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Spiel mit dem Feuer

Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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wurde
von einer elektronischen Stimme belehrt, dass sich dieses Gerät außerhalb des
Servicebereichs befinde. Natürlich, auf diesen entlegenen Klippen; das hatte Hy
nicht bedacht. Ich legte auf und stand entmutigt und verwirrt da. Was jetzt?
    Ein Strandspaziergang, um meinen Kopf
klarzukriegen und alles zu durchdenken.
     
    Der Fußpfad zum Strand schlängelte sich
zwischen Eisen-, Papaya- und Bananenbäumen hindurch. Blühende Sträucher
drängten sich zwischen den Stämmen. Ein Haufen Äste und ein zersägter Baumstamm
am Wegrand markierten die Stelle, wo Glenna fast von dem Baum erschlagen worden
wäre. Ich ging drumherum und inspizierte das Loch, wo er gestanden hatte, fand
aber keinerlei Anzeichen dafür, dass hier jemand gegraben hatte. Aber natürlich
hatten die Gärtner, die hier am Werk gewesen waren, alle eventuellen Spuren
verwischt.
    Hinter einer Biegung führten steile,
von knorrigen Wurzeln gebildete Trittstufen auf weißen, mit Treibholz übersäten
Sand hinunter. Glanzblättrige Winden rankten sich wasserwärts. Ich ließ meine
Gummilatschen zurück und ging barfuß weiter, wandte mich an der Wasserlinie
nach Westen und platschte durch die kühlen Wellenzungen. Zu meiner Linken stieg
das Terrain steil an. Dichte Vegetation schirmte das wellbrightsche Anwesen ab.
Die Eisenbäume krallten sich mit den Wurzeln mühsam in den erosionsgeschädigten
Boden — Beinahe-Opfer des Hurrikans Iniki — , und nur die Spitzdächer des
Hauses waren sichtbar.
    Als ich weiterging, wurde der Strand
felsig, und das Korallenriff krümmte sich ihm entgegen. Jenseits des Lani House
schnitt ein Bach durch den Sand, ergoß sich klar und schnell fließend ins Meer.
Dahinter zog sich eine Lawine aus schwarzen Felsbrocken den Abhang unter dem
Windbruch herab — das uralte Lavafeld und die Überreste von Elson Wellbrights
Wald.
    Ich stieg in den Bach und zuckte
zusammen, weil er so eisig war. Ich bückte mich, schöpfte etwas Wasser mit den
Händen und kostete es. Rein und frisch, direkt von den feuchtesten Bergen der
Welt. Ich watete hindurch, und als ich drüben war, ließ mich ein Rascheln oben
im Windbruch jäh erstarren.
    Ein Hund sprang heraus, ein Husky, das
prächtige Fell nass und verdreckt. Er strahlte jene verschmitzte Zufriedenheit
aus, die Hunde an den Tag legen, wenn sie wissen, dass sie ihren Besitzer
soeben einen Besuch beim Hundefriseur gekostet haben. Ihm folgte ein brauner
Labrador, noch ein Welpe und nicht minder feucht und dreckig. Schwanzwedelnd
tollten sie auf mich zu.
    Ich hockte mich hin, gab Pfötchen und
inspizierte die Schildchen an ihren Halsbändern. Der Husky hieß Sitka, der
Labrador Belle Isle — vierbeinige Tropenbewohner, benannt nach ihren kalten
Herkunftsgegenden. Die Adresse auf den Schildchen lautete schlicht:
»Wellbright-Anwesen.«
    »Hey!«, brüllte eine Männerstimme.
    Ich richtete mich auf und sah Matthew
Wellbright mit strammem Schritt den Strand entlangkommen. Sein Gesicht war rot
und zornverzerrt, aber als er mich erkannte, entspannte er sich und drosselte
sein Tempo.
    »Sharon! Ich wusste nicht, dass Sie’s
sind. Ich dachte, jemand Fremdes könnte den Hunden was tun.«
    Falls die Hunde seine Besorgnis
spürten, ließen sie es sich nicht anmerken. Sitka bedachte ihn mit einem
gelangweilten Blick und rannte in die entgegengesetzte Richtung davon. Belle
Isle gähnte, machte zu meinen Füßen Sitz und klopfte mit dem Schwanz auf den
Sand.
    Ich sagte: »Warum sollte ihnen jemand
was tun?«
    »Na ja, nach allem, was in letzter Zeit
passiert ist... Sie haben nicht zufällig meine Mutter oder Jillian gesehen?«
    »Nein, weder noch.«
    »Verdammt! Mutter ist seit dem frühen
Morgen verschwunden, und es ist gar nicht Jills Art, einfach fortzugehen, ohne
mir Bescheid zu sagen. Stephanie und Ben sind auch weg.« Kontrollierte er das
Kommen und Gehen der Familienmitglieder immer so genau? Oder trieb ihn dieselbe
Sorge wie in Bezug auf die Hunde?
    »Na ja, sie werden sicher alle
irgendwann wieder auftauchen. Wenn ich sie sehe, schicke ich sie zu Ihnen.«
    Matthew nickte dankend, machte aber
keine Anstalten zu gehen. »Wieso sind Sie nicht bei den Dreharbeiten?«, fragte
er.
    »Ich hatte anderweitig zu tun«,
antwortete ich ausweichend. »Schon was rausgefunden?«
    »Ein paar Anhaltspunkte.«
    »Ach?«
    »Nichts, worüber ich jetzt schon reden
möchte.«
    Er runzelte die Stirn, drang aber nicht
weiter in mich. »Ich wollte gestern im Malihini House vorbeischauen, um mich zu
entschuldigen,

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