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Spiel mit dem Tod (German Edition)

Spiel mit dem Tod (German Edition)

Titel: Spiel mit dem Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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wusste er, dass es Momente in seinem Leben gab, in denen sein Hirn für einen Bruchteil einer Sekunde aussetzte und er unberechenbar war. Keine gute Vorraussetzung für einen Polizisten. Ganz und gar nicht. Immer hatten diese Situationen mit Gewalt von Männern an Frauen zu tun. Zum Glück war bisher keine eskaliert und das würde hoffentlich auch so bleiben. Sonst wäre er für alle Ewigkeiten Kommissär gewesen.
    «Seine Wut galt eigentlich gar nicht dir, sondern Denise Grieder und Anselm Stalder», setzte Ferrari das Gespräch fort.
    «Stimmt. Aber ich musste als Blitzableiter herhalten. Woher weiss Stalder eigentlich, dass Werner das Darlehen sofort zurückzahlen musste?»
    «Eine gute Frage. Und die kann uns nur Anselm Stalder beantworten.»

24. Kapitel
    Nadine lenkte ihren Porsche über die Wiesenbrücke und bog links in die Allee ein. Ferraris Blick fiel auf ein Haus. Nicht irgendeines, ein ganz bestimmtes. Hier hatte seine erste grosse Liebe gewohnt. Wo Beatrice wohl heute lebte? Ein kurzes Feuerwerk der Gefühle war es damals, aber ein intensives.
    «He! Du fährst in die falsche …»
    Nadine hatte am Strassenrand angehalten und heulte wild drauflos.
    «Nadine … äh …», stotterte der Kommissär hilflos.
    «Ich packs nicht, Francesco», schluchzte sie und fuhr leise fort, «ich schaffs nicht. Borer hat Recht!»
    «Borer?»
    «Ich kann nicht mehr. Ich quittiere den Dienst.»
    «Komm, steig aus, Nadine. Wir gehen ein paar Schritte.»
    Ferrari half Nadine aus dem Wagen. Wortlos spazierten sie der Wiesenpromenade entlang.
    «Scheisse, verdammte Scheisse! Ich will nicht mehr … Es ist immer das Gleiche. Es gibt viele von der Sorte, Werners, Hubschmieds, Steiners, Frickers, Imoberstegs …»
    Nadine wischte sich die Tränen ab. Die frische Luft tat ihr gut. Ferrari wusste noch immer nicht, was er sagen sollte. Irgendetwas, aber was?
    «Ich ziehe dieses Pack förmlich an. Und es ist nicht immer ein Ferrari dabei, der mich rausreisst. Mist.»
    Sie trat gegen einen Stein, der das Bord runterrutschte.
    «Francesco, du hättest mich nicht mitnehmen dürfen.»
    «Ich … ich …»
    «Nachdem, was Borer dir erzählt hat.»
    «Borer hat mir überhaupt nichts gesagt.»
    «Hat er nicht? Auch so ein Idiot. Sie sind alle gleich. Francesco, ich höre auf und gehe weg.»
    «Weg?», kam es wie ein Echo zurück.
    «Ja, weg von der Polizei. Ich kriegs nicht auf die Reihe. Heute ist es noch einmal gut gegangen. Aber wie ist es beim nächsten Mal, wenn wieder so ein Tier auf mich losgeht? Das ist einfach nicht der richtige Job für mich. Ich bin hier fehl am Platz.»
    Ferrari kaute besorgt auf seiner Unterlippe.
    «Nun sag doch auch mal etwas, Francesco.»
    «Ich … was …»
    Inzwischen standen sie auf einer kleinen Brücke. Ferrari hielt sich am Geländer fest und schaute auf die Wiese hinunter.
    «Ich … Nadine, ich verstehs ja. Es war ein kritischer Moment. Aber …»
    «Borer hat dir also nichts über mich erzählt?», wiederholte Nadine.
    «Nein! Dieser scheiss Borer!», brach es aus Ferrari heraus. «Ich könnte ihm eine kleben. Was ist mit dir los?»
    Es dauerte ziemlich lange, die Stille kam Ferrari endlos vor, bis Nadine zu erzählen begann.
    «Es sind diese Typen, die überall sind und sich von mir provoziert fühlen. Weiss der Teufel, weshalb. Und ich kann mich nicht beherrschen. Mir brennt die Sicherung durch. Dabei sollte ich doch eigentlich über der Sache stehen.»
    «Werner ist ein Macho-Arschloch und du bist eine intelligente und schöne Frau. So einfach ist das.»
    «Mag sein, Francesco, mag sein. Diese Typen umschwirren mich wie die Motten das Licht. Schon in Bern …»
    Ferrari blickte sie aufmerksam von der Seite an. Was kam jetzt? Hatte er sich nicht vorgenommen, bei seinem alten Freund in Bern Erkundigungen über Nadine einzuholen? Na bravo, einfach vergessen. Und Borer würde auch noch sein Fett abkriegen. Aber was, verflucht nochmal, war denn heute so schlimm gewesen, dass alles in Nadine wieder hochkam?
    «Was weisst du über mich?»
    «Eigentlich … genau genommen … nichts. Nur, dass du bei der Kripo in Bern warst.»
    «Bei der Fahndung», präzisierte sie schluchzend.
    Ferrari reichte ihr ein Papiertaschentuch.
    «Danke. Es fing alles harmlos an. Ein Wirt, normalerweise der liebste Mann der Welt, hatte seine Frau krankenhausreif geschlagen. Der Mann war total besoffen gewesen. Jemand hatte ihm gesteckt, dass seine Frau ihn betrügen würde. Ein übler Scherz. Sie war nur mit einer Freundin

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