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Spiel mit dem Tod (German Edition)

Spiel mit dem Tod (German Edition)

Titel: Spiel mit dem Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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unmöglich aufbringen konnte. Er bestand darauf und gab mir eine Woche Zeit.»
    «Und, haben Sie das Geld aufgetrieben?», fragte Ferrari barsch.
    Er nickte.
    «Ja, verdammt noch mal. So ein verfluchter Halsabschneider hat mir das Geld in Aussicht gestellt.»
    «Und dann ist Hans Rost eigenartigerweise ums Leben gekommen und Sie mussten die Schulden nicht mehr zurückzahlen», fuhr Nadine fort.
    «Wie meinst du das?»
    Heinz Werners Augen glänzten, ob vor Wut oder vom Alkohol liess sich nicht sagen. Vermutlich eine unheilvolle Mischung, der Nadine keine Achtung schenkte.
    «Ganz einfach! Es ist doch arg komisch, dass Hans Rost Selbstmord macht, kurz nachdem Sie ihn bedroht haben und das Geld nicht zusammenkratzen konnten.»
    «Das nimmst du sofort zurück, du verdammte Schlampe!»
    Bevor Ferrari einschreiten konnte, griff Werner mit seiner linken Pranke nach Nadine, zog sie mit einem Ruck über den Tisch und ohrfeigte sie. Links und rechts. Nadine wehrte sich heftig, kam aber gegen den massigen Wirt nicht an.
    «Lassen Sie sie endlich los, Werner!», schrie Ferrari und versuchte, Nadine zu befreien.
    Der Wirt liess los und Nadine purzelte von der Tischkante auf den Boden. Im gleichen Moment sprang Werner hoch und packte Ferrari an der Brust.
    «Ihr verfluchtes Dreckpack! Ihr verdammtes!»
    «Nimm die Hand weg, Werner!», zischte der Kommissär.
    Nichts geschah. Einundzwanzig, zweiundzwanzig … Ferrari liess ein paar Sekunden verstreichen. Dann schlug er zu. Ein sauberer Handkantenschlag. Heinz Werner torkelte. Ferrari setzte nach, ergriff den Arm des Wirts und, bevor dieser realisierte, wie ihm geschah, lag er am Boden, den Fuss des Kommissärs auf dem Hals.
    «Ich warne Sie, Werner! Seien Sie vernünftig oder bei Gott, ich breche Ihnen das Genick. Was ist? Können wir uns wieder normal unterhalten?»
    Werner versuchte zu nicken. Langsam zog Ferrari seinen Fuss zurück. Unsicher kam der Wirt hoch und griff sich an den Hals.
    «Ja, verdammt noch mal, das hätte ich dir gar nicht zugetraut!»
    Ohne ihn aus den Augen zu lassen, kümmerte sich Ferrari inzwischen um Nadine. Sie zitterte, war blass und roch nach Bier.
    «Bist du in Ordnung?»
    «Einigermassen. Danke, Francesco.»
    «Wollen wir kurz an die frische Luft?», fragte der Kommissär besorgt.
    «Nicht nötig. Es geht schon», versicherte Nadine.
    Heinz Werner gönnte sich ein weiteres Bier, kehrte abermals zum Tresen zurück und stellte zwei Flaschen Mineralwasser auf den Tisch.
    «Es ist Ihnen hoffentlich klar, dass das noch ein Nachspiel haben wird», begann Ferrari.
    «Ja, verdammt noch mal, tut mir leid», brummte Werner zerknirscht.
    Die folgende Minute war kein Laut zu vernehmen. Fast schien es so, als hielten alle noch immer den Atem an. Erst nachdem sich Ferrari und Nadine zum Wirt gesetzt hatten, wurden die Gespräche an den Nebentischen nach und nach wieder aufgenommen.
    «Stille Wasser gründen tief!», hörte Ferrari den Wirt sagen. «Das ist noch keinem gelungen. Heiliger Strohsack, du hast mich einfach umgehauen. Verdammt gut, Kommissarius, verdammt gut.»
    «Können wir jetzt zum eigentlichen Diskussionspunkt zurückkehren?»
    «Wenn es sein muss. Aber sie soll die Klappe halten. Sonst kriegt sie nochmals eine in die Fresse!»
    Nadine rutschte mit ihrem Stuhl in sichere Entfernung.
    «Und, verdammt noch mal, ein zweites Mal überraschst du mich nicht.»
    «Ein zweites Mal endet für Sie auf der Intensivstation. Haben wir uns verstanden, Werner? Also, wo waren wir stehen geblieben vor … vor diesem Zwischenfall.»
    «Deine … die da will mir einen Mord anhängen.»
    «An dem, was Nadine gesagt hat, ist schon etwas dran. Sagen wir mal, es ist ein komischer Zufall.»
    «Hans war doch nicht ganz bei Trost! Zuerst gibt er mir den Kredit. Sagt, dass ich ihn in Raten zurückzahlen kann. Dann steht er plötzlich vor mir und will den ganzen Zaster sofort zurück. Das Hin und Her ging mir mächtig auf den Sack!»
    «Und weshalb kam es zu diesem plötzlichen Meinungswechsel?»
    «Was weiss ich. Gut, ich habe ihn dann bedroht. Schliesslich stand meine Existenz auf dem Spiel, verdammt noch mal.»
    «Und das rechtfertigt nach Ihrer Ansicht eine Morddrohung?»
    «Ach was, das waren doch nur Einschüchterungsversuche.»
    «Und dann haben Sie das Geld aufgetrieben.»
    Er lachte bitter.
    «Zu welchem Preis! Mir war klar, dass ich die Zinsen nie und nimmer würde aufbringen können. Für den Anfang hätte ich zwei Angestellte entlassen und wäre vierundzwanzig

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