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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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befreien. Also gut, er hatte sich einen Augenblick früher umgedreht, als er eigentlich sollte. Na und? Und was war schon dabei, dass er weggelaufen war, in der Hoffnung, sich selbst zu retten?
    Harcourt würde kein Wort sagen. Er war viel zu besorgt um den guten Ruf seiner Frau, und Greville würde sich um seine Freunde Sorgen machen.
    Durch die betäubende Wirkung des Laudanums vermischten sich die Bilder des viel zu gut aussehenden Harcourt mit denen von Kassandra. Er sah noch immer, wie sie über die Wiese rannte, entsetzt über den kleinen Kratzer in Harcourts sonst so perfektem Körper. Der Anflug von Hass, den Stephen in diesem Augenblick fühlte, war beinahe genauso schmerzlich wie die Kugel des Bastards.
    Die beiden hatten das geplant - nie war er sich über etwas so sicher gewesen. Sie hatten gehofft, ihn zu vernichten. Aber Stephen lebte noch, und solange er lebte, würde er nicht ruhen, ehe er sich gerächt hatte.
    An Harcourt, weil er auf ihn geschossen hatte.
    Und an der kostbaren kleinen Frau dieses Bastards, weil sie eine so unwiderstehliche Verlockung gewesen war, im Alter von gerade erst einmal sechzehn Jahren.

20
    Es war schon beinahe Mittag, als Kitt Clay verließ, der in seinem großen Bett oben schlief. Er ruhte bequem, und seine Wunde blutete nicht länger, Gott sei Dank sah es so aus, als würde er sich wieder vollkommen erholen. Dennoch hatte das Entsetzen dieser Nacht, zusammen mit nur wenigen Stunden eines unruhigen Schlafes, sie bis an den Rand der Erschöpfung gebracht.
    Sie brauchte dringend Ruhe, doch in ihrem Kopf wirbelten beunruhigende Gedanken, und sie konnte nicht länger im Bett liegen bleiben. Vorsichtig, um Clay nicht aufzuwecken, kehrte sie in ihr eigenes Schlafzimmer zurück, läutete nach Tibby, damit diese ihr beim Ankleiden half, und ging dann erschöpft nach unten. Vielleicht würden ein wenig Tee und Toast ihr helfen, sich besser zu fühlen.
    Sie hatte die Eingangshalle schon fast erreicht, als sie hörte, wie es an der Tür klopfte. Sie blieb auf der untersten Treppenstufe stehen, um zu sehen, wer der Besucher war. Henderson beeilte sich, die Tür zu öffnen, und als er das dann getan hatte, zogen sich seine buschigen grauen Augenbrauen erstaunt hoch. Eine Frau stand vor der Tür, und Kitt erkannte sofort ihre langjährige Freundin Glynis Marston Trowbridge, Lady Camberwell, die ein wenig besorgt aussah und sehr, sehr schwanger war.
    »Gütiger Himmel, Glyn, komm rein, denn sonst wirst du noch nach vornüberkippen und auf die Nase fallen.«
    Glynis lachte gut gelaunt und watschelte ins Haus. Mit ihrem braunen Haar und den grünen Augen war sie hübsch, auf eine schlichte, unauffällige Art. Sie sah kaum aus wie jemand, der sich gemeinsam mit Kitt zu einem Boxkampf schleichen würde, doch Glyn hatte schon immer voller Überraschungen gesteckt.
    »Ich hoffe, ich störe dich nicht«, meinte sie. »Eigentlich wollte ich dir zuerst eine Nachricht schicken, aber irgendwie ist mir die Zeit davongelaufen. Ich bin in letzter Zeit ein wenig vergesslich.«
    »Sei doch nicht dumm«, meinte Kitt, obwohl sie kaum in der Lage war, einen Besuch zu empfangen. Wenn es jemand anders als Glynis gewesen wäre, hätte sie sich eine Entschuldigung ausgedacht und den Besucher wieder weggeschickt. »Du weißt doch, dass ich mich immer freue, dich zu sehen.«
    »Mir ist klar, dass es für eine Frau in meinem Zustand kaum angemessen ist, in der Stadt herumzulaufen, aber ich wusste, dass du nichts dagegen haben würdest, und ich bin im Haus fast verrückt geworden.«
    »Komm rein. Lass uns in den Salon gehen. Ich denke, wir könnten wohl beide eine Tasse Tee gebrauchen.«
    Henderson kümmerte sich darum und trug das schwere silberne Tablett in den Salon im vorderen Teil des Hauses, in dem die hübschen, grün gestreiften Sofas standen. Glynis setzte sich in den dazu passenden, weich gepolsterten Sessel, während Kitt ihr den Tee eingoss.
    »Abgesehen davon, dass ich meinem Gefängnis entkommen wollte«, meinte Glynis und nippte an dem schmackhaften Tee, einem ein wenig süßen Tee aus Brombeeren und Korinthen, von dem Kitt wusste, dass die Freundin ihn ganz besonders gern mochte, »hatte ich noch einen anderen Grund, dich zu besuchen. Thomas war gestern Abend auf dem Ball des Herzogs von Ches-ter, um ihm zu seinem Geburtstag zu gratulieren. Als er zurückkam, erwähnte er, dass er dich gesehen hatte. Er hat gesagt, du und Clay wärt plötzlich verschwunden, und er hoffte, dass alles in Ordnung

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