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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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zwischen halb zehn und halb elf.“
    „Waren Sie denn heute Morgen überhaupt im Büro?“
    „Nein.“
    Er bemerkte, dass sie es vermied, ihn direkt anzusehen. „Nicht einmal, um die verwelkten Blumen rauszubringen?“
    „Das habe ich gestern gemacht.“ Sie verschränkte die Finger ineinander. „Die Blüten halten immer genau eine Woche. Mr. Noble mag keine welken Blumen.“
    Wer mochte das schon? Dieser Glückspilz.
    „Also haben Sie das Arbeitszimmer mit den Blumen betreten?“
    „Ja.“
    Irgendetwas an ihrem Ton und ihrer Körpersprache gab ihm das Gefühl, dass sie nicht ganz ehrlich zu ihm war. „Sie trugen also die Vase ins Büro, was dann?“
    „Ich öffnete die Tür. Trat ein und …“ Sie presste kurz die Lippen zusammen. „Ich sah die Karten und die Schrift und bin zu Mrs. Noble gegangen.“
    „Und wo war Mrs. Noble?“
    „In ihrem Büro.“
    „Wo sind sie jetzt?“
    Sie sah ihn ausdruckslos an. Blinzelte. „Bitte?“
    „Die Blumen. Sie stehen nicht auf dem Schreibtisch.“
    „Ich weiß nicht, wo … in der Küche. Auf dem Tresen, glaube ich.“
    „Wir haben in der Küche White Rabbit gespielt. Ich kann mich nicht erinnern, sie gesehen zu haben.“
    „Mrs. Nobles Schreibtisch“, sagte sie und klang erleichtert. „Ich bin zu ihr gegangen und habe die Vase auf ihren Schreibtisch gestellt. Sie war ziemlich schwer.“
    „Ich danke Ihnen, Mrs. Maitlin. Es kann sein, dass ich später noch einmal ein paar Fragen habe.“
    Sie nickte, wollte hinausgehen, blieb dann aber stehen. „Was sollte das heißen? Die Karten und die Schrift?“
    „Wir sind uns nicht sicher. Noch nicht.“
    Der Spurendienst traf ein, Spencer schickte die Leute ins Büro. Als er sich umblickte, sah er, dass die Haushälterin noch dort stand und die Leute vom Team erschrocken anstarrte, das Gesicht kalkweiß.
    Irgendetwas verheimlichte sie ihm, da war er sich nun sicher. Aber was? Und warum?
    Spencer machte sich auf die Suche nach Troy, Leos Fahrer und Mädchen für al les. Er fand ihn beim Waschen des Mercedes. Als er Spencer bemerkte, richtete er sich auf. „Na“, sagte er.
    „Haben Sie eine Minute Zeit?“
    „Sicher.“ Er warf das Polierleder auf die Motorhaube des Wagens. „Müsste sowieso mal eine rauchen.“
    Spencer wartete, während der Mann eine Zigarette aus der Schachtel klopfte, sie ansteckte und einen tiefen Zug nahm. Dann warf Troy ihm ein breites Lächeln zu. „Fürchterliche Angewohnheit. Aber ich bin ja noch jung, was?“
    Spencer stimmte ihm zu. „Haben Sie heute irgendetwas Außergewöhnliches beobachtet?“
    Er kniff nachdenklich die Augen zusammen. „Nichts.“
    „Haben niemanden gesehen, der hier nicht hergehörte?“ Wieder gab der Mann zu verstehen, dass dies nicht der Fall gewesen wäre. „Waren Sie den ganzen Vormittag hier vor der Tür?“
    „Den Benz waschen und polieren. Tu ich jeden Samstag. Mr. Noble mag es, wenn seine Karren schick aussehen.“
    Spencer warf einen Blick zu seinem Camaro hinüber, der am Straßenrand parkte und ganz dringend eine Wäsche benötigte.
    „Ist das ihrer?“ erkundigte sich Troy und zeigte auf den Camaro.
    „Ja, ist es.“
    „Nett.“ Er tippte die Asche von der Zigarette. „Ich war nicht den ganzen Vormittag hier. Mr. Noble hat mich losgeschickt, damit ich ein paar Sachen für Ihr Spiel besorge.“
    „Wann war das?“
    „Zwischen acht und halb elf. Plus minus. Gegen Mittag bin ich raus, um ein Sandwich zu holen.“
    Eine Stunde lang waren sowohl die Haushälterin als auch der Fahrer nicht hier gewesen.
    „Ich danke Ihnen, Troy. Werden Sie heute in der Nähe sein?“
    Er lächelte, trat die Zigarette aus und nahm den Lappen wieder in die Hand. „Muss hier sein, falls der Boss was von mir will.“
    „Hübscher?“
    Spencer drehte sich um, als er die Stimme seines Partners vernahm. „Habt ihr irgendwas gefunden?“ fragte er.
    „Nichts von Belang. Eine alte Lady hat sich darüber beschwert, dass den ganzen Tag hier Leute ein- und ausgehen. Glaubt felsenfest, dass die Nobles was Illegales machen.“ Er grinste. „Oder Aliens sind.“
    „Großartig. Und heute Morgen?“
    „Ruhig wie auf dem Friedhof.“
    „Irgendwas sonst?“
    „Nichts.“ Er sah auf seine Uhr. „Bist du hier fertig?“
    „Noch nicht. Ich muss noch mit dem Gärtner reden. Kommst du mit?“
    Tony war einverstanden, und sie gingen zurück zum Haus. Die Gärten waren üppig und gut gepflegt. Von der Masse an Blumenbeeten, die in Ordnung gehalten werden mussten, konnte

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