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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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als urplötzlich unzählige Glöckchen klirrten und der Kasten grelle Lichtblitze in ihre Richtung schoss. »Was zum Teufel ist das für ein Ding?«
    »Eine echte Antiquität - und in hervorragendem Zustand. Kam - Mist - heute erst herein.« Er stieß leicht mit der Hüfte gegen das Gerät. »Das ist ein Flipperautomat, Ende zwanzigstes Jahrhundert.«
    »Räuber und Gendarm?«
    »Wie hätte ich da widerstehen sollen?« Der Kasten befahl drohend: »Rühr dich nicht vom Fleck!« Roarke aber schoss seine letzte Kugel über eine steile Rampe ab, ließ sie gegen drei diamantförmige Hindernisse krachen und versenkte sie in ein Loch.
    »Extraball.« Er trat einen Schritt zurück und ließ die Schultern kreisen. »Aber der kann warten.« Als er sich jedoch zu ihr hinunterneigte, um sie liebevoll zu küssen, schob sie ihn entschieden von sich fort.
    »Einen Moment, Kumpel. Wie kommst du dazu, einfach bei Feeney anzurufen?«
    »Ich habe lediglich den Ordnungshütern unserer Stadt meine Hilfe angeboten«, erklärte er in leichtem Ton. »Ich habe meine Bürgerpflicht erfüllt. Lass mich mal probieren.« Damit zog er sie an seine Brust, nagte kurz an ihrer Unterlippe und bat sie amüsiert: »Los, spiel eine Runde mit.«
    »Ich bin der Boss.«
    »Das bist du auf jeden Fall.«
    »Ich meine, bei den Ermittlungen, du Schlaukopf.«
    »Auch dort. Und in deiner Funktion als Ermittlungsleiterin hättest du die Unterlagen des Theaters angefordert und Feeney zur Auswertung gegeben. Diese Arbeit habe ich für dich erledigt. Dein Haar ist etwas feucht«, meinte er und schnupperte an ihrem Kopf.
    »Schneeregen.« Sie hätte gern mit ihm gestritten, doch das wäre völlig sinnlos, denn er hatte schlicht Recht. »Warum hast du so genaue Informationen über alle, die an der Produktion des Globe beteiligt sind?«
    »Weil alle, die an dieser Produktion beteiligt sind, auf meiner Gehaltsliste stehen.« Er trat einen Schritt zurück und griff nach der Bierflasche, die neben dem Flipperautomaten stand. »Hast du einen schlechten Tag gehabt?«
    »Überwiegend, ja.« Als er ihr die Flasche hinhielt, wollte sie den Kopf schütteln, zuckte dann aber mit den Schultern und setzte sie sich an den Mund. »Ich brauche etwas Zeit, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen«, meinte sie.
    »Ich auch. Und ich weiß genau, wie das am besten geht. Nämlich mit einer Runde Strip-Flipper.«
    Sie schnaubte verächtlich. »So ein Blödsinn.«
    »Tja, wenn du Angst hast zu verlieren, gebe ich dir einen kleinen Vorsprung«, erwiderte er lächelnd, denn er kannte sie nur zu genau.
    »Ich habe keine Angst zu verlieren.« Sie drückte ihm die Flasche wieder in die Hand, kämpfte kurz mit sich, verlor. »Wie viel Vorsprung kriege ich?«
    Grinsend zog er seine Schuhe aus. »Das und fünfhundert Punkte pro Ball - das erscheint mir fair, denn schließlich bist du eine Anfängerin bei diesem Spiel.«
    Sie betrachtete nachdenklich das Gerät. »Und du hast das Ding tatsächlich heute erst bekommen?«
    »Vor ein paar Stunden, ja.«
    »Du fängst an.«
    »Mit Freude.«
    Und es war eine Freude zu verfolgen, wie sie kämpfte, fluchte und sich ganz in diese Situation verlor. Innerhalb von zwanzig Minuten hatte sie ihre Stiefel, ihre Strümpfe, ihr Waffenhalfter abgelegt und verlöre sicher gleich ihr Hemd.
    »Verdammt! Das Ding ist manipuliert.« Ungeduldig warf sie sich gegen die Maschine und stieß, als sich die Hebel nicht mehr bewegen ließen, ein erbostes Zischen aus. »Gesperrt? Warum ist das blöde Ding plötzlich gesperrt?«
    »Vielleicht bist du etwas zu aggressiv. Weshalb helfe ich dir nicht ein bisschen?«, bot er an und griff nach dem ersten Knopf ihres Hemds.
    Sie schlug ihm auf die Finger. »Das kann ich auch alleine. Du mogelst.« Während sie ihr Hemd auszog, funkelte sie ihn stirnrunzelnd an. Inzwischen trug sie nur noch ein ärmelloses Unterhemd und ihre abgewetzte Jeans. »Ich weiß nicht wie, aber es ist sicher, dass du mogelst.«
    »Nein.«
    Lachend zog er sie vor sich. »Wie gesagt, ich werde dir ein bisschen helfen. Jetzt.« Er legte seine Hände über ihre Finger, die schon wieder auf die Knöpfe drückten, und erklärte: »Du musst lernen, feinfühlig mit diesem Kasten umzugehen, statt ihn die ganze Zeit zu attackieren. Es geht darum, dass man die Kugeln so lange wie möglich in Bewegung hält.«
    »Das ist mir durchaus klar. Die Kugeln sollen möglichst alles umhauen.«
    Klugerweise schluckte er das leise Lachen, das in seiner Kehle aufstieg, runter. »Mehr

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