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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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unzufrieden und gereizt.
    Tatsache war, sie sollte nicht nach Hause fahren. Es gab noch jede Menge Arbeit. Doch sie hatte Peabody zu deren unverhohlener Freude ebenfalls bis morgen heimgeschickt.
    Sie würde eine Stunde Pause machen, allerhöchstens zwei. Würde in ihrem Zimmer auf und ab gehen und mit ihren Gedanken spielen, bis eine gewisse Ordnung in ihre Überlegungen kam. Sie schlängelte sich im Zickzack durch den wieder einmal stockenden Verkehr und versuchte nicht darauf zu achten, dass direkt über ihrem Kopf aus einem Werbeluftschiff heraus eine grelle Stimme die neue Bloomingdale'sche Frühjahrsmode pries.
    Schließlich wurde sie an einer Ampel aufgehalten und in die stinkenden Rauchschwaden eines in Flammen stehenden und von seinem unglücklichen Betreiber dick mit Schaum besprühten Schwebegrills gehüllt. Da das Feuer jedoch offensichtlich bereits am Erlöschen war, rief sie, statt auszusteigen und dem armen Mann zu helfen, über ihr Auto-Link bei Feeney an.
    »Habt ihr schon irgendwelche Fortschritte erzielt?«
    »Ein paar. Inzwischen sind sowohl die Schauspieler als auch die Angestellten des Theaters überprüft.«
    Eves Stimme wurde etwas ruhiger. »Alle?«
    »Ja.« Feeney rieb sich müde das Kinn. »Obwohl nicht mir das Lob dafür gebührt. Wie gesagt, haben wir auch ohne deinen neuen Fall schon alle Hände voll zu tun. Deshalb waren wir ziemlich dankbar, als uns Roarke die gewünschten Informationen übermittelt hat.«
    Sofort kehrte die schlechte Laune zurück. »Roarke?«
    »Er hat sich heute am frühen Nachmittag bei mir gemeldet, weil er bereits annahm, dass ich die Hintergrundinformationen zu den Leuten liefern soll. Er hatte bereits sämtliche Infos zur Hand und mir dadurch eine Menge Arbeit erspart.«
    »Ist er nicht ein wirklich hilfsbereiter Mensch?«, murmelte Eve giftig.
    »Ich habe die Dateien an deinen Computer zu Hause geschickt.«
    »Super, klasse.«
    Immer noch rieb Feeney sich das Kinn, und Eve kam langsam der Verdacht, dass er hinter dieser Geste ein Grinsen vor ihr verbarg. »Ich habe McNab auf die Suche nach bestimmten Mustern und auf die Wahrscheinlichkeitsberechnungen angesetzt. Es ist eine ziemlich lange Liste, weshalb es sicher eine Zeit lang dauern wird. Aber ich denke, dass wir dir morgen sagen können, wer als Täter auszuschließen ist und welche Personen unserer Meinung nach am verdächtigsten sind. Und wie kommst du voran?«
    »Langsam.« Sie schob sich zentimeterweise über die breite Kreuzung, entdeckte eine Lücke, trat aufs Gas und verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln, da das einsetzende wilde Hupkonzert die erlaubte Lärmobergrenze eindeutig überstieg. »Immerhin ist es uns gelungen, rauszufinden, woher die Mordwaffe stammt. Ein ganz normales Küchenmesser. Es kam aus der Küche des Theaters.«
    »Hat dort jeder freien Zugang?«
    »Die Öffentlichkeit nicht, aber sämtliche Schauspieler und Angestellten gelangen problemlos rein. Ich habe von einem Beamten die Überwachungsdisketten holen lassen. Wir werden sehen, ob darauf etwas zu entdecken ist. Hör zu, ich werde selbst ein paar Wahrscheinlichkeitsberechnungen durchführen und dann gucken, ob die Ergebnisse zu den von euch erzielten Resultaten passen. Dr. Mira erstellt mir bis morgen ein Profil. Lass uns gucken, ob man die Zahl der Verdächtigen dann nicht noch weiter reduzieren kann. Wie weit ist McNab bisher?«
    »Er hat eine Menge geschafft, bevor er von mir für den Rest des Tages freibekommen hat.«
    »Du hast ihn einfach gehen lassen?«
    »Er hatte eine Verabredung«, erklärte Feeney und sah Eve endlich offen grinsend an.
    Sie schnaubte. »Halt die Klappe, Feeney«, wies sie den Kollegen rüde an und brach die Übertragung ab.
    Sie haderte ein wenig mit sich selbst, weil sie sich danach gewöhnlich besser fühlte, und schoss endlich durch die Tore des wunderbaren Anwesens, das inzwischen ihr Zuhause war. Selbst bei fürchterlichem Wetter war es einfach umwerfend. Oder vielleicht hob sich die Pracht des Gebäudes vom Grau des Himmels besonders deutlich ab.
    Die ausgedehnten Rasenflächen wirkten infolge des Winters etwas verblichen, den kahlen Bäumen allerdings verlieh die Nässe einen seidig weichen Glanz. Es hatte Atmosphäre , würde Roarke wahrscheinlich sagen. Stets ging es ihm um die Schaffung von Atmosphäre, was dem herrlichen aus Stein und Glas errichteten Haus mit seinen Türmchen und Zinnen, seinen Terrassen und Balkonen, dem seine eigenen Entwürfe zugrunde lagen, deutlich anzusehen

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