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Spiel mit dem Feuer

Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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weiter einzuschüchtern; er hockte lässig auf der Sofalehne und ließ
einen Fuß in der Luft baumeln. Glenna schien ähnlich unbeeindruckt; sie
musterte die Familie mit jenem schmaläugigen Blick, den ich an ihr erlebt
hatte, als ich in San Francisco einmal bei Dreharbeiten dabeigewesen war — als
ob sie die Szene auf ihre Filmtauglichkeit taxierte. Niemand bemerkte unser
Erscheinen.
    Celia sprach. Ihre Worte waren zwar
vernuschelt, aber dennoch von beträchtlicher Schärfe. »Kein Wunder, dass du so
redest, Peter. Du bist genau wie dein Vater. Du hast doch auch nichts anderes
getan, als wegzulaufen und deine Familie im Stich zu lassen.«
    »Ich nehme den Vergleich mit Vater als
Kompliment«, erwiderte er ruhig. »Und ich bin nicht weggelaufen.«
    »Wie würdest du’s denn nennen?«
    »Ich würde es Studienzeit auf dem
Festland und Aufbau einer beruflichen Existenz nennen.«
    Matthew schnaubte verächtlich. »Ich
nenne das Flucht an einen möglichst weit entfernten Studienort. Das MIT ist
einmal halb um die Welt. Und statt dein Wissen — für das diese Familie hier
bezahlt hat — zu Fiause einzubringen, wo du Gutes damit hättest tun können,
hast du es lieber in Kalifornien vergeudet.«
    »Ich dachte, diese Art
Vergeudungsvorwurf wäre mit den Missionaren ausgestorben. Außerdem kann man die
Gründung einer Softwarefirma, die ich vor einem Jahr für hundert Millionen
Dollar verkauft habe, wohl kaum als ›Vergeudung‹ bezeichnen.«
    Stephanie sagte: »Und wie viel von
diesen hundert Millionen werden diese Inseln hier sehen? Wie viel gedenkst du
auf diesen Film zu verschwenden?«
    Glenna verlagerte ihren schmaläugigen
Blick auf Peters Schwester, die ihm verächtlich standhielt. »Wie viel, Peter?«
    »Ich finanziere einen Dokumentarfilm,
keinen Hollywood-Schinken. Ich finde, ihr solltet euch freuen, dass Vater auf
diese Weise ein Denkmal gesetzt wird.«
    »Darum geht’s nicht, das weißt du
wohl.«
    »Worum geht es dann?«
    Benjamin sagte: »Was Stephanie
anzusprechen versucht sind die Gründe für deine plötzliche Rückkehr — nach wie
vielen Jahren? Zwanzig? Es kann doch nicht nur dieser Film sein.«
    »Nein, das ist nur ein Grund unter
vielen.«
    »Und die anderen?«
    »Werdet ihr erfahren, wenn ich bereit
bin, sie euch zu verraten.«
    »Diese Diskussion bringt uns nicht
weiter«, sagte Matthew. Aber so schnell gab Celia nicht auf. »Gründe hin,
Gründe her«, sagte sie. »Was bleibt, ist die Tatsache, dass du nie für uns
dagewesen bist. Genau wie dein Vater.«
    Matthew sah nervös zu Jillian hinüber,
die jetzt hinter ihm hervorgekommen war und gequält dreinschaute. »Es reicht,
Mutter«, sagte sie.
    »Wo warst du, als dein Vater sich
davongemacht hat, Peter? Als dein kleiner Bruder mit den Drogen anfing? Als
Iniki über uns kam?«
    »Mutter!«
    Jillian wankte jetzt vorwärts und
deutete mit einem wackligen Zeigefinger auf Peter, was mir schlagartig
klarmachte, wie betrunken sie war. »Ja, wo warst du während Iniki, als wir
deine Hilfe gebraucht hätten? Wo warst du, als unsere Familie fast vernichtet
wurde?«
    Stephanie schüttelte den Kopf, sah
Benjamin an und verdrehte die Augen.
    »Jill...« Matthew streckte die Hand
nach seiner Frau aus.
    Sie schlug sie weg. »Du weißt nicht,
wie das war, Peter. Womit wir zu kämpfen hatten. Du kannst dir gar nicht
vorstellen —«
    »Nein, Jill, ich kann es mir nicht
vorstellen«, sagte Peter ruhig. »Aber was hätte ich denn tun sollen? Ich war
auf dem Festland und hatte keine Ahnung, dass ein Hurrikan im Anzug war.«
    »Es gab doch Warnungen. Du hättest
zurückkommen können.«
    »Als die Warnungen zu mir
durchgedrungen waren, hätte ich gar keinen Flug mehr gekriegt.«
    »Du hättest einen kriegen können! Einen
kriegen müssen! Wenn du hier gewesen wärst, wäre vielleicht unser aller Leben
nicht in die Brüche gegangen. Du warst doch immer derjenige, der die Kontrolle —«
    Jillians betrunkene Tirade schien Celia
zu ernüchtern. Sie wandte sich Matthew zu und befahl ihm: »Tu was! Mach schon!«
    Er streckte die Hand nach Jillian aus,
aber sie stolperte davon und krachte gegen einen Kredenztisch neben der Tür.
Sie stützte die Ellbogen auf die polierte Platte, starrte ihr Gesicht im
Spiegel dahinter an und fing an zu weinen.
    »O Gott«, sagte Stephanie. »Nicht schon
wieder!«
    »Als es vorbei war, war der Mond ganz
voll.« Jillian sprach mit einer hohen Kinderstimme. »Und der Wald um uns herum
war ganz still. Und dann war alles schwarz, und der Wind

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