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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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das nicht genau das, was ein Schauspieler sich wünscht? Dass er oder sein Werk niemals in Vergessenheit gerät?«
    »Ich weiß nicht. Ich verstehe nicht, wie Menschen ticken, die ihr Leben damit zubringen, Rollen anderer zu spielen.«
    »Die Kunst besteht darin, die Zuschauer tatsächlich glauben zu machen, dass man ein anderer ist. Für diejenigen, die ihre Sache gut machen, die ihr ihr Leben widmen, ist das Theater mehr als eine bloße Arbeit. Und an dem Abend, an dem Draco ermordet wurde, standen sämtliche an dem Stück Beteiligten in einem gleißenderen Licht als sonst.«
    »Sie sprechen von den Leuten, die an der Aufführung beteiligt waren. Und was ist mit den Zuschauern?«
    »Nach allem, was ich bisher weiß, kann ich natürlich nicht hundertprozentig ausschließen, dass jemand aus dem Publikum der Täter oder die Täterin ist, aber für wahrscheinlich halte ich es nicht.« Dr. Mira stellte ihre Tasse hin und ergriff Eves Hand. »Sie machen sich Sorgen um Nadine.«
    Eve öffnete den Mund, klappte ihn dann aber wortlos wieder zu.
    »Nadine ist meine Patientin und mir gegenüber völlig offen. Ich weiß über ihre Beziehung zu dem Opfer Bescheid und bin notfalls bereit, in meiner Eigenschaft als Psychologin eidesstattlich zu versichern, dass sie zur Planung und Durchführung eines Gewaltverbrechens nicht in der Lage ist. Wenn sie Draco hätte bestrafen wollen, hätte sie einen Weg gefunden, um das über die Medien zu tun. Damit hätte sie nicht das mindeste Problem.«
    »Okay, gut.«
    »Ich habe mit ihr gesprochen«, fuhr die Ärztin fort. »Ich weiß, dass Sie sie heute offiziell verhören.«
    »Sobald mein Gespräch mit Ihnen beendet ist. Nur ich, Nadine und ihr Anwalt. Ich möchte, dass es offiziell ist, dass sie mit den Informationen von sich aus zu mir gekommen ist. Dann lege ich ihre Aussage ein paar Tage auf Eis, damit sie ein bisschen zur Ruhe kommen kann.«
    »Das wird ihr sicher helfen.« Doch Dr. Mira konnte deutlich sehen, dass das noch nicht alles war. »Und was bedrückt Sie sonst noch?«
    »Inoffiziell?«
    »Natürlich.«
    Eve nippte an dem Tee und erzählte Mira von der Videodiskette, die ihr in Dracos Penthousewohnung in die Hand gefallen war.
    »Davon weiß sie nichts«, erklärte die Psychologin prompt. »Andernfalls hätte sie mir davon erzählt. Es hätte sie wütend gemacht. Wäre ihr peinlich gewesen. Er hat die Aufnahme bestimmt ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung gemacht.«
    »Dann wäre die nächste Frage: Was, wenn er ihr den Film gezeigt hat, als sie am Tag seiner Ermordung bei ihm gewesen ist?«
    »Dann hätte die Putzkolonne des Hotels erhebliche Sachschäden in der Suite gemeldet, und Draco hätte vor der Aufführung ein Krankenhaus aufsuchen müssen.« Dr. Mira lehnte sich zurück. »Schön, dass Sie jetzt wieder lächeln. Es tut mir Leid, dass Sie ihretwegen in Sorge gewesen sind.«
    »Sie war total erledigt, als sie sich mit mir getroffen hat. Wirklich völlig fertig.« Eve stand auf, trat vor den Stimmungsmonitor und schaute auf die Wellen. »Ich muss ständig Rücksicht auf alle möglichen Leute nehmen. Das lenkt mich von meiner Arbeit ab.«
    »Würden Sie lieber wieder das Leben führen, das sie vor ein, zwei Jahren hatten, Eve?«
    »Teilweise war es damals leichter. Ich bin morgens aufgestanden, habe meinen Job gemacht, und ein paar Mal in der Woche war ich abends noch mit Mavis unterwegs. Das war's.«
    Sie atmete schwer aus. »Aber trotzdem finde ich es schöner, wie mein Leben heute ist, und vor allem kann kein Mensch die Zeit zurückdrehen. Also … wenden wir uns wieder Draco zu. Er hat Frauen sexuell ausgenutzt«, fuhr sie reglos fort.
    »Ja, ich habe Ihren neuen Bericht gelesen, bevor Sie eben kamen. Ich stimme Ihnen zu, dass Sex für ihn so etwas wie eine Waffe gewesen ist. Doch ging es ihm dabei nicht in erster Linie um den Sex als solchen, sondern um die Kontrolle, darum, dass er Frauen beherrschen konnte mit seinem guten Aussehen, seinem Stil, seinem Talent und seinem Charme. Frauen waren für ihn nichts anderes als Spielzeug, mit dem er anderen Männern seine Überlegenheit bewiesen hat. Er war geradezu besessen von dem Wunsch, im Mittelpunkt zu stehen.«
    »Und die Drogen? Ein Typ verabreicht einer Frau doch wohl nur dann so etwas wie Wild Rabbit, wenn er denkt, dass er anders keine Chance bei ihr hat. Es nimmt ihr die Möglichkeit der freien Wahl.«
    »Stimmt, aber in seinem Fall würde ich sagen, dass das Zeug nur eine weitere Requisite für ihn war. Nichts

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