr Sohn sich von seiner Arbeit vereinnahmen ließ.
    Doch es war mehr als nur Erschöpfung. Cort dachte vielleicht, dass er alles hinter einer ernsten Maske verbergen konnte, aber er konnte sie nicht täuschen. Eine Mutter kannte ihr Kind wie niemand anders auf der Welt.
    Niemand außer Elizabet wusste, wie hart Cort zu sich selbst war, denn was das anging, waren sie genau gleich.
    »Das mit dem Feuer

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