Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel mit dem Tod (German Edition)

Spiel mit dem Tod (German Edition)

Titel: Spiel mit dem Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
Vom Netzwerk:
Kommissär bei der Fachgruppe 5. Sicher auch einer, der hinter vorgehaltener Hand über ihn lästerte. Und sich bei Nadine einzuschleimen versuchte. Na warte. Beim Parkplatz angekommen, blieb dem Kommissär die Luft weg.
    «Was ist denn das?», keuchte er.
    «Mein Auto. Der Porsche ist ein Geschenk von meinem Onkel zum Studienabschluss. Das konnte ich nicht ablehnen», entschuldigte sich Nadine.
    Ferrari liess sich auf den tief liegenden Sitz fallen. Bevor er sich richtig angeschnallt hatte, raste Nadine mit quietschenden Reifen los.
    Die DVD lag noch immer verpackt auf dem Tisch von Denise Grieder.
    «Sie dürfen Sie selber auspacken, Frau Kupfer. Der Karton sieht genauso aus wie die anderen. Ich hoffe natürlich nicht, dass es ein Demoband ist. Sie sehen krank aus, Francesco.»
    Nadines Raserei hatte auch nicht zu seiner Genesung beigetragen. Jetzt war ihm zu allem Elend auch noch übel.
    «Es geht schon etwas besser», flunkerte er.
    Nadine öffnete den Schuber. Es handelte sich tatsächlich um eine weitere DVD von Hans Rost.
    «Seltsam, es befindet sich keine Briefmarke auf dem Kartonschuber.»
    «Jetzt, wo Sie es sagen, Frau Kupfer, fällt es mir auch auf. Er lag im Briefkasten. Ja klar, die Post kommt zwar zwei Mal, aber nicht so spät am Nachmittag. Soll ich sie reinschieben?»
    «Ja, gerne, Denise.»
    «Sie sehen wirklich schlecht aus, Francesco. Sie hätten im Bett bleiben sollen. So verschleppen Sie die Erkältung nochmals. Ein Rückfall ist eine ernste Sache. Vielleicht holen Sie sich noch eine Lungenentzündung.»
    Das hatte Nadine auch gesagt, allerdings im Scherz. Aber jetzt, wo es Denise Grieder erwähnte, wurde ihm angst und bange. Am liebsten hätte sich Ferrari augenblicklich in ein Taxi gesetzt und nach Hause fahren lassen. Er fühlte sich von Minute zu Minute schlechter.
    «Hallo, Francesco, sind Sie noch da?»
    «Wie … ja, schauen wir uns die DVD an.»
    Die Anfangssequenzen ähnelten denjenigen der anderen Aufnahmen. Rost rutschte auf dem Stuhl nervös hin und her. Dann konzentrierte er sich, schaute mit festem Blick in die Kamera und hielt die «Basler Zeitung» hoch. Wiederum von einem Donnerstag.
    «Seit meinen vorherigen Ausführungen ist viel passiert. Christina wird langsam misstrauisch. Und ich kann den unglaublichen Tod meines Freundes einfach nicht verkraften. Wir wollten doch damals wie jedes Jahr zusammen in Urlaub fahren und haben noch kurz vor seinem Tod Pläne gemacht. Jetzt ist er fort, für immer weg. Hat sich ohne Vorwarnung davongestohlen. Das gibt mir noch immer sehr zu denken. Es gibt mir sogar so sehr zu denken, dass ich mir überlege, ob es richtig ist, was ich tue. Stehle ich mich nicht auch einfach davon? Ist es richtig, dass ich Christina und Edith und alle unsere Freunde im Stich lasse? Diese Fragen beschäftigen mich zutiefst und lassen mich nicht mehr schlafen. Ich bin ein gottesfürchtiger Mensch. Und es ist doch sicher nicht gottgewollt, dass ich mich selber umbringe. Aber das habe ich alles schon einmal gesagt.»
    Er begann zu weinen. Sekunden verstrichen.
    «Aber ich möchte nicht mehr leben. Ich kann nicht einmal sagen, weshalb. Es ist wie ein innerer Zwang, der mich dazu antreibt, mein Leben zu beenden. Ich kämpfe in den letzten Wochen sehr mit mir selbst. Ich bin richtiggehend gespalten. Eine Stimme flüstert mir zu, beende endlich dieses unnütze Leben. Du wirst glücklich sein, wenn du nicht mehr lebst. Dann bist du endlich in einer anderen, besseren Welt, in der du deinen Seelenfrieden finden wirst. Es zerreisst mich schier. Jetzt bin ich dann so weit, dass ich nicht mehr arbeiten kann. Und Christina ausweichen muss. Sie spürt, dass etwas mit mir nicht in Ordnung ist, dass sich unsere Wege bald trennen. Gibt es überhaupt ein Leben nach dem Tode? Wenn ja, ist es auch wirklich besser? Oder erwartet mich der Teufel? Werden die Qualen dann noch um ein Vielfaches schlimmer? Fragen! Fragen! Immer neue Fragen, die mich in den Wahnsinn treiben. Mein Gewissen sagt mir, dass es ein Unrecht, ein Verbrechen ist, Schluss zu machen. Gott, hilf mir, ich weiss nicht mehr, was ich tun soll. Gib mir ein Zeichen, welchen Weg ich beschreiten soll.»
    Hier endete die Aufnahme und ging in ein kurzes Flimmern über. Dann wurde Hans Rost wieder sichtbar.
    «Jetzt, nachdem alles gesagt ist, werde ich mit Hansruedi und Heinz reden. Sie müssen mir die Darlehen zurückzahlen. Es war ein grosser Fehler, einen Teil des Geldes auszugeben. Das wird mir jetzt erst bewusst. Ich kann

Weitere Kostenlose Bücher