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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ereignen sich immer dreifach«, stellte Eliza mit voll tönender Stimme inbrünstig fest.
    »Oh, danke, meine Liebe. Das zu hören hat mir gerade noch gefehlt.« Damit hob Carly abermals ihr Glas und leerte es in einem Zug.
    »Seltsam. Diese Leute sind einfach seltsam.« Eve ließ den Wagen an und fuhr zurück aufs Revier. »Einer ihrer Kollegen wird vor ihren Augen abgestochen, und sie sagen, ohne mit der Wimper zu zucken - meine Güte, sieh dir das mal an. Dann wird ein Techniker erhängt, und sie drehen durch.«
    Über das Autolink rief sie bei Feeney an.
    »In den letzten achtundvierzig Stunden hat er keine Gespräche von zu Hause aus geführt«, meldete der Kollege. »Er hat niemanden angerufen, der auf deiner Liste steht. Zweimal in der Woche hat er bei einer Buchmacherin Baseball-Wetten abgeschlossen, aber nur so kleine Beträge, dass es stets legal gewesen ist.«
    »Erzähl mir etwas Interessantes, sonst schlafe ich gleich ein.«
    »Er hat ein Erster-Klasse-Ticket nach Tahiti reserviert, aber nicht endgültig gebucht. Einfach, für Dienstag nächster Woche. Außerdem hat er eine VIP-Suite im dortigen Island Pleasure Resort reserviert - und zwar für einen ganzen Monat - und sich nach Häusern umgesehen. Irgendwas direkt am Meer für über zwei Millionen. Gespart hatte der Typ eventuell ein Viertel des Betrages. Das Ticket und die Suite hätten bereits den größten Teil davon verschlungen.«
    »Dann hat er also einen warmen Geldregen erwartet.«
    »Oder er war ein Träumer. Obwohl nichts anderes auf dem Gerät zu finden war, das darauf hinweist, dass er sich schon früher, sagen wir hobbymäßig, nach irgendwelchen Häusern an hübschen Orten umgesehen hat.«
    »Die Erpressung eines Mörders ist manchmal ein durchaus einträgliches Geschäft.«
    »Oder aber tödlich«, schränkte Feeney ein.
    »Ja. Ich fahre noch im Leichenschauhaus vorbei und gehe Morse ein bisschen auf die Nerven.«
    »Das kann niemand so gut wie du«, antwortete Feeney, und sie hängte schnaubend ein.

9
    » A h, Lieutenant Dallas.« Chefpathologe Morse sah Eve mit blitzenden Augen durch seine Mikrobrille an. Die linke seiner beiden, zu langen schmalen Dreiecken gezupften Brauen wurde von einem kleinen, glitzernden Silberring verziert.
    Er schnipste mit den Fingern, streckte seine versiegelte Hand mit der Handfläche nach oben aus, und ein schlecht gelaunter Assistent warf einen Zwanzig-Dollar-Chip hinein.
    »Dallas, auf Sie ist stets Verlass. Sehen Sie, Rochinsky, man sollte niemals wetten, wenn man keine Chance hat.«
    Der Chip verschwand in einer der Taschen seines kuhfladengrünen Schutzanzugs.
    »Worum ging es bei Ihrer Wette«, fragte Eve.
    »Oh, um nichts Besonderes. Darum, dass Sie noch vor fünf hier in unseren herrlichen Hallen auftauchen würden.«
    »Es ist wirklich schön, derart berechenbar zu sein.« Sie spähte auf die gemischtrassige Frau mittleren Alters, die - bereits aufgeschnitten - zurzeit auf dem Tisch lag.
    »Das ist nicht mein toter Inspizient.«
    »Gut beobachtet. Darf ich Ihnen Allyanne Preen vorstellen? Sie gehört Detective Harrison und ruhte mehrere Schubfächer vor dem Typen, der von Ihnen eingeliefert worden ist. Lizensierte Gesellschafterin. Hat auf der Straße angeschafft. Sie lag ausgestreckt in einem verlassenen neunundvierziger Lexus Coupé auf einem Dauerparkplatz beim Flughafen La Guardia, von uns auch freies Leichenschauhaus genannt.«
    »Ärger mit einem Freier?«
    »Es gibt keine äußeren Anzeichen von Gewaltanwendung, und sie hat anscheinend auch kurz vor ihrem Tod keinen Sexualverkehr gehabt.« Er zog ihre Leber aus der Bauchöffnung, wog sie und gab das Gewicht in den Computer ein.
    »Sie hat eine leicht bläulich verfärbte Haut.« Eve beugte sich über ihre Hände. »Am auffälligsten ist es unter ihren Nägeln. Sieht nach einer Überdosis aus. Wahrscheinlich Exotica oder Jumper.«
    »Sehr gut. Falls Sie jemals zu uns überwechseln wollen, geben Sie Bescheid. Ich verspreche Ihnen, wir haben hier echt jede Menge Spaß.«
    »Ja, es ist allgemein bekannt, dass ihr ziemlich feierfreudig seid.«
    »Die Berichte von der Feier zum Saint Patrick's Day im Kühlhaus waren durchaus … zutreffend.« Er sah sie mit funkelnden Augen an.
    »Tut mir wirklich Leid, dass ich nicht kommen konnte. Also, wo ist mein Inspizient? Ich brauche den toxikologischen Bericht.«
    »Mmm-hmm.« Morse stocherte in einer Niere von Allyanne herum und zog sie im Takt der Rockmusik, die aus den Lautsprechern des Raumes drang,

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