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Spiel mit dem Tod (German Edition)

Spiel mit dem Tod (German Edition)

Titel: Spiel mit dem Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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Knüller.»
    «Versprochen habe ich aber nichts.»
    «Es reicht mir, wenn Sie mir einige Tage Vorsprung geben.»
    «Die haben Sie bereits über die Aufnahmen des Todessturzes und die DVDs.»
    «Auch wieder wahr. Anselm hatte da übrigens eine tolle Idee.»
    «Und die wäre?», fragte der Kommissär misstrauisch.
    «Wir fänden es irrsinnig, wenn Sie die Dokumentarsendung mit Ihrem Kommentar begleiten würden. Gegen eine Gage, versteht sich.»
    «Das ist doch nicht Ihr Ernst, Denise?»
    «O doch, Francesco!»
    «Das schminken Sie sich sofort ab. Erstens will ich nicht und zweitens bin ich meinen Job los, wenn mich der Staatsanwalt im Fernsehen hört.»
    «Schade, die Idee ist aber absolut spitze, das müssen Sie zugeben.»
    Ferrari hatte es auf einmal eilig. Anselm Stalder kannte sich also im Zollgebäude ausgezeichnet aus. Sehr interessant. Weshalb hatte er das dem Kommissär verschwiegen? Und Hansruedi Pfirter und Heinz Werner mussten die Darlehen sofort zurückzahlen. Deshalb setzte der Wirt auch alle Hebel in Bewegung, um an eine halbe Million ranzukommen. Das Puzzle nahm langsam Form an. Einer dieser drei hatte Hans Rost in den Tod getrieben. So viel war klar. Nur wer? Und auf welche raffinierte Weise? Eine unglaubliche Geschichte. Sozusagen der perfekte Mord! Oder mache ich mich ganz einfach zum perfekten Narren? Ferrari liess das eben geführte Gespräch nochmals Revue passieren.
    «He! Willst du den Weltrekord im Dauerlauf brechen, Francesco?»
    «Es war Mord, Nadine! Auf irgendeine perfide Art und Weise wurde Rost in den Tod getrieben. Hast du die DVD?»
    «Sicher!»
    Sie klatschte auf ihre Handtasche.
    «Noldi wird sie sofort untersuchen.»
    «Bestens. Fährst du mich bitte nach Hause. Ich fühle mich echt nicht gut. Mist. Dabei haben wir noch so viel zu tun.»

21. Kapitel
    Nachdem er dreizehn Stunden durchgeschlafen hatte, fühlte er sich bedeutend besser. Wie die Erkältung zurückgekommen war, war sie wieder verschwunden. Im richtigen Augenblick erwischt, bevor sie ganz ausbrechen konnte. Einzig ein unangenehmes Kratzen im Hals, das sich vor allem beim Schlucken bemerkbar machte, zeugte noch davon, wie mies sich Ferrari gestern gefühlt hatte. Und die Gewissheit, dass seine Mitmenschen egoistisch und ohne Mitgefühl durch die Gegend spazierten. Ausser Denise Grieder, obwohl selbst da kamen ihm Zweifel, jetzt wo seine grauen Zellen wieder normal funktionierten. Die ganze Welt lachte hinterrücks über ihn und hielt ihn für einen Simulanten.
    Mittelprächtig gelaunt suchte Ferrari mit Nadine die Abteilung Neue Medien auf, die sich rund um die Uhr mit Internet, Computern, Videos und allerlei sonstigem technischen Krimskrams auseinandersetzte. Vor zwei Wochen hatten die Kollegen einen illegalen Kopier-Ring in Basel ausgehoben und Unmengen von CDs sowie Videos beschlagnahmt. Im Keller der Abteilung stapelten sich die Kisten. Und einige Videos mit Trickfilmen lagen auch bei Ferrari zu Hause. Der zuständige Leiter hatte ihn wiederholt aufgefordert, sich für Nikki doch zwei, drei Videos unter den Nagel zu reissen. Er hatte nicht widerstehen können und die günstige Gelegenheit ergriffen. In jedem von uns steckt kriminelle Energie, sinnierte er, als sie den Flur entlang zur Spezialabteilung gingen. Nikki hatte sich sehr über das unverhoffte Geschenk gefreut und ihm einen herzhaften Kuss gegeben. Das ist eine Verbrecherkarriere allemal wert!
    Noldi sass über irgendwelche Akten gebeugt am Schreibtisch.
    «Hallo Noldi.»
    «Hallo Nadine, ciao Francesco.»
    Er küsste Nadine auf die rechte Wange. Es geht voran, dachte Ferrari und schmunzelte.
    «Nun, wie siehts mit dem Video aus?», nahm Nadine den Faden auf. Das Schmunzeln war ihr nicht entgangen, auch nicht der allwissende Blick, der so viel wie «Habe ich es doch gewusst» ausdrückte.
    «Wie ihr ja wisst, sind die ersten drei nicht weiter interessant. Da hat er nur zu Beginn etwas aufgenommen. Der hintere Teil ist unbespielt. Ganz anders bei der vierten Aufnahme.»
    «Machs nicht so spannend.»
    «Bei der letzten DVD fehlt meiner Ansicht nach etwas. Ich vermute, dass da jemand etwas rausgeschnitten hat.»
    «Aber sicher bist du nicht?»
    «Nein, Nadine. Das kann ich auf dieser DVD nicht mehr feststellen, denn ich gehe davon aus, dass ich hier eine Kopie des Originals in Händen halte.»
    «Vielleicht hat er da etwas erzählt, was er im Nachhinein gar nicht sagen wollte», überlegte Ferrari.
    «Oder er machte an besagter Stelle eine Mitteilung, die

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