Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
zwei Morde zugegeben. Jede Frau, die mir nahesteht, setzt Tag für Tag ihr Leben aufs Spiel.«
»Das ist die Aufgabe eines Cops, Marshal«, sagte der Chef des Morddezernats. »Terri ist eine erfahrene Polizistin und weiß mit solchen Situationen umzugehen.«
»Bei allem Respekt, Sir, mit dieser kann ich nicht umgehen«, sagte Terri. Auf Pellerins leeren Blick hin fügte sie hinzu: »Niemand wird mir abkaufen, dass ich die neue Freundin des Marshals bin.«
Ruel runzelte die Stirn und sagte genau das, was Cort dachte. »Warum nicht?«
Terri stieß ein kurzes Lachen hervor. »Also, erstens bin ich keine Debütantin.« Ruel und Pellerin warfen ihr ausdruckslose Blicke zu. »Ich gehe nicht als die Art Frau durch, die der Marshal normalerweise, ähm, trifft.«
Der schnelle Wechsel ihrer Wortwahl entging Cort nicht. Dachte sie das wirklich? Dass er mit jeder Frau ins Bett ging, mit der er sich traf? Natürlich dachte sie das. Sie hatte es ja vorhin schon gesagt, als sie ihn beschuldigt hatte, die Hälfte der Frauen in der Stadt gevögelt zu haben. Wahrscheinlich dachte sie auch, dass er die Verabredung am liebsten übersprang und gleich mit den Frauen ins Bett ging.
Er würde sich nicht verteidigen. Er konnte es nicht. Denn egal, wie er sich gegenüber jeder anderen Frau in seinem Leben verhalten hatte, hatte er genau das mit Terri gemacht.
»Wir brauchen eine Undercover-Polizistin, und Sie sind doch schon mit dem Fall vertraut. Sie sind allgemein bekannt als die Partnerin seines Bruders. Wir haben keine Zeit, eine andere Frau auf den Job vorzubereiten.« Pellerin klang unerbittlich.
»Sie müssen mehr sein als nur eine flüchtige Freundin«, sagte Ruel, und sein Gesicht wurde nachdenklich. »Wenn der Torcher denkt, Sie stünden sich nahe, wird ihn das anziehen wie das Licht die Motten.«
»Wie nahe?« Terri erstickte fast an dem letzten Wort.
Ruel zuckte die Achseln. »Ein Liebespaar, mindestens. Vielleicht könnten Sie eine Verlobung vortäuschen.«
Cort hatte nicht vor, Terri als Schutzschild zu benutzen, und schon gar nicht, sie irgendjemandem als seine Verlobte vorzustellen. »Der Torcher wird merken, dass es eine Falle ist. Er hat uns das Band zukommen lassen, damit ich weiß, auf wen er es abgesehen hat, und warum. Er wird mit einem Hinterhalt rechnen.«
»Dann lassen wir an die Presse durchsickern, dass die Kassette bei der Explosion des Tanks zerstört wurde«, lautete Pellerins Lösung. »Wir geben offiziell bekannt, dass wir nur Teile davon gefunden haben und keine Chance besteht, die Aufnahme wiederherzustellen.«
»In der Zwischenzeit können Sie beide davon profitieren, was bei dem Fahrzeugbrand geschehen ist«, fügte Ruel hinzu. »Terri wurde dabei gefilmt, wie sie Sie getröstet hat, als … «
»Wie bitte?« Sie sah entrüstet aus. »Ich habe den Marshal über den Vorfall in Kenntnis gesetzt und bin ihm nicht um den Hals gefallen.«
»Daran habe ich keinen Zweifel, aber andersherum wird es den Täter überzeugen, dass Sie schon zusammen waren, bevor wir das Band überhaupt gefunden haben«, sagte Ruel. »Für den Fall, dass er nicht glaubt, dass es zerstört wurde.«
»Was erwarten Sie denn von mir?«, fragte Terri. »Soll ich während der morgendlichen Besprechungen auf seinem Schoß sitzen und ihm was ins Ohr säuseln?«
»Das würde nicht viel nützen, die Besprechungen finden hinter verschlossenen Türen statt. Sie müssen die Beziehung in Ihrer privaten Freizeit zeigen. Draußen in aller Öffentlichkeit.« Ruel dachte kurz nach. »Der Marshal nimmt an zahlreichen gesellschaftlichen Ereignissen teil, gestern war ein Foto von ihm mit dem Bouchard-Mädchen in der Zeitung. Terri, Sie müssen in der folgenden Woche bei jeder Veranstaltung an seiner Seite gesehen werden. Sie machen die Runde und verhalten sich wie frisch Verliebte. Sorgen Sie dafür, dass Sie fotografiert werden. Wenn der Torcher nicht bis Ende des Monats aus der Versenkung auftaucht, geben Sie Ihre Verlobung in der Zeitung bekannt.«
»Das wird nicht funktionieren. Nicht mit ihm.« Terri schleuderte eine Hand in Corts Richtung. »Niemand wird glauben, dass ein Mann wie er jemanden wie mich heiratet.«
»Dann schlage ich vor, Sie finden einen Weg, damit es glaubhaft erscheint, Vincent«, sagte Pellerin zu ihr, »denn andernfalls werden weiterhin unschuldige Frauen brennen.«
Terri wartete, bis Pellerin und Cort Ruels Büro verlassen hatten, bevor sie ihrem Chef sagte, was sie von ihrem neuen Einsatz hielt. Diesmal nahm
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