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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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weil man als Schauspieler einer gewissen Eitelkeit bedarf. Aber hinter der glatten Fassade verbarg sich bei Richard eine durch und durch gemeine Art. Er hat andere benutzt, Lieutenant, er hat vorsätzlich und genüsslich die Herzen und die Seelen anderer zerstört. Nicht die Tatsache, dass er tot ist, sondern einzig der Zeitpunkt seines Ablebens tut mir Leid.«
    »Weshalb das?«
    »Das Stück war brillant, und mir hat meine Rolle großen Spaß gemacht. Dieser Zwischenfall wird dazu führen, dass die weiteren Aufführungen verschoben, wenn nicht sogar ganz vom Spielplan genommen werden. Und das kommt mir absolut nicht zupass.«
    »Das Stück wird durch den Mord jede Menge Publicity bekommen. Das ist doch nicht schlecht.«
    Stiles strich sich mit einer Fingerspitze über das breite Kinn. »Selbstverständlich nicht.«
    »Und wenn Sie schließlich weiterspielen, haben Sie unter Garantie Abend für Abend ein bis auf den letzten Platz besetztes Haus.«
    »Das mag sein.«
    »Weshalb sein Tod dadurch, dass er derart öffentlich und dramatisch eingetreten ist, in gewisser Hinsicht für alle anderen Beteiligten an diesem Stück durchaus ein Vorteil ist.«
    »Clever«, murmelte er und fixierte sie genauer. »Wirklich gut durchdacht. Wir haben ein Stück innerhalb des Stückes, Lieutenant. Hervorragend inszeniert.«
    »Sie hatten Zugang zu dem falschen Messer. Und genügend Zeit, um es zu vertauschen.«
    »Ich schätze, ja. Was für ein Gedanke.« Er blinzelte ein paar Mal und meinte, als ihm die Bedeutung ihrer Worte gänzlich aufgegangen war: »Ich bin also verdächtig. Wie unterhaltsam! Bisher hatte ich mich nur in der Rolle des Zeugen gesehen. Aber gut. Ja, ich nehme an, ich hätte die Möglichkeit gehabt, nur leider kein richtiges Motiv.«
    »Sie haben selbst zu Protokoll gegeben, Sie hätten Richard Draco gehasst.«
    »Oh, mein lieber Lieutenant, wenn ich jeden Menschen, den ich nicht leiden kann, ermorden lassen würde, wäre die Bühne allabendlich mit Leichen übersät. Aber so sehr ich Richard auf menschlicher Ebene verabscheut habe, habe ich doch gleichzeitig sein Talent bewundert. Er war ein außergewöhnlicher Künstler, und nur deshalb war ich zu einer erneuten Zusammenarbeit mit dem Mann bereit. Die Welt hat sich eines gemeinen Schurken entledigt, aber das Erlöschen dieses Sterns ist für das Theater ein unglaublicher Verlust.«
    »Und Sie selbst sind einen Ihrer größten Konkurrenten lost.«
    Stiles zog seine Brauen in die Höhe. »Nein, das bin ich nicht. Richard und ich waren völlig verschiedene Typen. Ich kann mich nicht entsinnen, dass uns beiden je dieselbe Rolle angeboten worden wäre.«
    Eve nickte. Es wäre ein Kinderspiel, das zu überprüfen, dachte sie und sprach deshalb ein anderes Thema an. »Was haben Sie für eine Beziehung zu Areena Mansfield?«
    »Sie ist eine Freundin, der sowohl als Frau als auch als Kollegin meine Bewunderung gebührt.« Er blickte zu Boden und schüttelte den Kopf. »Diese Sache ist für sie sehr schwer. Hinter der kühlen Fassade ist sie sehr zerbrechlich. Ich hoffe, das lassen Sie, wenn Sie mit ihr sprechen, nicht völlig außer Acht.«
    Als er wieder aufsah, blitzte in seinen Augen eine Spur von Zorn. »Jemand hat sie auf grauenhafte Art benutzt. Eins kann ich Ihnen versichern, Lieutenant. Wenn ich beschlossen hätte, Richard Draco zu ermorden, hätte ich ganz sicher nicht eine Freundin darin involviert. Gestern Abend hat es auf der Bühne zwei Opfer gegeben, und der Gedanke an Areena bricht mir regelrecht das Herz.«
    »Er ist wirklich raffiniert«, murmelte Eve, als sie mit dem Fahrstuhl zurück nach unten fuhren. »Aalglatt, clever und durch und durch von sich überzeugt. Von all den Schauspielern, die gestern Abend auf der Bühne standen, hat er die meiste Erfahrung. Er kennt sich hervorragend mit der Welt des Theaters aus.«
    »Wenn er wirklich mit der Mansfield befreundet ist, hätte er dann dafür gesorgt, dass sie es ist, die Draco umbringt? Hätte er das falsche Messer in ihrer Garderobe versteckt?«
    »Weshalb nicht?« Eve marschierte aus dem Haus und bedachte den Türsteher mit einem herablassenden Blick. »Das ist doch alles bloß Theater und die belastenden Indizien gegen Mansfield wirken derart konstruiert, dass …«, sie schob sich auf ihren Sitz, trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad und runzelte die Stirn, »… wer auch immer das Messer in den Rosenstrauß gesteckt hat, uns wahrscheinlich wissen lassen wollte, dass er es absichtlich dort

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