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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Mann und hat meiner Meinung nach Richard ebenso wenig beachtet wie uns andere Schauspieler. Wir waren für ihn Teil der Kulisse. Erhängen dauert ziemlich lange, oder? Anders als bei Richard.«
    »Ja, es dauert lange.«
    »Ich mag es nicht, wenn ein Mensch leidet.«
    Dies war die erste normale menschliche Feststellung, die die Frau bisher getroffen hatte, dachte Eve. »Ich bezweifle, dass derjenige, der ihm dabei geholfen hat, auch nur einen Gedanken darauf verschwendet hat. Haben Sie Angst, Ms Landsdowne, dass es, wie Ms Rothchild befürchtet, noch einen dritten Toten geben wird?«
    Carly wollte eine flapsige Bemerkung machen, musterte Eve und überlegte es sich anders. »Ja, ja, die habe ich tatsächlich. Wie fast alle Leute vom Theater bin auch ich ein abergläubischer Mensch. Ich nenne Shakespeares schottisches Drama nie bei seinem Namen, ich pfeife nicht in der Garderobe und wünsche nie einem Kollegen oder einer Kollegin Glück. Aber mein Aberglaube wird mich nicht daran hindern, erneut auf die Bühne zu treten, sobald sie freigegeben ist. Ich werde nicht zulassen, dass dieser Vorfall Einfluss auf mein Leben hat. Ich wollte, seit ich denken kann, Schauspielerin werden. Und zwar nicht irgendeine kleine Nummer«, fügte sie lächelnd hinzu, »sondern ein großer Star. Ich bin auf dem Weg dorthin und lasse mich von diesem Ziel nicht abbringen, egal, was geschieht.«
    »Die Publicity, die Dracos Ermordung Ihnen allen beschert, bringt Sie auf diesem Weg gewiss ein gutes Stück voran.«
    »Das ist richtig. Und falls Sie denken, ich würde diese Chance nicht nutzen, dann haben Sie sich getäuscht.«
    »Diesen Gedanken hege ich nicht.« Eve sah sich in dem kostbar eingerichteten Zimmer um, aus dem man noch dazu eine grandiose Aussicht auf einen der beliebtesten Plätze der Stadt genoss. »Für jemanden, der sein Lebensziel noch nicht erreicht hat, leben Sie sehr gut.«
    »Ich lebe gerne gut.« Carly zuckte mit den Schultern. »Ich habe das Glück, dass meine Eltern großzügig und sehr wohlhabend sind. Ich bin Nutznießerin eines für mich eingerichteten Treuhandfonds, aus dem ich mich gerne bediene. Wie gesagt, ich mag es nicht, wenn jemand leidet, und leide selber auch nicht gern. Ich bin nicht der Typ der Hunger leidenden Künstlerin. Was nicht heißt, dass ich nicht hart arbeite und alles dafür tue, eine gute Schauspielerin zu sein. Nur lebe ich halt gern mit einem gewissen Komfort.«
    »Hat Richard Draco Sie hier in dieser Wohnung besucht?«
    »Ein- oder zweimal. Er war lieber bei sich. Rückblickend betrachtet schätze ich, lud er die Frauen lieber ein, weil er bei sich alles unter Kontrolle zu haben schien.«
    »Wussten Sie, dass er Sie, als Sie mit ihm geschlafen haben, aufgenommen hat?«
    Eve erkannte das blanke Entsetzen im Blick der jungen Frau und sah, wie ihr alle Farbe aus den Wangen wich. »Das ist eine Lüge.«
    »Draco hatte ein Aufnahmegerät in seinem Schlafzimmer installiert. Er hatte eine ganze Sammlung privat aufgenommener Disketten, auf denen er mit diversen Partnerinnen zu sehen ist. Es gibt auch eine von Ihnen, aus dem Monat Februar. Darauf ist eine spezielle Vorrichtung aus schwarzem Leder und …«
    Carly sprang zitternd von der Couch. »Hören Sie auf. Das macht Ihnen Spaß, oder?«
    »Nein, nein, das macht es nicht. Sie haben also nichts von dieser Aufnahme gewusst.«
    »Nein, ich habe nichts davon gewusst«, fauchte Carly zurück. »Vielleicht wäre ich sogar damit einverstanden gewesen, hätte es aufregend gefunden, nur hat er mich nie danach gefragt. Und ich finde es grauenhaft zu wissen, dass er ohne meine Zustimmung so etwas getan hat und dass sich jetzt eine Horde feixender Polizisten an dem Film aufgeilen kann.«
    »Ich bin die Einzige, die den Film bisher gesehen hat, und ich kann Ihnen versichern, ich habe mich bestimmt nicht daran aufgegeilt. Sie waren nicht die Einzige, Ms Landsdowne, die er ohne ihre Zustimmung aufgenommen hat.«
    »Sie müssen verzeihen, aber das ist mir scheißegal.« Sie presste die Finger an die Augen, rang mühsam um Beherrschung und fragte tonlos: »Also gut, was muss ich tun, um den Film zu bekommen?«
    »Er ist ein Beweismittel, und ich habe ihn versiegelt. Er wird nur dann ins Spiel gebracht, wenn es nicht anders geht. Wenn der Fall gelöst und Ihre Unschuld bewiesen ist, werde ich dafür sorgen, dass Sie die Diskette kriegen.«
    »Ich schätze, mehr kann ich nicht verlangen.« Sie atmete schwer durch. »Danke.«
    »Ms Landsdowne, haben Sie in der

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