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Spiel mit dem Tod (German Edition)

Spiel mit dem Tod (German Edition)

Titel: Spiel mit dem Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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du doch nicht im Ernst, oder?»
    «Nein, nicht wirklich. Hoffentlich bekommen die Angehörigen das Video nie zu Gesicht. Mit anzusehen, wie Hans Rost seinen Selbstmord ankündigt, den er dann auch durchzieht, ist schrecklich. Somit fällt deine Mordtheorie definitiv in sich zusammen.»
    «Mit kleinen Einschränkungen.»
    «Die wären?»
    «Zwar wissen wir jetzt, was Hans Rost jeweils am Donnerstagabend gemacht hat. Aber woher hat er die zwei Millionen Franken? Und dann wäre da noch der Zeitpunkt.»
    «Welcher Zeitpunkt?»
    «Er spricht davon, wann er sich umbringen wird. Am 25. Mai 2007. Doch wann ist er vom Dach gesprungen?»
    «Am 16. Mai!»
    «So ist es. Und das passt überhaupt nicht in das bisherige Verhaltensmuster von Hans Rost.»

15. Kapitel
    Manchmal verfluchte Ferrari die Mechanismen im Kriminalkommissariat. Er bat Nadine, die DVD in der Technik untersuchen zu lassen. Wie er seine Kollegen kannte, würde es eine Ewigkeit dauern, bis die ersten Ergebnisse vorlagen. Natürlich unter Vorbehalt. Denn dieses und jenes musste noch geprüft, eine Sitzung nach der anderen abgehalten werden, um ja sicher zu sein, dass nichts übersehen worden war. Eigentlich löblich, nur sehr zeitintensiv und am Ende doch ohne Gewähr. Wie beim Lotto. Ferrari brachte kurz vor Feierabend Nadine eine Akte, die sie ihm zur Unterzeichnung hingelegt hatte.
    «Was machst du denn hier, Noldi?», fragte der Kommissär verwundert.
    «Ciao, Francesco. Ich habe mir die DVD angeschaut und Nadine kurz einen Zwischenbericht gemacht. Die definitiven Resultate erhältst du morgen. Aber ich glaube nicht, dass die vom jetzigen Wissensstand abweichen werden.»
    Noldi verabschiedete sich und schlurfte davon. Die Zeiten ändern sich, dachte Ferrari. Nicht aber die Männer. Der Gockel hat wahrscheinlich alles stehen und liegen lassen, nur um Nadine zu imponieren.
    «Auf der DVD ist nichts anderes drauf als das, was wir gesehen haben.»
    «Hat Noldi gesagt.»
    «Ja, ganz richtig, hat Noldi gesagt. Schon eher mein Typ. Zuvorkommend und nett. Der Junge hat Manieren.»
    «Und schnell ist er. Eine richtige Rakete», spottete Ferrari.
    Nadine lachte herzhaft.
    «Ich habe ihm gesagt, dass es eilt.»
    «Ein Gockel. Einer unter vielen hier im Haus.»
    «Du solltest dich nicht beklagen. Du profitierst davon.»
    Ferrari nickte.
    «In der Tat. Also nichts Neues.»
    «Nein.»
    «Fingerabdrücke?»
    «Die von Hans Rost. Und drei weitere. Die von dir, der Grieder und meine mit grösster Wahrscheinlichkeit. Sonst keine. Dasselbe gilt für den Kartonschuber. Noldi meint, dass die Aufzeichnung in einem grösseren Raum aufgenommen wurde. In einem, in dem nicht viel drin steht. Die Stimme hallt zurück. Oder so ähnlich.»
    «Sonstige Geräusche, die wir überhört haben könnten?»
    «Nichts, nicht mal Vögel. Noldi meint, dass die Aufnahme abends oder in der Nacht gemacht worden ist.»
    «Am Donnerstagabend, wie wir ja wissen.»
    «Der Mann, der nur am Donnerstag kann.»
    «Konnte, Nadine, konnte! Was meint denn der liebe Noldi noch?»
    «Dass es nur ein Zwischenbericht sei. Mir zuliebe hat sich der Gute auf Spekulationen eingelassen. Und dass ich mit ihm Essen gehen soll.»
    «Wie überraschend.»
    Ferrari grinste und ging in sein Büro zurück. Noch ein Anruf, der keinen Aufschub duldete, dann war Feierabend. Er bat Denise Grieder, falls eine weitere DVD eintreffen würde, die Verpackung nicht zu berühren, sondern abzuwarten, bis die Spurensicherung Schuber und DVD nach Fingerabdrücken untersucht hatte.
    «Mach ich doch gern, Francesco-Liebling! Sind Sie schon weitergekommen?»
    «Nein. Und ich bin nicht Ihr Francesco-Liebling!»
    «Aber, aber, Francesco. Andere Männer würden sich darum reissen, so von mir genannt zu werden.»
    «Ich nicht. Und ich bin auch kein anderer. Ich bin ich! Drücke ich mich klar und deutlich aus?»
    Ferrari holte tief Luft. Nur nicht aufregen. Auf zehn zählen und dabei langsam ausatmen. Ein und aus. Schön regelmässig.
    «Ein philosophischer Ausspruch. Also dann, bis demnächst. Ciao Francesco-Schätzchen!»
    Ferrari kochte vor Wut. Das autogene Training schien nicht zu fruchten. Ich bin dieser raffinierten Person nicht gewachsen und, was noch tausend Mal schlimmer ist, momentan auf sie angewiesen. Ich muss, ob ich will oder nicht, mit ihr kooperieren, zumal die Annahme nahe liegt, dass weitere DVDs auftauchen werden.
    In diesem Moment klopfte Staatsanwalt Borer an Ferraris Bürotür und lief ins offene Messer.
    «Na, schon

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