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Spiel mit dem Feuer

Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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Werft in Honolulu arbeitet, hat gesagt, er hat Drew unten an der
Zufahrtsstraße nach Sand Island gesehen.«
    »Was hat er da gemacht?«
    »Keine Ahnung. Der Typ hat nur gesagt,
er hat ihn gesehen.« Joey sah auf die Uhr. »Hey, muß schleunigst los. Hab der
Frau versprochen, ich hol noch ein Video für heut Abend. Komm doch mal einen
Abend bei mir rum. Sie auch, Sharon. Dann kippen wir uns ein paar hinter die
Binde und erzählen uns ein paar Fliegerstorys.« Als Chang außer Hörweite war,
sagte Tanner: »Klingt, als sei’s mit Drew noch weiter abwärts gegangen. Die
Zufahrtsstraße nach Sand Island ist bei den Kaianlagen von Honolulu — ein
Industriegebiet, auch wenn da ein paar Leute wohnen. Raue Gegend. Ganz schöner
Abstieg vom Pali House dorthin.«
    Er orderte per Handzeichen zwei weitere
Bier, und wir warteten schweigend, bis der Barmann sie brachte. Es wurde schon
langsam dämmrig, die Sonne versank hinter den Felszinnen. Trotzdem war es immer
noch warm; ein leichter Wind bewegte die Blüten an der Gitterpergola und
verbreitete ihren Duft. Diesmal erinnerte mich dieser Duft an Partys in
schummrig beleuchteten Apartments nahe der Uni von Berkeley, wo die Nacht jede
Art von Abenteuer verhieß, die einzugehen man sich traute.
    »Wissen Sie«, sagte Tanner, »das, was
Joey da über Drew erzählt hat, erinnert mich an die Frage, die Sie mir vorhin
gestellt haben — wer verhindern wollen könnte, dass dieser Film gedreht wird.
Es gibt auf Kauai eine kleine hypermilitante Splittergruppe der hawaiianischen
Eingeborenenbewegung, die hier vielleicht eine Möglichkeit sehen könnte, ihre
Sache voranzutreiben.«
    »Und worin besteht die?«
    »Ach, ich weiß nicht, was dieser
spezielle Haufen genau will. Ich kann nichts gegen Leute sagen, die mehr Rechte
für die Ureinwohner fordern; ich bin selbst in erster Linie Hawaiianer. Meine
Vorfahren sind von den Haoles regelrecht beraubt und von fast allen anderen
ethnischen Gruppen zumindest übers Ohr gehauen worden. Wie gesagt, die
Ureinwohner kommen ganz zuletzt. Das muß sich ändern.«
    »Wie?«
    »Wenn ich Ihnen das sagen könnte, war
ich jetzt gerade auf dem Weg nach Schweden, um mir meinen Nobelpreis abzuholen.
Das ist nicht so leicht zu beantworten, weil die Diskriminierung in unserer
Gesellschaft verwurzelt ist, seit die Missionare hier gelandet sind. Manche
Leute glauben, es ist durch Gesetze zu lösen, andere meinen, es ist mit Waffen
zu lösen. Es gibt da die Bewegung für die Autonomie Hawaiis — Kanaka Maoli. Ein
paar Aktivisten wollen einen Entkolonialisierungsprozess unter UNO-Aufsicht
einleiten. Andere wollen die sofortige Sezession von den Vereinigten Staaten
und die Rückgabe Hawaiis an die zwölf Prozent der Einwohner, die Hawaiianer
sind. Ich hab mal einen Führer dieser Gruppe sagen hören, wer nicht auf unsere
Art leben will, der soll eben gehen.«
    »Harte Worte.«
    »Vor allem für Leute wie Elson
Wellbright, die hier geboren sind und diese Inseln lieben. Oder für solche wie
mich, die zwar Hawaiianer sind, aber im Grund Amerikaner. Und dann sind da noch
die Spinner, so wie diese Splittergruppe, die ich meine — Leute, die die
Bewegung zum Vorwand nehmen, Unruhe zu stiften.«
    »Kennen Sie welche von denen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nur vom
Hörensagen.«
    »Und warum hat Sie das, was Joey gesagt
hat, auf diese Leute gebracht?«
    »Weil ich gehört hab, dass die die alte
Zuckermühle auf den wellbrightschen Zuckerrohrfeldern östlich von Waimea
besetzt haben, das Gebäude, wo Drew Wellbright gehaust hat.«
    Eine verfolgenswerte Spur. »Erklären
Sie mir, wie man da hinkommt.«
    »Kommt nicht in Frage. Sie gehen da
nicht hin, nicht allein. Warten Sie bis morgen. Dann flieg ich Sie hin.«
    »Nein, morgen muss ich bei den
Dreharbeiten dabei sein. Und außerdem — wenn jemand von denen auf Glenna
geschossen hat, dann heißt das, dass ihre Aktivitäten eskalieren. Ich muss das
heute Abend noch überprüfen.«
    »Kostet Sie zwei, drei Stunden, da
hinzukommen. Bis dahin ist es dunkel.«
    »Grad gut.«
    Er quittierte meine Pidgin-Wendung mit
einem Grinsen. »Sie sind der Profi; schätze mal, Sie wissen, was Sie tun.« Er
langte über die Bar nach einer Papierserviette, und ich steuerte einen
Schreiber bei, damit er eine Wegskizze machen konnte.
    »Folgen Sie der Route Fifty aus Lihue
raus. In Eleele geht’s dann nach Westen, auf den Kaumualii-Hghway. Den immer
weiter lang, über Waimea und Kehaka und das Raketentestgelände raus. Dort
draußen gehen

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